News Sprachwissenschaftler: Twitter bedroht deutsche Sprache

Miniami schrieb:
Andererseits ist eine Veränderung der Schrift und Schreibart ein Teil einer Jugendkultur. Das nennt man die Evolution von Sprache. Eine Generation kodiert Informationen so dass Außenstehende, wie Herr Zehetmair, diese nicht dekodieren können. Aus dem Grund werden auch Neologismen oder Abkürzungen oder Akronyme erfunden. Und das passt den alten Herren wahrscheinlich nicht. Sie fühlen sich außen vor gelassen und merken wie sehr sie hinterherhinken.

Dem kann ich so nicht zustimmen. Ich würde der älteren Gesellschafft (50+) nicht zumuten wollen, die "Internet-Sprache" noch erlernen zu müssen um sich noch mit der jüngeren Generation verständigen zu können. Das ist einfach absurd.

Was die Rechtschreibung angeht, vermute ich einfach mal, das es noch deutlich schlimmer wird in der Zukunft. Die Technik lässt sich nicht aufhalten, in einigen Jahren wird alles mit Auto-Rechtschreibkorrektur ausgestattet sein und die Menschen werden wohl selbst gar nicht mehr merken, was sie eigentlich schreiben. Wundert mich eigentlich das Browser-Programme in dieser Hinsicht noch rückständig sind.

Im Übrigen denke ich dass die Aussage mit den 20% Analphabeten korrekt ist, nur dass das Wort "Analphabet" in der heutigen Zeit eine andere Bedeutung hat als noch zu Zeiten, in denen es keine Schulpflicht gab und es wirklich Menschen gab, die kein Wort schreiben oder lesen konnten.

Die heutigen Analphabeten sind für mich in der Tat Menschen, die Wörter so krass flasch schreiben, dass diese nicht mehr als Rechtschreibfehler durchgehen. Jedenfalls nicht in meinen Augen.
 
Ich denke nicht, dass die Sprache, welche bei Twitter, FB und bei Chats verwendet wird die Deutsche Sprache gefährdet. Man versucht nur, Nachrichten so kurz wie möglich zu fassen, wenn man nun normal schreiben will, dann kann man trotzdem problemlos normal schreiben. Von daher gibt es da kein Problem, schließlich lernt man in der Schule auch noch richtiges Deutsch.
 
Leider können viele eben nicht mehr normal schreiben. Genau darum gehts. Du und ich, wir können das. Sehr viele andere aber nicht.
 
Pana schrieb:
Es stimmt, der Verfall von Sprache und Kultur wird schon seit Menschengedenken proklamiert. Wir dürfen aber nicht übersehen, dass es in den letzten zehn Jahren einen tatsächlich einmaligen Bildungsabschwung in der jungen Generation gab. Technologie wird von jedem benutzt, aber - gerade von den jungen Menschen - nicht mehr verstanden. Der durchschnittliche Wortschatz ist massiv gesunken, vollständige Sätze können nicht mehr gebildet werden. Es fehlen massiv ausbildungsreife Menschen auf dem Arbeitsmarkt und die gemeine Verdummung sorgt für eine Verschlechterung der Lebensqualität für die Menschen, die "etwas auf dem Kasten haben" (Stichwort: Verflachung des kulturellen Angebotes).
Genau so sieht es aus.

Ich gebe Nachhilfe in Biologie in der Oberstufe (mit Abivorbereitung). Da scheitert es dann bei Schülern der Klasse 13 daran, dass sie in Texten "Fachbegriffe" wie dezimieren nicht verstehen. Von richtigen Fachbegriffen ganz zu schweigen.
Fachtexte selber schreiben? Oh ja, aber nur Hauptsätze, keine Nebensätze, keine Fähigkeit sich differenziert auszudrücken. Ich habe Schüler, die zwar die Zusammenhänge und Vorgänge verstehen, aber nicht in der Lage sind, das zu Papier zu bringen und deshalb schlechte Noten kassieren.

Ich erinnere mich auch noch gut an einen Schüler in meinem Sozialwissenschaften Kurs vor 2 Jahren. Komplementär, Misskredit, die Abkürzung "FAZ" - alles böhmische Dörfer für den Kerl. Und das ebenfalls in Klasse 13.

Es gab sogar einige Leute, die nicht in der Lage waren, einen Fachtext flüssig vor zu lesen - auf Deutsch wohlgemerkt, kein Englisch. In Englisch hatte ich Leute sitzen, die es nicht einmal geschafft haben, einfachste S-P-O Konstruktionen fehlerfrei zu schreiben.

Ich habe nichts dagegen, bei Facebook, ICQ oder sonstwo mal abzukürzen oder einen unvollständigen Satz zu schreiben. Aber man muss dennoch in der Lage sein, in der Schule oder im Beruf Fachtexte zu verstehen und selber auf einem vernünftigen Niveau zu verfassen. Dieses differenzierte Ausdrücken und schreiben komplexer Satzstrukturen ist vielen jedoch nicht mehr möglich. Woher das kommt kann ich nicht genau sagen, auf jeden Fall schadet es der Sprache.

Marcel55 schrieb:
Von daher gibt es da kein Problem, schließlich lernt man in der Schule auch noch richtiges Deutsch.
Genau das ist ja nicht der Fall. In den Grundschulen wird mittlerweile fast nur noch "Schreibt so wie ihr es hört" angewendet. An meiner Schule haben sich die Lehrer schon einige Jahre beschwert, dass die Kinder von der Grundschule kommen und nicht richtig Lesen und Schreiben können, kein vernünftiges Textverständnis haben etc.
Das hängt aber denke ich mit dieser "Schule muss immer Spaß machen" Philosophie zusammen - Schule ist nicht immer Spaß. Aber viele Schüler lernen heute nicht mehr wie man lernt. Wenn ich zurückdenke, wie viel ich für Sprachen immer lernen musste - Englisch relativ wenig, Deutsch etwas mehr, Französisch und Latein waren richtig heftig. Da hab ich 1,5-2 Wochen vor jeder Klausur 2-3 Stunden pro Tag geklotzt, aber nur so hab ich es gelernt. Für viele sind aber mittlerweile ja die Hausaufgaben schon eine Zumutung, zusätzlich Lernen "geht ja mal gar nicht" wie sie es ausdrücken würden.

Wenn ich sehe, was ich jetzt im Studium tun muss - dagegen war Schule eigentlich ein Kinderspiel.
 
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Ich finde es amüsant wie viele hier versuchen auf Biegen und Brechen "vernünftiges" Deutsch auf die Beine zu stellen und dabei unleserlichen Kauderwelsch produzieren :evillol:. Ich werde hier niemanden an den Pranger stellen, aber als kleinen Tipp: Viele Kommata bedeuten nicht automatisch richtige Kommata. Ich für meinen Teil interessiere mich kein Stück dafür was jemand anderes sagt und von daher schreibe ich hier: "OMG, wasn noob!" (wahlweise auch b00n) und verfasse 5 Minuten später 'nen Artikel über [you-name-it] in "perfektem" Wissenschaftlerdeutsch. Warum? Weil ich es kann! ;)

Das heißt aber auch, dass man ersteinmal richtig Deutsch lernen muss und da gebe ich Herrn Zehetmair absolut recht, das wird in der jungen Generation immer problematischer.

P.S. Hat jemand schon mal 'ne Liebeserklärung per Twitter versendet? :freak:
Ich glaube ich bin zu alt, denn ich liebe Liebesbriefe :lol: (die aus Papier).
 
Heute liest doch keiner mehr vernünftige Bücher, da kommt es unweigerlich zu einer Reduktion des Gebrauchswortschatzes und damit einhergehender Veränderung der gesprochenen Sprache. Bei dem Groß der heutigen "Literatur" muss man ja fast schon froh sein, wenn man nach der Lektüre nicht dümmer ist als vorher.

Oft war es im Nachhinein durchaus gut, dass sich die Sprache verändert hat. Früher hat man im Deutschen nach fast jeden "T" ein "h" geschrieben: Thür und Thor, statt Tür und Tor. Manchmal muss man sich halt von Altem trennen.

Darum sollte man die Sprache nicht künstlich steuern, es ist sowieso nicht möglich. Und auch nicht sinnvoll. Nur wenn sich Sprache anpassen kann, erfüllt sie ihre Funktion: Möglichst effektive Kommunikation.
 
Straputsky, Ich stimme dir sehr zu, dass die Ba/Ma-Studenten in meinen Studiengängen (Psychologie und Lehramt) noch mehr auf Auswendiglernen getrimmt werden und man sogar seitens der Studierenden wenig Verständnis erntet, wenn man als Lehrender und Prüfender explizit in Richtung Transfer geht. Diese Entwicklung finde ich fürchterlich.
Bei (z.B. wöchentlichen) Hausaufgaben bezweifle ich aber, dass da irgendjemand einen Germanisten korrekturlesen lässt, und auch da zeigen meine Studis häufig, dass sie komplizierte Sachverhalte und Zusammenhänge nicht nur verstehen, sondern auch präzise wiedergeben können. Das tun sie meistens nicht mit schöner (und/oder geschwollener) Sprache, aber das ist auch überhaupt nicht von ihnen gefordert. Für mich ist das auch irrelevant in meinen Seminaren, bei denen es eben um den Inhalt - und nicht um die Form - geht. (Wie Studenten mich teilweise per Email anschreiben, steht in einem anderen Buch.) Das zu trennen, musste ich erst lernen, weil ich selbst seit jeher fasziniert bin von schöner Sprache.

Dass auch ich mich mit Immigranten häufig "besser" unterhalten kann als mit Deutschen, finde ich übrigens auch nicht verwunderlich: Gerade Immigranten aus Ländern wie dem Iran sind oft hochgebildet, und vom Bildungsstatus hängt, wie du es selbst ja auch schreibst, die Ausdrucksfähigkeit nunmal am stärksten ab.


Warum nehmen hier so viele eigentlich die Behauptung der Pressemitteilung oder der Lehrer hier einfach so hin ohne sie zu hinterfragen? Die mir bekannten Daten sprechen gegen die Behauptung, dass die sprachliche Qualität in Deutschland abnimmt!
 
Es ist sicherlich etwas distanziert zu betrachten. Eine komplette veränderung der Sprache ist es nicht, es ist mehr eine bequemere Art mit der Sprache umzugehen. Da gibt es eben mal keine Großschreibung in Sätzen mehr, weil es schneller ist. Dann fallen die Kommas weg, selbst bei simplen Stellen wie nach einem "dass" etc. Manche treiben es gar so weit und lassen komplett alle Zeichen weg was dann für den Gegenüber meist schwerer macht den Inhalt zu erfassen. Mittlerweilen freue ich mich schon, wenn ich mit Jemandem chatte und er wirklich Groß-Kleinschreibung und Satzzeichen beachtet. Denn DAS ist selten, die Abkürzungen hingegen gehen teilweise noch... aber ein Problem wird sich wohl dennoch daraus entwickeln können. Na mal abwarten, ich bleibe weiterhin bei meiner Schreibweise, dass ich automatisch Groß-Kleinschreibung und Satzzeichen beachtet. :)
 
Der Mann hat schon recht irgendwie. Ich verwende glaube sogar überdurchschnittlich viele Anglizismen "Und dann habe ich den Kurs geswitched..." + das ganze Internetchagon "lol" "pwned" und so weiter. In wie weit das jetzt bedrohlich ist, ist eine andere Frage. Wir sind nun mal mit dem ganzen Kram aufgewachsen. Was Twitter, SMS und Chatten betrifft, eigentlich ist es ja logisch, wenn man viel über die Tastatur kommuniziert, das Texte automatisch kürzer werden. Dafür ist die Reaktionszeitspanne für die Antwort ja auch viel kürzer als zu der Zeit, in der man mit Briefen kommunizierte. Durch die Quantität geht die Qualität leider zwangsläufig flöten. Was das ganze für Auswirkungen hat sehen wir mit Gewissheit dann in einigen Jahrzehnten, aber ich würde mich jetzt nicht trauen eine Prognose zu erstellen. Irgendwas Gutes hat die Massenkommunikation ja auch ;)
 
Wenn jemand eine extrem kurze Zusammenfassung von Rechtschreibung und Zeichensetzung braucht, kann er sich die angehängten 4 PDF-Seiten angucken, die von Prof. Theodor Ickler zusammengestellt wurden. Doppelseitig als DIN A5 ausgedruckt ist das sehr praktisch. Er beschreibt aber die alte Rechtschreibung, also Schiffahrt mit 2 "f" usw. usf.
Für diejenigen, die, wie ich, nur noch die neue Rechtschreibung gelernt haben, hätte ich auch noch ein Essay vom selben Autor, was damit alles kaputt gemacht wurde. Und sagt bitte nicht, eine Kultusministerkonferenz könne eine Sprache künstlich "lebenlassen" und hirnverbrannte Änderungen im Alleingang durchführen. ;)
 

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Vektor schrieb:
und dabei unleserlichen Kauderwelsch produzieren
Ist mir beim Überfliegen des Artikels ebenfalls aufgefallen. Wobei vieles doch eher nach Verdrehern auf der Tastatur aussieht. Passiert gerne mal beim 10 Finger-System. Gerade beim Korrekturlesen dieses Beitrags habe ich wieder ein paar entdeckt.

Vektor schrieb:
'nen Artikel über [you-name-it] in "perfektem" Wissenschaftlerdeutsch. Warum? Weil ich es kann! ;)

Einen Artikel in perfektem Deutsch? Bist du Germanist mit einem 1er Abschluss? Ich selber bin ja keiner, aber ich kenne eine Germanistin. Und ich weiß, was Sprachwissenschaftler als perfektes Deutsch erachten. Perfekt ist da in der Praxis nämlich fast nie jemand. Oder meinst du mit dem Setzen der Anführungsstriche "nahezu perfekt"? Zudem habe ich noch nie "Wissenchaftlerdeutsch" gelesen. Sollte das nicht eher "Wissenschaftsdeutsch" heißen? Ich möchte nicht den den Altklugen raushängen lassen, was ich mir sicherlich nicht erlauben kann, ich habe dieses Wort nur noch nie gelesen.
 
Trackerus schrieb:
komisch, Twitter ist auf der ganzen Welt vertreten und doch trifft es mal wieder nur die Deutschen ...

Wenn man mal per Google sucht findet man auch viele Artikel von außerhalb Deutschlands.

Wir sind also nicht alleine bzw. in so ziemlich jedem Land (in dem Handys und Internet weit verbreitet sind) gibt es Diskussionen darüber.
 
Handys, genau so ein Fall, wie ist denn die korrekte Form des Plurals, müsste doch Handies geschrieben werden???!!!

Ich bevorzuge das Wort Mobiltelefon.
 
ChilliConCarne schrieb:
"Wissenschaftsdeutsch"

Das ist doch fast genauso schlimm wie die Jugendsprache - zugegebenermaßen auf einem anderen Niveau - aber speziell in meinem Politikstudium ist mir aufgefallen wie furchtbar speziell deutsche, wissenschaftliche Texte sind. Zum einen erfinden die Verfasser gerne mal eigene Begriffe um sich zu profilieren und zu verewigen, zum anderen werden dort ebenso gerne englische, lateinische, französische Worte etc. "eingedeutscht" obwohl es absolut gleichwertige deutsche Übersetzungen für diese Begriffe gibt - aber es klingt halt so toll und kompliziert. ^^

@MikeBe

Nein, da Handy ein "deutsches" Wort ist und es im deutschen keine -ies Pluralform gibt ;)
Mobiltelefon ist mir da einfach zu lang - und wie die Angelsachsen mit Ihrem cell (phone) oder mobile (phone) können wir es hier leider nicht machen bzw. es hat sich nicht durchgesetzt den Begriff irgendwie mal abzukürzen (wahrscheinlich auch auf Grund des schon vorhandenen Handys als Alternative).
 
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[...],sodass in den letzten Jahren auch eine Abnahme der Qualität von Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten zu beobachten sei. „Man nimmt sich kaum noch die Zeit, ganze Sätze zu formulieren“, so Zehetmair.
Das kann ich nicht glauben. Also bei uns an der Uni werden die Versuchsprotokolle auch nach der Ausdrucksfähigkeit zensiert. Protokolle, welche nicht einmal in ganzen Sätzen formuliert werden, werden gar nicht erst akzeptiert!
Insgesamt hört sich das wieder nach ziemlich konservativem Gelaber an. Ja unsere Sprache entwickelt sich aufgrund globaler Einflüsse weiter: Who cares? Ich halte das für ziemlichen Blödsinn unsere Kurznachrichten-Dienste dafür verantwortlich zu machen, als würde sich die Jugend nur noch damit beschäftigen. Bücher, Zeitungen und in ganzen Sätzen geschriebene Artikel (wie der den ich gerade gelesen habe und welcher m.E. gut geschrieben ist) werden auch heute noch gelesen, wenn man nicht gerade Hauptschüler ist.
Die Jugend wird zu sehr unterschätzt und zu wenig gefördert. Dann aber immer gleich auf neuen technologischen Entwicklungen rumzuhacken macht mich wirklich wütend.
Vor allem vergessen solche Leute (wie Autokiller667) gerne, dass sie selber mal jung und bei Weitem nicht allwissend waren. Ich hatte in der Oberstufe z.T. massive Probleme Ausdrücke im Physik LK nach der gefragten Variable umzustellen. Heute ist das anders. Ich wusste damals auch längst nicht so viele Fachbegriffe wie heute und es ist keine Schande einen Fachbegriff nicht zu kennen (bis vor kurzem wusste ich auch nicht was ein Misanthrop ist, wisst ihr es? Wer gibt euch das Recht zu sagen, welche Fachbegriffe selbstverständlich sind und welche nicht?).
Manche haben nun mal einen sprachlichen Vorteil, weil sie in einem gebildeten Elternhaus aufgewachsen sind.

Meine Meinung ist, dass das Internet und die Fähigkeit sich umfangreich austauschen zu können eher ein Schritt nach vorn als nach hinten ist. Unsere Jungend hat einen viel umfangreicheren Zugang zu Informationen als es jemals möglich war und aus diesem Grund wird sie auch in Zukunft mehr auf dem Kasten haben, als die ältere Generation.
 
Nukleareswinterkind schrieb:
Das kann ich nicht glauben. Also bei uns an der Uni werden die Versuchsprotokolle auch nach der Ausdrucksfähigkeit zensiert. Protokolle, welche nicht einmal in ganzen Sätzen formuliert werden, werden gar nicht erst akzeptiert!

das kann ich hier bestätigen. glaube die obige aussage ebenfalls nicht.

@Ben-09: joa, mein lieblingsbeispiel für eine mißlungene eindeutschung eines lateinischen begriffs ist "Toleranz". die mittlerweile falsche bedeutung dieses wortes war auch hier in deutschland nicht von anfang an gegeben. irgendein prof aus berlin glaub ich hat über dieses wort ne ganze studie veröffentlich, über die wandlung seiner bedeutung und der heutigen.
 
Nukleareswinterkind schrieb:
Meine Meinung ist, dass das Internet und die Fähigkeit sich umfangreich austauschen zu können eher ein Schritt nach vorn als nach hinten ist. Unsere Jungend hat einen viel umfangreicheren Zugang zu Informationen als es jemals möglich war und aus diesem Grund wird sie auch in Zukunft mehr auf dem Kasten haben, als die ältere Generation.

Da ist doch eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
 
ChilliConCarne schrieb:
Einen Artikel in perfektem Deutsch? Bist du Germanist mit einem 1er Abschluss?

Um Gottes Willen, nein! :p
Ich habe das Wort "perfekt" deshalb in Anführungszeichen gesetzt da das, in wissenschaftlichen Aufsätzen, verwendete Deutsch alles andere als perfekt ist, aber echtes perfektes Deutsch, meiner Meinung nach, in solchen Fällen unangebracht ist. Daher steht perfekt eher für "wie es erwartet wird".

ChilliConCarne schrieb:
Ich selber bin ja keiner, aber ich kenne eine Germanistin. Und ich weiß, was Sprachwissenschaftler als perfektes Deutsch erachten. [... ] Oder meinst du mit dem Setzen der Anführungsstriche "nahezu perfekt"?

Ich selber wohne mit einem Germanisten zusammen und mir würde nicht im Traum einfallen meine Paper (es lebe der Anglizismus ;) ) in einem ähnlichen Deutsch zu verfassen. Aber noch weniger würde ich meinen Schreibstil als nahezu perfekt oder sogar perfekt beschreiben.

ChilliConCarne schrieb:
Zudem habe ich noch nie "Wissenchaftlerdeutsch" gelesen. Sollte das nicht eher "Wissenschaftsdeutsch" heißen?

Die Unterschiede zwischen beiden Wörtern zu erläutern, das überlasse ich den Philosophen. Und sollte es keine Unterschiede geben, so ist "Wissenchaftlerdeutsch" mein heutiger Neologismus. :lol:

Nukleareswinterkind schrieb:
Das kann ich nicht glauben.
Das konnte ich bis vor ca. 2 Jahren auch nicht, dann durfte ich die Bachelorarbeit einer Freundin Korrekturlesen, welche das sprachliche (und leider auch grammatikalische) Niveau, der 9. oder 10. Klasse aufwies.
 
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"Manche Abkürzungen sind uns so geläufig das sie nicht mal auffallen Ich hoffe mal das okay nicht auch noch eine Abkürzung ist"
"andererseits zeigt sich leider auch,das manche Jugendliche immer mehr dadurch verblöden"
"Das Problem ist allerdings, das genannte Jugendliche zur Trennung nicht in der Lage sind."
"Könnte sein das ich gestern Sport betrieben habe"
"beschreibt und das das durch "laufen"
mitteilen"

Oder hier:

"Zufälligerweise habe ich Linguistik studiert und das sich alle Sprachen wandeln ist vollkommen normal."

Soll das so sein ... also das mit dem dass - in diesem Forum, zu diesem Thema?

Gruß
 
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