Pana schrieb:
Es wird alles "komfortabler", der Mensch wird von seinen Aufgaben auf dem Fahrersitz "entlastet", er bleibt aber (vorerst) weiterhin verantwortlich. Er muss "jederzeit" eingreifen können. Das ist absurd: Man gibt mehr Raum für Ablenkungen, erwartet aber regelndes Eingreifen. Das können Menschen aber nicht gut. Ein ausgeruhter Fahrer, der die Aufgabe zur Fahrzeugführung bewusst übernommen hat, der sich möglichst wenig unterhält, nicht telefoniert, der macht einen guten Job.
Man möchte um jeden Preis die "Screentime" erweitern. Milliarden Stunden steuern wir Autos, anstatt Medien zu konsumieren. Das will man halt ändern, ich halte das für komplett falsch. Weil immer häufiger Menschen die Spur verlassen (Hallo Handy), haben wir in der EU einen faktischen Lane Keep Assistant-Zwang. In meinem Ioniq 5 z.B. kann der nicht dauerhaft aktiviert werden. Ich lebe in MeckPomm, schmale Landstraßen. Bei Gegenverkehr muss man weit rechts fahren. Vergesse ich den LKA zu deaktivieren, dann versucht der mich immer direkt in den Gegenverkehr zu steuern, weil er die 5 cm bis zur seitlichen Fahrbahnmarkierung als Spurverlassen erkennt. Absurd: Weil andere aufs Handy gucken, muss ich bei Gegenverkehr gegen den wilden Büffel kämpfen, der mich in den Gegenverkehr steuert.
Finde es gerechtfertigt, wenn man weniger aktiv fahren muss. Fahrliebhaber können argumentieren, dass das für sie ein Nachteil ist, weil sie auch gerne fahren, auch wenn das wohl kaum zu jeder Zeit gelten kann. Umso wichtiger sollte es sein und bleiben, dass man die Wahl hat, höhere Assistenzmodi zu deaktivieren. Denn es wird immer beliebter sein, nicht aktiv fahren zu müssen, wenn es keinen Spaß machen kann.
Ob die Hintergründe dafür sind, mehr Screentime zu erzeugen, ist ziemlich banal. Ich würde es als sekundären Grund anerkennen.
Bessere Produktivität (teilweise auch durch vermehrte Screentime begründet) und Stressentlastung im Generellen betrachte ich als würdige(re) Gründe.
Pana schrieb:
Ich bin für WENIGER ABlenkung im Verkehr, für WENIGER Entlastung. In der Luftfahrt hat man erkannt, wie kritisch der Autopilot sein kann - Piloten haben das Fliegen verlernt.
Ich bin für weniger Verkehr. Aber weniger Ablenkung führt zu mehr Entlastung, also was soll es sein? Welche Belastung wünscht du dir? Mehr Verkehr?
Ich bin soweit bei dir, dass das aktive Fahren nicht verlernt werden sollte. Je nachdem, wie weit automatisches Fahren in Zukunft legal sein wird, könnte man für regelmäßig Fahrsicherheitstrainings argumentieren. Hoffentlich möglichst bürokratiearm, kurz und knackig.
Damien White schrieb:
Ich glaube der Polestar 2 ist es, bei dem man für Änderungen der Zulufttemperatur ins zweite Untermenü am Tablet muss. Tesla will ja Blinker etc. aus ihren PKW entfernen.
Zu Ersterem, das wäre bescheuert, wenn grundlegende Funktionen nicht ohne weiteres während der Fahrt geändert werden können. Vorteil ist, man kann das ohne weiteres ändern, wenn der Entwickler will und das Problem erkennt. Nachteil ist dafür umso mehr, dass die Game-Patch-Realität auch noch die Autos erreicht und das darf aus offensichtlichen Gründen nicht passieren.
Zu letzterem, du meinst die Blinkerschalter, welche von der KI geschaltet werden sollen? Denn ich habe damit zuerst die äußeren Blinker verstanden und so blöd könnte nicht mal Elon Musk sein... nun ja, er hätte mich nicht zum ersten Mal negativ überrascht.
[QUOTE=dunkelbunter schrieb:
Mal als Autopilotenlaie gefragt: Kann es sein dass Teslas dem ganzen Zirkus meilenweit voraus ist?? Alles was ich bisher an Videos gesehen habe sind BMW, Mercedes und co mehr als rudimentär was das fahren anbelangt so scheint es mir, nur kurze Strecken, bis zu rechts langsamen Geschwindigkeiten usw, die Teslas die ich kenne fahren ja weiß gott wieviele Kilometer vollkommen autonom umher...? Hab mir die Tesla Videos immer gerne angeschaut aber wenn ich das Video wieder sehe denke ich mir das ist ja noch in Kindeskindesschuhen..?
Sie sind Vorreiter, aber machen mehr merkwürdige Entscheidungen. Elon Musk sollte besonders kritisiert werden. Wenn ich alleine an seinen dummen Las Vegas Tunnel denke...
Tesla ist grundsätzlich nicht meilenweit voraus, allein weil es neben ihnen und den Autoherstellern noch andere Spieler in dem Bereich gibt, die sich nicht verstecken müssen.
In Sachen Marketing ist Elon Musk definitiv vielen voraus. Keine Frage, wirkt ja gut.