@hallo7 / DeoDeRant
Normalerweise bin ich bei Marktfreiheit komplett bei Euch. Der Markt wird es regeln, die Kunden kaufen es nicht, die Titel verschwinden.
App Stores sind aber der Beweis dafür, dass dieses Prinzip nicht immer greift. Der Entwickler eines F2P Games in Vietnam, hat keine Möglichkeit alle Copyright Verletzungen anderer Hersteller geltend zu machen, sei es weil er nicht das Geld dafür hat, an die Klon-Hersteller auf einem komplett anderen Kontinent rechtlich nicht rankommt, oder die pure Flut an dreisten Kopien zu groß ist.
Information ist das nächste Problem, dass sich als extrem asymmetrisch entpuppt, wenn sich herausstellt, dass Spieletitel "rebranded" werden wie im Falle von The War Z (jetzt Infestation: Survivor Stories) und das Community Managements für diverse Titel/Firmen aktiv in den eigenen Foren versucht Kritik, Beschwerden und Bugreports verschwinden zu lassen.
Des Weiteren halten sich die rezensierenden Medien bzgl. vieler dieser Titel sehr bedeckt, wenn diese als Alphas, Betas oder Early Access Titel gestartet werden, oder schlicht zu "klein" sind um überhaupt getestet zu werden.
Also auf öffentliche Foren zurückgreifen und Userreports lesen? Also müssen einige in den sauren Apfel beißen und auf die Nase fallen damit das Konzept funktioniert? Spitze, dann werden diese User zukünftig ihr Geld wohl doch nicht mehr in kleine oder experimentelle Indies investieren und auf bewährtes zurückgreifen. Wer darunter auch leidet? Die Indie-Entwickler die saubere Arbeit abgeliefert haben, aber nicht das Geld für ein Marketing Budget haben.
Der Markt hat es geregelt. Spitze. Wir vergessen einfach zu häufig, dass die "freien Märkte" die wir hier haben, bereits stark reguliert sind und diese Regeln und Standards zum Nutzen der Kunden sind. Dies auch für den Spielemarkt zu fordern hat nichts mit einer Bevorzugung großer Entwickler/Publisher zu tun, sondern mit der Sicherung des Marktes und der Zufriedenheit der Kunden. Freilich gibt es auch verbuggte Spiele im Retailmarkt, aber öffnet man die Tore in der Online-Distribution wird man von schlechten Titeln überflutet werden.
Der Video Game Crash in den 80er entsprang auch einem Qualitätsproblem und dem schwindenden Vertrauen der Konsumenten. Ein Wiederholung, wenn auch nur im kleinen "Sub-Markt" der Indies wäre bedauerlich und ist leicht zu verhindern.