Pana schrieb:
Warum sollte ein Unternehmen DEINE Moralstandards verwenden? Und Du könntest Dich auch zum beleidigten Einhorn erklären, es intereressiert keine Sau.[
Die Moray-Tyrannei muss endlich ein Ende haben!
Doch, weil ich darüber schreibe: Bär ist ab sofort ein beleidigtes Einhorn
Ein Unternehmen soll nicht
meine Moralstandards übernehmen, sondern
universelle. Wer in diesem Kontext in Moral "Tyrannei" sieht - kleiner ging es nicht? -, muss Vorstellungen haben, die dieser Moral zuwiderlaufen. Die Ächtung gewisser Denkweisen ist sinnvoll, sie zu legitimieren, in dem ihnen eine breite Plattform geboten wird, unverständlich. Anders gesagt: Wer die Tyrannei der Moral beklagt, ist potentiell für alles, was sie untersagt und gegen alle Werte, die hinter ihr stehen.
Dass er das nicht auf Steam bzw. den dominanten Plattformen könnte, würde mir kaum mehr als eine Krokodilsträne für die armen Opfer vermeintlicher Moraltyrannei entlocken. Die Argumente (SJW, Denkverbote etc) kommen hier ja auch schon wieder auf, meist als Worthülsen an der Sache vorbei.
Es ist ja auch hochgradig lächerlich: Es gibt kein Meinungsdiktat, nur weil ein Anbieter und vielen nicht jedes Spiel in seinem Shop sehen möchte und es schränkt auch niemanden ein.
Novasun schrieb:
Und ja Freiheit auszuhalten ist manchmal hart.
Freiheit endet bei extremen Positionen. Die muss man nicht aushalten, man muss ihnen widersprechen. Hier vermischen sich aber schon wieder die gesellschaftliche Ebene und die eines zivilgesellschaftlichen Akteurs, der ein Unternehmen auch ist.
Facebook kann machen, was es will, dazu hat es das Recht - nämlich das Recht, auf eigenen Servern zu machen, was es möchte. So wie ich Menschen aus meiner Wohnung schmeisse, wenn die mir mit Naziparolen ankommen. Wenn mir die Einstellung von Facebook nicht passt, wechsele ich die Plattform. Faktisch ist das dann keine Zensur. Ob die lächerliche Zensur von Brüsten auf der Plattform okay ist? Ich finde nicht. Aber ich muss sie nicht nutzen und sie ist nicht das einzige soziale Netzwerk der Welt. Unabhängig davon muss ich diese Freiheit, die Freiheit von Facebook zu diesem Verhalten, eben aushalten. Denn auch das ist eine Freiheit: Die, jemanden zu sagen, dass seine Meinung unerwünscht ist. Die muss ich dann eben hinnehmen.
Corros1on schrieb:
Durch Denkverbote oder betreutes Denken nimmt man die Individualität und macht die Gesellschaft alles andere als bunt!
Wenn ein Unternehmen sich für etwas entscheidet, dann nimmt es im schlimmsten Fall die Freiheit zu einer eigenen Meinung in Anspruch und positioniert sich. Das darf es. Denkverbote existieren nur in der Phantasie, es sei denn, man schließt "Meinungen" ein, die jedwede Grenze sprengen - und auf die wollte ich mich bezogen wissen. Das schränkt die Meinungsvielfalt nicht wirklich ein.
Corros1on schrieb:
Aus meiner Sicht, sollen die ihre Plattform bekommen und den Leuten die Möglichkeit zu geben sich selbst ein Bild oder Meinung zu bilden bzw. denen die Möglichkeit geben sich selbst zu entblößen oder zu entzaubern.
Mit einer Tabuisierung gibt man denen nur noch mehr Macht, weil sie sich in eine Opferrolle inszenieren können und die anderen an den Pranger stellen können!
Dafür schafft Valve aber nicht die Umgebungen, weil z.B. in den Diskussionsforen der Anbieter moderiert. Wer sich dann nicht extern mit den Spielen auseinandersetzt, kriegt extreme, menschenverachtende Positionen potentiell subversiv untergeschoben. Dann entblößt sich nichts, dann verstärkt es sich oder schleicht sich in das Denken ein.
Ich hoffe wirklich, dass das ein Sturm im Wasserglas ist und keine zweite Lootbox-Story. Kritik an den Kisten war anfangs auch sehr kontrovers und quasi ein Grund für Scheiterhaufen...