ThanRo schrieb:
Letztendlich sagst du doch: Ich will ja keine Zensur. Ich will nur, daß Valve sein Hausrecht nach meinen Wünschen ausübt.
Deine Definition von Zensur ist eigenwillig. Eine Kontrollinstanz für alle Plattformen oder Anbieter gibt es nicht, die gäbe es nicht einmal, wenn EA, Ubisoft, CD Projekt und Valve parallel ähnliche Regeln aufstellen. Jeder kann verkaufen, was er will, es gibt nur kein Recht oder keinen Anspruch darauf, das überall tun zu dürfen. Es wäre dann nur ein Hinweis auf Dinge, die eben in der Breite nicht akzeptabel sind und mit denen ihre Urheber durchaus auch konfrontiert werden dürfen.
Was ich insofern möchte, ist dass Valve rudimentär Verantwortung für die Spiele übernimmt, mit denen der Shop bestückt wird und einerseits sicherstellt, dass sie gesetzlichen Vorgaben entsprechen und andererseits minimalen ethischen Maßstäben genügen. Damit meine ich diejenigen, die nicht verhandelbar sein dürfen, die universellen, interkulturellen. Eindeutig menschenverachtende, rassistische, homophobe und anderweitig widerwärtigen Spielen den Weg zur Tür zu zeigen, fällt für mich unter "Rückgrat zeigen" und sollte Aufgabe einer Zivilgesellschaft sein.
@
nco2k
Ich verstehe nicht, warum es immer nur entweder das eine oder das andere geben können soll. Valve verkauft die Spiele und kann jetzt schon regional ganz unterschiedliche Produkte verkaufen, die den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Siehe die vielen Spiele, in Deutschland nicht angeboten werden dürfen und auch über Steam nicht angeboten werden - ohne dem Rest der Welt vorzuschreiben, dass Hakenkreuze in Spielen nicht akzeptabel sind, weil sonst die deutsche durchschnitts-mom verärgert wäre.
Man kann auch weniger Vorgaben haben und sowas wie den Aids Simulator trotzdem rausschmeißen oder zumindest dessen Prüfung durch Behörden anstoßen. Aber dann müsste Valve ja Menschen bezahlen.
WesternTrendkL schrieb:
Warum sollten noch weniger moralische Spiele, eine Steigerung vom gleichen(unmoralisch) plötzlich die Psyche der Gamer-Community ergreifen? #logic101
Warum sind Aussagen irgendwann Volksverhetzung und gefährlich, wo doch viele schwächere Aussagen nie sofortig sichtbare Auswirkungen hatten?
Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das einpendelt und wie viele Spiele mit wie hartem Inhalt am Ende kommen. Entweder braucht es dann tatsächlich eine staatliche Stelle, die das Angebot aktiver prüft oder zur Bedingung macht, dass auch Early-Access- und Steam-Spiele zwingend eine Jugendfreigabe brauchen und ggf. Strafen verhängt, oder Valve legt den "Trolling"-Punkt weicher aus. Das wäre dann aber eigentlich der status quo ante mit anderem Namen.