Zum Thema analoge/ISDN-Flatrate:
Ich kann die Telekomik in einer Hinsicht voll und ganz verstehen: Wenn die Leute meinen, eine Flatrate sei dazu gedacht, den GANZEN Tag und die GANZE Nacht permanent online zu sei (wofür eigentlich?), und dabei auch noch Leitungen zu blockieren, ist es doch kein Wunder das die Telekomik dem einen Riegel vorschiebt und die Flatrate abschafft. Selber schuld kann ich da nur sagen!
Mal ehrlich, wer braucht eigentlich eine Flatrate?
Der normale Surfer, der nur ein- zweimal am Tag nach Post guckt, und eventuell mal einige Stunden die Woche rumsurft, bestimmt nicht. Da gibt es genug günstige Angebote, die sich jeder leisten kann. Außerdem hat der deutsche Durchschnittsbürger gar keine Zeit, soviel online zu sein.
Man muss sich ja schließlich auch noch um andere Dinge kümmern, z.B. Arbeit, Familie etc.
Größere Unternehmen haben oft eine Standleitung, die müssen sich über Flatrates keine Gedanken machen, zumal man als Firma die Internetgebühren steuerlich geltend machen kann.
Wer wirklich eine günstige Flatrate gebrauchen könnte, wären kleine und mittelständische Unternehmen, die sich eine Standleitung nicht leisten können, aber permanent erreichbar
sein wollen und z.B. einen kleinen Server unterhalten.
Diejenigen, die lauthals nach einer Flatrate schreien sind oft diejenigen, die eine Flatrate nur dazu ausnutzen, den ganzen Tag irgendwelche Filme oder Raubkopien aus dem Netz zu saugen. Und gerade dene gönne ich eine Flatrate NICHT.
Bei DSL sieht die Sache anders aus, DSL belastet ja nicht wie ISDN das Telefonnetz. Nur leider hat die Telekomik bei ihrer Planung von DSL völlig vergessen, dass es (momentan) nur mit Kupferkabel funktioniert. Die armen Schweine in den neuen Bundesländern haben noch viel größere Probleme an DSL zu kommen, da die Telekomik dort im Zuge von Modernisierungen Glasfaserkabel verlegt hat. Da geht es uns in den alten Bundesländern wesentlich besser.
Und wer jetzt laut schreit, die Telekomik sollte doch gefälligst das DSL Netz ausbauen, sollte sich mal im Klaren darüber sein, was das für ein Aufwand wäre, von den Kosten mal ganz abgesehen. Die Telekomik hat einen Haufen Schulden am Bein, und kann sich sowas einfach nicht leisten.
Es rechnet sich einfach nicht, irgendwo mitten auf dem Land für ein Dorf mit 100 Einwohnern Kabel auszutauschen, nur damit eine handvoll Leute mit DSL surfen können.
Natürlich ist die Telekomik schuld daran, wenn Kunden sauer sind, weil sie kein DSL bekommen können. Da hätte man vorher klipp und klar sagen müssen, das es DSL nicht überall geben wird. Das wurde leider versäumt.
Es bringt aber nichts, jetzt permanent die Telekomik deswegen zu beschimpfen. Das ändert sowieso nichts.
Natürlich ist es eine Sauerei, dass die Telekomik sich ständig gegen alle Entscheidungen wehrt, aber so ist das mit großen Konzernen nun mal. Die lassen sich halt nichts bieten, siehe Microsoft. Und solange der Staat Anteile an der Telekomik hat, wird auch kein Kanzler so dumm sein der Telekomik in den Rücken zu fallen, egal ob SPD oder CDU. Schröder hatte doch großkotzig angekündigt, das er das Internet für jeden erschwinglich machen will, damit Deutschland nicht länger ein Internet-Entwicklungsland bleibt. Und was wurde getan?
NICHTS. Aber das ist man ja von der SPD gewöhnt.
Ok, bevor ich jetzt eine politische Diskussion auslöse schreibe dazu besser nichts mehr ;-)
Fazit: Es bleibt zu hoffen, das die Telekomik endlich mal zurechtgestutzt wird, es ist höchste Zeit. Fragt sich nur WIE, und von WEM. Die RegTP ist eigentlich die überflüssigste Einrichtung die es gibt, es akzeptiert ja eh keiner was die verlangen. Und seitens der Regierung würde ich mir keine Hoffnung machen. Vielleicht ändert sich ja wirklich was,
wenn Stoiber an die Macht kommt (was ich persönlich befürworte), aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering.