Nun ja, ich stecke da jetzt nicht so tief drin, aber viele übersehen wohl ein paar Dinge.
Daher bitte nicht direkt mit dem Fachwörterbuch um die Ecke kommen, wenn ich 1-2 Begriffe falsch verwende.
So wie manch anderer war auch ich pro Nvidia, was auch kein Wunder war.
Bis zu meiner ersten Radeon hatte ich nur Nvidias' Karten im System.
Durch meine gewählten Bildungsmaßnahmen kam auch ich irgendwann in den Genuss einer Radeon.....und es war die Hölle:
- CCC, liebevoll auch Chaos Control Center, funktioniert entweder
- gar nicht, ließ sich nicht mal starten
- übernahm Einstellungen nicht
- verlor gerne Mal Einstellungen
- Fehler die zu BSODs führten wurden erst nach 2 Monaten repariert
- bei 1-2 Updates hat man ein paar DLLs vergessen, wodurch einige Spiele nicht mehr funktionierten
Durch solche Aktionen ist durchaus die Meinung einiger korrekt "Radeon soll sich mit seinem Dreck verdünnisieren".
Bis 2015 bzw. 2016, da hat man gemerkt, dass irgendwas los war:
- durch neue Treiber lieferten verschiedene Spiele mehr FPS
- Abstürze gingen zurück
- neue Spiele liefen fast so gut wie mit Treiberoptimierung
- und ganz wichtig: Polaris kam
Polaris aka RX 400/500 war super, hatte selber eine. Liefert gut FPS, mit den 8GB VRAM liefen auch neue Spiele mit 60FPS+ und sahen den Optionen entsprechend gut aus etc.
Man hatte ein wenig das Vertrauen der Nutzer zurück erlangt.
Darauf aufbauend kam dann aber eine schwere Schlappe: Vega.
Die Vega 56 und 64 sind durchaus keine schlechten GPUs, aber durch den Aufbau bedingt sind sie nicht gut gealtert, wie man an verschiedenen neuen Spielen sieht.
Auch die Treiber sind alles andere als gut, zumal für Vega, als Desktopkarte, 2019 das Supportende verkündet wurde. Oder es ist eingeschränkter Support, wie auch immer.
Doch nach der Radeon 7 kam die RX 5000 und die macht ordentlich was her. Je nach Engine und Optionen ist eine 5700XT genauso schnell wie eine RTX 2080.
Leider plagen auch paar Probleme die RX 5000, die aber teilweise Eigenverschuldung sind:
- Nutzer haben PCI-E-Kabel mit Splitter verwendet, wodurch die GPU nicht genug oder stabil genug Strom bekommen hat
- selbst eingerichtete Übertaktung war nicht zu 100% stabil, was einen negativen Effekt auf den PCI-E-Bus hat
Jetzt wo man auf die RX 6000 gespannt wartet kommt diese 2 Monate später raus. Was nicht so schlimm wäre, wenn wir nicht in diesem Zeitalter leben würden: Internet.
2 Monate sind genug Zeit damit alle möglichen Personen Testberichte erstellen können und damit ist die Sache schon fast gegessen.
Die Werbetrommel läuft schon, verschiedene Interessenten haben ggf. ihr Budget schon für eine RTX 3000 ausgegeben. Dazu kommt noch der normale Verbraucher, der dann in den zwei Monaten RTX 3000 hier, da und dort mitbekommt, an dem geht dann die RX 6000 nahezu komplett vorbei.
Was aber am schlimmsten sein wird, da es Personen gibt die auch gerne mal ihre Geschenke schon Anfang November eingekauft haben und für die RX 6000 uninteressant ist.
Wodurch aber der Finale Todesstoß kommen wird, zumindest für das Weihnachtsgeschäft, ist wenn die entsprechenden Ingenieure diesen Fehler nicht beheben: Blower-Design.
Ich habe ein System das einen Geräuschpegel von 32-38db generiert. War meine Entscheidung das System in der Form aufzubauen, dass es so "laut ist", aber mich interessiert das bisschen überhaupt nicht.
Doch beim Lesen von vielen Berichten, Kommentaren und Wunschvorstellung möchte ein großer Teil aber quasi totenstille haben, wenn der PC läuft.
Mit einem Blower-Desgin kann man dass vollkommen vergessen und die Custom-Modell der RX 6000 kommen erst 2021, da ein Hersteller kommentiert hat, das AMD nicht mal Bauteillisten (Stand 8.9.2020) zur Verfügung gestellt hat. Sobald die Listen vorliegen, dauert es rund 3 Monate bis eine GPU dem Kunden ausgehändigt werden kann und so würde die RX 6000 komplett am Weihnachtsgeschäft vorbeiziehen. An der Stelle dürfte RTG in den Finanzbüchern für den Zeitraum getrost -90% EBit eintragen (Destopkarten, nicht allgemein).
Und warum ist das alles wichtig.
Einfach: Gewinn.
Den bekommt AMD bei den GPUs aber nur wenn diese zu den wichtigen Zeitpunkten präsent ist, genug Nutzer die GPUs kaufen und man entsprechend Marktanteile hat oder Conversion-Rate oder wie auch immer.
2 Monate für das Referenzdesign ist schon knapp auf Kante und die Custom-Designs nach Weihnachten sprechen für sich.
Und dabei rede ich vom normalen Nutzer, nicht uns "Techies" die maximal mit 12 Stunden Verpätung alles mögliche in die Richtung erfahren.
Wenn irgendwann jemand auf die Idee kommt die Endnutzersparte von RTG dicht zu machen, weil es sich nicht lohnt, dann hat Nvidia erst recht freie Bahn für eine RTX 4060 für 1000€, gibt ja niemanden der stören kann an der Stelle.
Deswegen haben so einige eine nicht allzu gute Laune, nachdem sie dieses Datum gelesen haben.
Und hier ein wenig persönliche Meinung, aber auch etwas Realität:
RX 6000 hat Funktion XY nicht drauf!!!!!
Das ist so vollkommen irrelevant wie sonst was:
- RTX Voice: nicht jeder ist Streamer, daher nachrangig
- Raytracing: im aktuellen Zustand auch eher uninteressant, da zu viel Leistung frisst
- DLSS: pro Spiel muss Nvidia einen Datensatz durch deren AI-Cluster genieren lassen und per Update verteilen. Ist das eigene Lieblingsspiel nicht drauf, läuft es ggf. wie Grütze in 4k, weil man ohne DLSS in 4k darstellen lässt. Hier trifft zu: nur mehr rohe Leistung schlägt rohe Leistung
Meine Gedanken dazu und einige Gedanken anderer "Techies".