Hi.
Hm... bereits neunte Seite. Gut.
Also erstmal finde ich es gut, dass diesem Brüllwürfelwahn mit diesem Test ein wenig Einhalt geboten wird und deutlich wird, dass "Hi-Fi" doch noch etwas anders aussieht als Würfel+Schepperbass.
In Hinsicht auf den PC-Bereich ist das natürlich etwas schwieriger und ich weiß nicht, ob das der gute Plan ist, seine Schreibtischlautsprecher durch solche Boxen zu ersetzen. Also ich rede jetzt davon, dass die Position beibehalten wird und man vielleicht 50cm von den Kompaktboxen entfernt sitzt. Aber darüber sind sich wohl alle einig.
Zu dem Vergleich Vollverstärker und AV-Receiver:
Wenn man davon ausgeht, dass beide Geräte gleich teuer sind, ist ebenfalls davon auszugehen, dass der Vollverstärker besser klingt, da er sehr wahrscheinlich hochwertiger bestückt wurde. Schließlich sind in dem Budget keine Lizenzen für Dolby, DTS, MPEG, etc. enthalten und was wohl wichtiger ist: Weniger Endstufen und andere Dinge, die ein AV-Receiver hat, die in und an einem Vollverstärker keinen Sinn machen, wie umfangreiche Menüführung, große Displays und und und.
Soll also heißen, dass man für das Geld einen hochwertigeren Verstärker bekommt.#
Zu der anderen Sache, bei der ich ein wenig unschlüssig bin, ist der "negative Punkt".
Ok. Wenn man den Test gelesen hat und 1 und 1 zusammenzählen kann, dürfte klar sein, dass eine Soundkarte keine Lautsprecherklemmen hat aber es gibt immer Spezialisten, die mit derartigen technischen Sachverhalten überfordert sind.
Aber andersrum müsste die nuBox ja auch einen aktiven Verstärker haben um das wirklich so zu ermöglichen. Sämtliche Systeme haben ja auch eine integrierte Endstufe und sind nicht so modular aufgebaut wie eine Hi-Fi-Anlage (nicht die Kompakt-Kacke mit allem in einem) Und auch wenn der Test das nicht aussagen soll, aber wenn die nuBox schon bewertet wird, dann würde es sich anbieten, diese an mehreren Verstärkern zu testen. Das würde aber sicher zu weit und zu tief gehen. Zumal wahrscheinlich niemand ein Lautsprecherpaar kauft, welches halb so viel wie der Verstärker kostet.
Die andere Diskussion, die ich aufgreife: Anspruchdenken der Kunden.
Leider geht der Trend ja wirklich dahin, dass die Leute einfach anspruchsloser werden, was ihre Beschallung angeht. Die heutige Pop-Musik ist zum Großteil musikalisch ja so simpel gehalten, dass man eigentlich auch kaum hochwertige Komponten braucht um alles "Wichtige" aufzufangen, was die Stücke ausmachen.
Die Leute mit ihren richtigen Proll-Anlagen jenseits von Preisen eines kleinen Hauses oder einer Limousine hören eher etwas anderes und die meisten Liebhaber hören auch gerne Jazz und eben Musik, bei denen man auch zwischen den Zeilen hören und viele wunderschöne Dinge wahrnehmen kann.
Wenn irgendein Rapper ein paar Zeilen ins Mikro brüllt und dazu 0815-Beats hinzugemischt werden, braucht man auch nicht auf Klangfarben oder Ausgewogenheit zu achten. Hauptsache der Bass scheppert und man kann alles verstehen, was wichtig ist.
Und so trägt es sich auch zu, dass es Leute gibt, die den HiFi-Wahn anderer nicht nachvollziehen können und jene Leute widerum können nicht begreifen, wie man aus einem PC-System für "teure" 100€ Musik "genießen" kann.
Da besteht einfach eine Differenz an Ambitionen. Ich würde sicher viel mehr Musik hören, wenn ich die finanziellen Mittel hätte um mir auch meine Traumanlage zu kaufen. Aber in diesem Preisrahmen würde ich mir eher Gedanken um ein neues Auto machen oder die Wohnung machen. Ist leider so. Und begnüge ich mich mehr oder weniger solange nur mit gehobenen Kopfhörern um das ein wenig zu kompensieren.
Ander Leute sind da viel minimalistischer. Das hat nichts damit zu tun, ob man "normal" ist oder nicht. Wenn "normal" = anpruchlos heißt, dann finde ich es gut, nicht normal zu sein.
Die Frage ist jetzt, wen der Test ansprechen soll? Davon sollte man dann auch die Kritik abhängig machen.