Mein Erfahrungsbericht:
Als begeisterter Computerbase-Leser bin ich vor einiger Zeit auf den Test der Teufel Concept D 500 aufmerksam geworden.
Nicht zum ersten mal habe ich mit Hilfe des auf CB gebündelten Know-Hows im Bereich der PC-Hardware nach ausführlicher Recherche die richtigen Komponenten gefunden um mir einen neuen Rechner zusammenzustellen.
Also schien es mir naheliegend dem hier getestete Teufel System meine Aufmerksamkeit zu schenken. Der CB Bericht umfasste mal wieder einiges interessantes Wissen und am Ende steht ein doch sehr positives Feedback. Da es vom Aussehen zudem sehr gut zu meiner neuen Hardware zu passen schien, habe ich es einfach mal bestellt. Schließlich bietet Teufel den risikofreien Kauf zum Probehören. Gut, dass dem so ist.
Denn - beinahe eine Ironie des Schicksals - bereits der aller erste Track (Anges Obel - Philharmonics - Falling Catching), den ich auf den neuen Lautsprechern hören wollte, war es, welcher die Qualität des Systems bloßstellen sollte - obwohl ich diesen bisweilen eigentlich nicht als Hi-Fi kritisch betrachtet habe. Doch das Piano klingt teilweise so übersteuert bzw. klirren die Lautsprecher bei bestimmten Tonlagen so deutlich, dass man meinen könnte, das Gerät wäre offensichtlich defekt geliefert worden.
Da der Teufel Support am Wochenende nicht telefonisch erreichbar ist, blieb genügend Zeit, um sich der Sache weiter anzunehmen. Zunächst tauschte ich das Cinch Kabel (Sommer Cable) aus, dann die Lautsprecherkabel - beides ohne Erfolg. Also wechselte ich von meiner X-Fi Titanium HD zu meiner Onboard Soundkarte - ebenfalls ohne Erfolg. Schließlich dachte ich mir, vielleicht ist es dir auf der bisher am PC angeschlossenen, Jahrzehnte alten und vergleichsweise niedrigpreisigen Yamaha Anlage (RX-385, NS-s34) nicht aufgefallen, oder die Sennheiser PC 350 Kopfhörer färben einfach zu schön. Also nahm ich an, dass es womöglich an der komprimierten M4A-Datei aus dem Itunes lag, weshalb ich mir kurzerhand die Original Audio CD bei Amazon bestellt habe.
Falsch gedacht: Nachdem ich ich die CD einige Tage später in der Hand hielt, diese voller Hoffnung ins Laufwerk von meinem Rechner geschoben hatte, das gleiche Ergebnis. Um nun auch wirklich sicher zu gehen, dass der Fehler seine Ursache nicht im Rechner hatte, nahm ich meinen CD-Player zur Hand und schloss diesen direkt per Cinch an die Teufel Lautsprecher und ließ die Disc laufen - ohne Verbesserung. Im Vergleich dazu klingt es an meinem zwar nicht unbedingt für seine Hi-Fi Qualitäten bekannten KORG ZER08 mit ebenfalls eher durchschnittlichen Yamaha HS80M Monitoren mit dem gleichen CD-Player geradezu brilliant.
Letze Möglichkeit: Die CD ist einfach schlecht aufgenommen und sowohl Yamaha Hi-Fi Lautsprecher als auch die Yamaha Monitore geben es nicht wieder? Eher unwahrscheinlich. Denn nach einigem durchstöbern fand ich die nächsten Titel, mit dem gleichen, z.T. noch deutlich stärker ausgeprägtem, Problem (z.B.: Yund Li - Liszt Recital - La Campanella from 6 Etudes D'exécution transcendante d'après Paganini, S. 140) - genanntes Stück ist wirklich durchweg ungenießbar auf der Teufel Anlage.
Also Teufel angerufen, einen Austausch veranlasst und eine Woche nachdem das alte Gerät abgeholt wurde, hatte ich tatsächlich ein neues hier stehen. Resultat: Das gleiche verzerrte, klirrende Klangbild bei bestimmten Passagen.
Wieder Teufel angerufen, wieder wurde mir ein Austausch angeboten. Auf meinen Vorschlag hin war der Mitarbeiter jedoch auch bereit dazu, das Problem zunächt vor Ort zu analysieren, weshalb ich den von der CD gezogenen Track als Wav-Datei zum Download bereitstellte.
Nach einigen Tagen dann die Rückmeldung es seien keine Fehler zu hören und der Vorschlag das Gerät nun auszutauschen. Da ich allerdings nicht erneut auf die Lautsprecher verzichten wollte, wurde dieses mal - nach wiederholter Anfrage - sogar ein kulanter Vorab-Austausch veranlasst. Interessanterweise aber bereits mit dem Kommentar des Mitarbeiters, dass wohl auch ein erneuter Austausch keine Besserung bringen würde.
Nun, da Frage ich mich irgendwie schon, warum es dann überhaupt verschickt wird... oder trauen die Teufel Mitarbeiter ihren eigenen Ohren nicht? Ich jedenfalls hab sogar Freunde gebeten mal an meinem Rechner Probe zu hören, um auszuschliessen dass ich nichts an den Lauschern habe. Und ja, so guten Willens gegenüber Teufel war ich tatsächlich - ich habe noch an ein gutes Ende geglaubt.
Heute habe ich nun das insgesamt dritte Gerät angeschlossen und - wie zu erwarten war, ist keine Besserung eingetreten. Am Montag werde ich die Rücksendung beider Geräte veranlassen und um Erstattung des Kaufbetrages bitten.
Mein Fazit:
Den bereits im CB-Test angesprochenen, auch von mir an einigen anderen, vornehmlich elektronischen Stücken deutlich wahrgenommenen, unpräzise schwammigen Bass kann man gerade noch verschmerzen - wenn man sich auch bei dem aufgerufenen Preis darüber wundern mag.
Doch die Schwächen bei gewissen Tonlagen eines Pianos sind so unverzeihlich, dass ich mich Frage, wie ein solches - offenbar defekt klingendes - Produkt überhaupt mit Überzeugung vom Hersteller vertrieben werden kann.
Zugegebenermaßen: Möchte man mit den Lautsprechern nur am Rechner spielen, leisten diese durchaus gute Dienste - bei der ersten Runde BFBC2 hat es mir echt die Falten aus dem Sack gehauen, als die ersten Panzergeschosse neben mir einschlugen. Und auch die Stereoauflösung ist so Präzise, dass man bei einer gepflegten Runde CSS auf dust2 von A aus einen beim Tspawn sich am Hintern kratzen hören kann.
Doch dafür ist mir der Spaß etwas zu teuer. Da ich auch meine Arbeitszeit an diesem Rechner verbringe und mir diese oft mit etwas Musik versüßen möchte, müssen die Lautpsrecher schon mehr als nur ein wenig Geballer hergeben.
Ich bin wirklich enttäuscht. Das waren meine ersten und letzten Teufel Lautsprecher!
Unterm Strich frage ich mich auch ehrlich, was die diversen Tester - welche z.B. bei Teufel im Bereich Testberichte aufgeführt werden - veranlasst, solch gute Bewertungen zu geben oder was auch immer die bei ihren Tests für Musikstücke gehört haben mögen.
Nur was mache ich jetzt? Kaufe ich mir die vom CB-Tester zum Vergleich herangezogene Nubert Kombination zum dreifachen Preis oder probiere ich die kleinen B&W MM-1 zum selben Preis aber ohne Subwoofer aus? Oder womöglich doch besser einen Hi-Fi Händler aufsuchen und die Kreditkarte überstrapazieren? Vielleicht nehme ich auch einfach die, in anderen Bereichen liegenden, Schwächen meiner in Jahre gekommenen Yamaha Komponenten hin und spare mir das Geld gänzlich...