Drakonomikon schrieb:
Es sind aber vor allem Behörden die Word nutzen und viel Papier erzeugen. Ich bin bei einem großen Automobilzulieferer tätig. Da spielt Word nur eine untergeordnete Rolle, weil wir nicht so viel Papier erzeugen. Allerdings sind dort Excel und Powerpoint enorm vertreten.
Excel ist ja auch die beste App in dem Portfolio und viele missbrauchen es als Datenbank, wo Access viel effizienter und sogar einfacher zu bedienen wäre, wenn man denn den Anfang wagen würde, sich damit zu beschäftigen.
Worauf ich aber hinauswollte ist, dass du in der privaten Wirtschaften Geld "verschwenden" kannst wie du möchtest, solange man weiterhin Gewinn erzeugt. Wenn eure Konkurrenz effizienter / günstiger arbeitet, kann sie Preise drücken. Dann müsst ihr handeln.
Behörden erzeugen aber nichts, sondern sind Kosten der Steuerzahler. Und wenn die Behörden ineffizient sind, werden die Kosten einfach erhöht, denn weder gibt es Konkurrenz, noch Anreize effizienter zu arbeiten.
Drakonomikon schrieb:
Man hat uns auch mal gezwungen freie Office-Pakete zu nutzen. Das war der Horror. Obwohl es alles Technikaffine waren, hatte keiner Lust mit zweiklassigen Tools zu arbeiten. Und wir nutzen nicht mal im Ansatz die Funktionalität der Programme.
Richtig... "keine Lust". Das ist der treibende Faktor.
Drakonomikon schrieb:
Man kann zwar viele Lizenzkosten sparen, aber die Produktivität sinkt, obwohl das Tool alles kann was man benötigt. Office ist nun mal bereits etablierter Standard.
Standards lassen sich ändern.
Ich bin mir sicher, dass die Produktivität in den allermeisten Fällen nicht sinken wird, sobald man sich an die neuen Apps gewöhnt hat.
Behörden machen nun wirklich nichts Besonders und ein Microsoft Office ist selten notwendig.
Die gängigen Formulare, die man für diverse Anträge erhält, bestehen aus ganz simpel formatiertem Text und Textfeldern, für die man auch z.B. LibreOffice nutzen kann.
Und die gängigen Excel-Tabellen, die man für Übersichten oder als Hilfestellung erstellt, bestehen auch in den meisten Fällen aus den simpelsten Basis-Formeln und Verweisen. Auch dafür eignet sich LibreOffice.
Das Design und die Untermenüs sind etwas anders angeordnet, aber die Basis-Funktionen sind gleich.
Immer, wenn meine Hilfe für eine komplexe "neue Formel" oder Darstellung in Excel gefragt wird, handelte es sich um einfachste Dinge, die man in 3-5 Tage Kursen beigebracht bekommt.
Da habe ich schon ein Microsoft Expert Zertifikat für Word, Excel, PowerPoint, Access gemacht, Power BI exam und zur Erweiterung SQL für Access und Python für Excel gelernt und darf dann zeigen, wie man SVERWEIS und WENNS Formeln anwendet oder wie man unzählige Copy&Paste Aufgaben auf ein Bruchteil der Zeit mit integrierten Funktionen beschleunigt.
Bis auf eine Erwähnung in Bewerbungen oder LinkedIn bringen mir diese Skills fast nichts, obwohl sie von jedem Arbeitgeber als "wichtig" erachtet wurden.
Und so wie meine Arbeitgeber übertreiben es auch die Behörden mit den Anforderungen.
Wenn "sehr gute Office Kenntnisse" verlangt werden, werden in der Realität nur SVERWEIS, WENN und SUMME Funktionen verlangt. Und das bringe ich jedem in einer Stunde mit praxisnahen Übungen bei, wer schon mal eine Excel Tabelle angelegt hat.