makke306 schrieb:
Em habe noch ne Frage: Wieso sieht man überhaupt einen 3D Effekt bei dieser Auflösung 1920x1080 @24hz...
Habe gedacht dass man ein 120hz Bildquelle haben muss ( zwei Bilder mit jeweils 60 HZ), damit ein 3D Effekt zustande kommt... Ansonsten könnte man ja 3D auch auf einem normalen Monitor mit 60 hz schauen... Und man bräuchte sich nicht einen Teuren 3D Monitor kaufen...
Du musst gedanklich zwischen 3D-Ausgabeformat und 3D-Übertragungsformat unterscheiden.
Bei Frame-Packing mit 2 x 1920x1080 @24Hz bekommt der 3D-fähige Fernseher/Monitor das Bild für's rechte und das Bild für's linke Auge gleichzeitig geliefert. Das bedeutet: an das 1920x1080 Pixel große Bild für's linke Auge wird (mit einem Abstand von 45 Pixeln) das 1920x1080 Pixel große Bild für's rechte Auge unten dran "geklebt". Das Ergebnis ist ein 1920x2205 großes "Mega-Frame":
... welches per HDMI an den 3D-fähige Fernseher/Monitor geschickt wird. Jetzt muss der dieses "Mega-Frame" nehmen und es wieder "zerschneiden" - und zwar in das Bild für's linke und das für's rechte Auge.
Arbeitet der Fernseher mit Shutter-Technik, dann zeigt er diese beiden Bilder abwechselnd an:
... üblicherweise mit 120Hz oder höher (sprich: mindestens 60 Mal je Sekunde sieht man das Bild für's linke Auge und genauso häufig das Bild für's rechte Auge). Dass dabei unter Umständen (bei abgeschalteter Bewegungsinterpolation) so eine Frequenz entsteht: L1 -> R1 -> L1 -> R1 -> L2 -> R2 -> L2 -> R2 -> L3 -> R3 ... usw. (sprich: die gleiche Bildsequenz wiederholt sich, da er ja nur 2 x 24 Bilder je Sekunde geliefert bekommt, die auf die 120Hz Shutterfrequenz verteilt werden wollen) ist erstmal egal - Hauptsache ist, dass die Brille flimmerfrei schaltet (also mit +60Hz je Brillenglas) und 3D ist es ja trotzdem (da das linke Auge immer nur die linke Ansicht geliefert bekommt und das rechte Auge auch immer nur die rechte Ansicht).
120Hz 3D-Monitoren arbeiten hingegen genauso wie der oben beschriebene Weg über 3D-Fernseher. Nur können die meist das Bild nicht selbst aufbereiten (unterstützen dementsprechend auch kein Frame-Packing per HDMI 1.4a) und verlangen daher, dass ihnen der PC das 3D-Bild schon mit 120Hz (bzw. mit höherer Frequenz) liefert. Sprich: hier muss der Computer die ganze Arbeit machen und dafür sorgen, dass die Bilder für linkes und rechtes Auge wirklich 100%ig synchron zur Bild-Frequenz ausgegeben werden. Die Brille wird in solchen Fällen auch üblicherweise vom PC gesteuert (denn nur der "weiß", ob gerade das Bild für's linke, oder das für's rechte Auge ausgegeben wurde und kann das entsprechend andere Brillenglas verdunkeln.
Auch hier gibt es solche wiederholende Sequenzen: L1 -> R1 -> L1 -> R1 -> L2 -> R2 -> L2 -> R2 -> L3 -> R3 -> usw. ... ganze einfach deshalb, weil 3D-Filme auch am PC nur mit 24fps (bzw. 23,976fps) laufen und viele Games sowieso nicht konstant auf über 60fps kommen.
Arbeitet der Fernseher oder Monitor hingegen mit Polfiltertechnik, muss die Aufbereitung natürlich komplett anders erfolgen, da hierbei die Bildzeilen beider Bilder abwechselnd miteinander verschachtelt werden:
Eine Folie vor dem Bildschirm sorgt dafür, dass die geraden und die ungeraden Bildzeilen mit unterschiedlich polarisiertem Licht ausgesendet werden... und eine entsprechende Polfilterbrille lässt mit dem einen Glas nur das Licht der ungeraden Bildzeilen durch und mit dem anderen nur das Licht der geraden Bildzeilen. Hier spielt die Frequenz prinzipiell (im Gegensatz zur Shuttertechnik) erstmal gar keine Rolle.
Pauschal zu sagen
"für 3D muss doch eine Bildquelle mit 120Hz existieren" ist dementsprechend unsinnig. Wichtig ist nur: man muss
IRGENDWIE zwei perspektivisch versetzte Ansichten haben/erzeugen, und
AUF IRGENDEINE ART dem einen Auge die eine Ansicht und dem anderen die andere Ansicht zuführen.