News TrueCrypt-Entwickler erteilt Lizenzänderung eine Absage

Es spricht doch nichts dagegen, das Programm neu zu schreiben. Und die Gültigkeit und Bedeutung solcher Lizenzen ist zumindest in Deutschland rechtlich stark umstritten.
 
can320 schrieb:
Und wenn sie per National Security Letter oder ähnlichem dazu verpflichtet wurden, die Weiterentwicklung zu verbieten, unter Androhung hoher Geld- und Gefängnisstrafe? Dann kannst du Schadensersatz zahlen....

Wenn andere außerhalb der USA TrueCrypt weiterentwickeln, wer kann sich da beschweren?

Soweit sind wir noch nicht, dass die USA schon außerhalb ihrer Grenzen die Entwickler mit ihren Letters erpressen kann.
 
fliger5 schrieb:
Einfach so aufzuhören und zu denken "hey ist nicht mehr mein Problem" widerspiegelt mal wieder das typisch asoziale Programmiererverhalten (ohne jemandem nahe treten zu wollen, es gibt auch Programmierer mit Anstand).
Zumal ihre Begründung auch mehr als dürftig ist.

Mindestens genauso "asozial" finde ich es jahrelang kostenlos ein Programm zu nutzen, es als eine Selbstverständlichkeit anzusehen, daraus irgendwelche Ansprüche abzuleiten und die Programmierer die sich 10 Jahre darum gekümmert haben am Ende wenn sie keine Lust mehr haben als asozial darzustellen. Ich weiß, es gibt auch Nutzer mit Anstand. Diejenigen die Entscheidungen derer die ihnen kostenlos Software zur Verfügung stellen akzeptieren und einfach dankbar sind für die Zeit die die Software existiert. Es gibt aber auch die anderen.

Man sollte sich mal besinnen und sich fragen was man eigentlich von wem und warum erwartet.
Ich würde als Entwickler bei solchen Reaktionen allein schon aus Prinzip meinen Code quasi mit ins Grab nehmen, ob nun lizenzrechtlich oder direkt codetechnisch.

EDIT: Hat eigentlich schon mal eine dieser Parteien die TC weiterentwickeln wollen versucht den TC-Entwicklern den Code abzukaufen, bzw. die relizenzierung mit Geld zu unterfüttern? Ich weiß schon das kostenlos gerade billig genug ist, aber in Zeiten wo für jeden Jokus teilweise Millionen gezahlt werden wäre es doch nicht so weit hergeholt auch hier mal den Hut rumgehen zu lassen. Bissl Crowdfunding oder eben Investitionen von Firmen wären durchaus Optionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
fliger5 schrieb:
Ich finde das Verhalten welches die TrueCrypt Entwickler an den Tag legen ein Armutszeugnis.
Anonym zu bleiben ist ihr gutes Recht, daran ist auch nichts einzuwenden aber die Menge an Informationen die sie der Öffentlichkeit preisgeben ist für ein Projekt dieser Größe verantwortungslos. Einfach so aufzuhören und zu denken "hey ist nicht mehr mein Problem" widerspiegelt mal wieder das typisch asoziale Programmiererverhalten (ohne jemandem nahe treten zu wollen, es gibt auch Programmierer mit Anstand).
Zumal ihre Begründung auch mehr als dürftig ist.

Das Programm ist kostenlos und du hast mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen Cent dafür gezahlt, somit hat nicht nur der Entwickler das Recht ein kostenloses Produkt einzustellen wann er möchte, sondern du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kein Recht irgend etwas zu fordern.
Und wenn nicht du, dann Millionen Andere!
 
DocWindows schrieb:
Mindestens genauso "asozial" finde ich es jahrelang kostenlos ein Programm zu nutzen, es als eine Selbstverständlichkeit anzusehen, daraus irgendwelche Ansprüche abzuleiten und die Programmierer die sich 10 Jahre darum gekümmert haben am Ende wenn sie keine Lust mehr haben als asozial darzustellen. Ich weiß, es gibt auch Nutzer mit Anstand. Diejenigen die Entscheidungen derer die ihnen kostenlos Software zur Verfügung stellen akzeptieren und einfach dankbar sind für die Zeit die die Software existiert. Es gibt aber auch die anderen.

Man sollte sich mal besinnen und sich fragen was man eigentlich von wem und warum erwartet.
Ich würde als Entwickler bei solchen Reaktionen allein schon aus Prinzip meinen Code quasi mit ins Grab nehmen, ob nun lizenzrechtlich oder direkt codetechnisch.

Bei ner Verschlüsselungssoftware hat man mMn eine gewisse Verantwortung da dir die Leute ihre Daten anvertrauen. Wenn jemand ein kostenloses Pacman nach 10 Jahren einstellt, bitte sehr, das ist was völlig anderes. Und genau dieses asoziale verantwortungslose Verhalten kritisiere ich.

Klar, ist immer noch deren Code und ich hab nichts dafür bezahlt aber was haben sie zu verlieren wenn sie die Lizenz freigeben? Warum sind sie so egoistisch? Warum klären sie die Öffentlichkeit nicht wenigstens auf? Ich glaube kaum, dass sie nichts von dem ganzen Rummel um ihre Software mitbekommen haben, die halten schon gewollt diese Informationen zurück.
 
fliger5 schrieb:
Bei ner Verschlüsselungssoftware hat man mMn eine gewisse Verantwortung da dir die Leute ihre Daten anvertrauen. Wenn jemand ein kostenloses Pacman nach 10 Jahren einstellt, bitte sehr, das ist was völlig anderes. Und genau dieses asoziale verantwortungslose Verhalten kritisiere ich.
(...)

Gehen deine Daten denn kaputt, nur weil TrueCrypt nicht weiterentwickelt wird? In absehbarer Zeit sehe ich da keine Probleme - erst dann sich zB die Struktur von Windows irgendwann in der Zukunft so dermaßen geändert hat, dass TrueCrypt nicht mehr läuft und man sich auch nicht antun will irgendeine alte Version von Windows zu verwenden. Aber bis dahin sind's ziemlich sicher noch einige Jahre.
 
fliger5 schrieb:
Bei ner Verschlüsselungssoftware hat man mMn eine gewisse Verantwortung da dir die Leute ihre Daten anvertrauen. Wenn jemand ein kostenloses Pacman nach 10 Jahren einstellt, bitte sehr, das ist was völlig anderes. Und genau dieses asoziale verantwortungslose Verhalten kritisiere ich.

Welcher Verantwortung werden sie denn nicht gerecht? TrueCrypt funktioniert in Version 7.1a immer noch. Du kannst es weiter nutzen oder deine Daten zu einer anderen Lösung migrieren. Das einzige was passiert ist ist, dass die Weiterentwicklung eingestellt wird.
Aber das wurde sie ja eigentlich schon vor knapp 2 Jahren. Es hat nur keiner gemerkt, weil die Homepage unverändert weiter funktionierte.
Es hat sich also rein gar nichts geändert was irgendwie mit Verantwortung zusammenhängen würde. Das kommt erst mittelfristig wenn v7.1a auf neueren Betriebssystemen nicht mehr funktioniert. Aber bis dahin kann man andere Lösungen finden. Was wäre wohl wenn die ursprüngliche Webseite weitere 2 Jahre unverändert online geblieben wäre?

Die Motivation für deren Verhalten kenne ich nicht. Und natürlich ist es egoistisch wenn sie ihre Software nicht relizenzieren. Das ist aber ihr Recht. War es schon immer, denn die Truecrypt-Lizenz gibts nicht erst seit gestern. Ich kann da keine Kritik üben.
Als Nutzer hätte man das auch bereits vor dem erstmaligen Einsetzen der Software erkennen können und gleich was anderes nehmen.
 
Nun die Version 7.1a haben sie ja auch von der Seite genommen, die gibt es nur noch, weil diverse Seiten sie als Download anbieten. Wenn es nach den Entwickler gehen würde, sollte diese vermutlich auch keiner mehr benutzen.

Das Problem ist, dass es zur Zeit keine wirklichen Alternativen gibt, deswegen hatte TrueCrypt eine gewisse Verantwortung. Und genau diese "wirklichen Alternativen" verhindern sie durch den Lizenzirrsinn.

Wie sicher die Version 7.1a ist, werden wir ja in ein paar Monaten wissen.
 
fliger5 schrieb:
"hey ist nicht mehr mein Problem" widerspiegelt mal wieder das typisch asoziale Programmiererverhalten (ohne jemandem nahe treten zu wollen, es gibt auch Programmierer mit Anstand).

Was für ein Blödsinn, selten einen soo unglaulich dummen Kommentar hier gelesen...
 
Da man so wenig darüber weiß, könnte ich mir zumindest vorstellen, dass es noch weitere Aktuere gibt, die da ihre Finger im Spiel haben. Kommt mir alles unlogisch vor (nein, asozial ist es nicht!), und erinnert mich an den verschlüsselten Mailanbieter in den USA, der dicht gemacht hat.
 
Wenn ich sehe wie selbsternannte "Experten" auf die Programmierer prügelten als ein Problem bekannt wurde. Da so ein "Experte" nie ein Fehler macht, konnte der Programmierer nur ein fieser NSA Agent sein. In so einer Stimmung könnte ich mich nicht motivieren, weiter zu machen.

Wahrscheinlicher scheint, dass der Programmierer eine Drohne über sein Haus kreisen gehört hat und er auf seine Weise versucht "F-O-L-T-E-R" durch Blinzeln zu morsen wie einst Jeremiah Denton.

Der angeblichen Schaden den der Programmierer verursacht haben soll dürfte Peanuts sein gegenüber dem realen Schaden den MS durch Auslaufenlassen der Windows XP Support. Da habe ich aber keine Stimme gehört es wäre Pflicht von MS nun den Quellcode freizugeben?
 
fliger5 schrieb:
Nun die Version 7.1a haben sie ja auch von der Seite genommen, die gibt es nur noch, weil diverse Seiten sie als Download anbieten. Wenn es nach den Entwickler gehen würde, sollte diese vermutlich auch keiner mehr benutzen.
Du kannst deine Daten mit der neuesten Version immer noch entschlüsseln und ja, sie sind scheinbar der Meinung (zumindest offiziell) dass 7.1a für die weitere Verwendung ungeeignet ist.
fliger5 schrieb:
Das Problem ist, dass es zur Zeit keine wirklichen Alternativen gibt, deswegen hatte TrueCrypt eine gewisse Verantwortung. Und genau diese "wirklichen Alternativen" verhindern sie durch den Lizenzirrsinn.
Also sollte man es am besten einfach gesetzlich verbieten, dass Software kostenlos aber ohne OS-Lizenz angeboten wird, denn die Gefahr dass diese "Systemrelevant" wird ist viel zu groß (Too Big to Fail).
Ist jetzt etwas überspitzt ausgedrückt, aber niemand hat dich gezwungen eine Software zu verwenden, die nicht unter OS-Lizenz steht und keinen garantierten Supportzeitraum hat.

Ich verstehe ja auch nicht wirklich, warum sie die Software nicht einfach freigeben, aber wenn sich jetzt aus kostenlos geleisteter Arbeit Jahre später plötzlich Verpflichtungen ergeben können wäre das meiner Meinung nach ein noch viel größeres Problem.
 
Ich bin selbst Entwickler bei Open Source Projekten und muss zu der Erklärung der TrueCrypt Entwickler sagen, dass das Käse ist.

Entwieder die Entwickler sind einfach sehr Arrogant oder sie werden wirklich durch irgendein "Agreement" gefesselt.
Aber als Entwickler zu behaupten, dass der eigene Code viel zu kompliziert sei, dass möchte ich höchstens von Linus Torwalds hören :D
 
Ich erinnere mich, daß vor Jahren in den Nachrichten berichtet wurde, wie ein Geheimdienst der USA vergeblich versuchte, ein mit TrueCrypt verschlüsselten Container einer verdächtigen Person zu knacken.
Ist es nicht möglich, daß die Entwickler durch staatliche Gewalt so handeln müssen wie sie es gerade tun?

Im schlimmsten Fall landen sie auf der bekannten Folter-Insel der USA und werden gezwungen, die Funktionsweise von Truecrypt der NSA o.ä zu verraten
In dem Fall wäre eine völlige Neuentwicklung sowieso besser.
 
Welche lizenzrechtliche Probleme könnte es denn schon geben? Da die Programmierer anonym bleiben wollen wird auch kaum einer die Hand heben und klagen. Allerdings würde ich es auch beherzigen lieber bei null anzufangen, da diese Geheimniskrämerei nicht wirklich vertrauen aufbaut.

Die Komplexität eines Codes rechtfertigt es nicht diesen geheim zu halten. Wir sprechen hier ja nicht von der nationalen Sicherheit die davon abhängt...
 
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In der dritten Zeile des dritten Abschnitts sollte es statt "imminent" besser "emiment" heißen.
 
@Wolfsrabe und @Nikflin:
Euch ist schon klar dass TC zwar eine proprietäre Lizenz verwendet aber trotzdem insofern Open Source ist, als dass der Source code öffentlich einsehbar ist? Soll heißen der Code wird von den Entwicklern weder vor der NSA noch vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Es geht ausschließlich um die Erlaubnis diesen weiterzuverwenden.
 
Ein NSL kann die Entwickler nicht zu zivilrechtlichen Schritten zwingen. Dafür müssen schon Mittel wie Entführung und Erpressung her. Juristisch wäre es daher vergleichsweise sicher die Lizenz zu ignorieren. Schadenersatzforderungen sind bei Open Source Projekten auch sehr schwierig. Man kann dem Gericht keinen Schaden beziffern, weil es keinen entgangenen Umsatz gibt. In Fällen in denen gegen die GPL verstoßen wurde, wurde meist die Software des beklagten zwangsweise in die GPL überführt. Die TC Lizenz enthält keine derartigen Klauseln. Ich glaube, dass es in Europa unmöglich ist auch nur einen Cent einzuklagen. Zu dieser Erkenntnis werden auch die Anwälte der Firmen gekommen sein, die jetzt an Forks arbeiten. Auch nach US-Recht wäre das meiner Meinung nach sehr schwierig und würde erhebliche Ressourcen erfordern, die die alten Entwickler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht hat.
Kurzum, wo kein Kläger da kein Richter.
 
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