TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

Kleinstaaten? Die Caymaninseln sind ein britisches Überseegebiet. Übrigens nicht das Einzige.

Und Steueroasen heißt nicht, dass gar keine Steuern erhoben wird, sondern dass man für bestimmte Steuern einen besonders niedrigen Satz ansetzt, zusätzlich relativ weiche Gesetze, sowie geringe Kontrollen. Außerdem gehört natürlich Verschwiegenheit, was die Vermögen der "Einwohner/Kunden" angeht natürlich dazu. Und zu den Steueroasen gehören nicht nur Kleinstaaten. Die Schweiz gilt auch als Steueroase und sogar Deutschland taucht dort auf.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/panama-papers-so-offshore-ist-deutschland-1.2936896
 
Tschuldigung, das ich im Falle der Caymans es nciht noch einema gesondert thematisiert habe, dass diese kein kleinstaat sind. :rolleyes: ändert natürlich vollkommen die überlagernde Aussage, dass solche SOnderlösungen Steueroasen sind. Die Sschweiz würde ich auch nicht unbedingt als groß bezeichnen und ne Stueroase ist sie nicht unbedingt wegen ihren günstigen Steuern sondern primär wegen dem Schweizer Bankengeheimnis, durch dieses man unbegrenzte Summen illgeal an anderen Staaten vorbei einlagern kann.

Lies dir den Link nochmal durch, dieser Verein betrachtet Steueroasen nicht unbedingt als Steueroasen nur weil man dort kaum/keine Steuern bezahlt sondern bewertet anders. Z.B. danach, wie groß der Einfluss der Finanzindustrie ist (in Deutschland groß, siehe Deutsche Bank), wie scharf kontrolliert wird (nicht im Land sondern Gelder von Ausländern) bzw. wie Tranzparent das ganze ist. Deswegen steht die Schweiz auch soweit oben, da dort andere Staaten so gut wie überhaupt nicht nachvollziehen können, was für Gelder ihre Staatsbürger dort geparkt haben. Und das geht dank der Deutschen Bank ja auch in DE sher gut, da hat dieses Netzwerk durchaus recht. Bringt dem Deutschen selbst aber wenig.

Hier ist also die Frage, was man als Steueroase definiert. Für mich sind es Staaten mit sehr geringen Steuern, keine Staaten, in denen man illegal Gelder vor der Steuer verstecken kann. Diese würde ich eher als Finanzoasen sehen. Man zahlt ja eigentlich Stuern, man geht diese nur mit Hilfe dieser Länder illegalerweise. In Steueroasen zahlt man hingegen völlig legal kaum Steuern.
 
Und selbst die wenigen Steuern in diesen "Oasen" sind vielen Reichen noch Zuviel. Daher träumen sie ja auch von künstlichen Inseln wo sie überhaupt keine Steuern bezahlen müssen. Die sind so abgehoben das sie meinen ohne Staat auszukommen. Der Staat ist für sie ein Gebilde der bevormundet und jemanden um seinen Profit in Form von Steuern bringt. Sie meinen wirklich alles für sich beanspruchen zu können. Eine völlig degenerierte asoziale Klasse für die wir alle nur Mittel zum Zweck sind. Nur leider ist das vielen nicht bewusst. Man beneidet im Gegenteil die superreiche Klasse und tritt lieber nach unten auf die denen es noch schlechter geht. Die jahrzehntelange Endsolidarisierung der Gesellschaft durch den Neoliberalismus zeigt hier ganz konkret sein hässliches Gesicht.
 
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So pauschalisierend würd ich das nicht sagen. Manche wissen sehr wohl, dass es vorzüge hat (z.B. Warren Buffett).
Manche scheinen aber wirklich die Auwirkungen nicht abschätzen zu können oder sie interessieren die Auswirkungen nicht oder wollen vllt selber Staat spielen, wer weiß das schon.
 
Das was die Reichen tun ist eigentlich nur logisch: Sie verteidigen konsequent ihre Interessen, eine Art Klassenkampf von oben. Das Schlimme ist halt nur das die Ausgebeuteten das nicht tun, also keinerlei Klassenbewusstsein haben. Die ausgebeutete Klasse ergeht sich lieber in der Selbstzerfleischung und treten nach unten. Und das obwohl die da unten Angehörige der eigenen Klasse sind.

Die Kunst ist ja den Menschen weiß zu machen das es keine Klassengesellschaft mehr gibt. Das ist aber ein großer Irrtum. Es bildet sich eine Supereiche Kaste aus die immer mehr anhäuft und sich wirklich vollkommen unabhängig von Saatlichen Eingriffen macht.
 
Wer alle über einen kamm schert, als asoziale beschimpft und alles mit klassenkampf begründet, den kann man nicht wirklich ernst nehmen. Hass und gewalt sind für kein problem eine lösung...
 
Hier geht es nicht um Hass und Gewalt, sondern ganz nüchtern um Fakten. Du interpretierst Hass und Gewalt in meine Feststellung. Ich gebe wohl zu dass ich das Wort "Asozial" wohl gewählt im Zusammenhang mit reichen Menschen gebracht hatte. Ich wollte hier ganz bewusst einen Begriff wählen der in der Regel oft für Menschen gebraucht wird die eben nicht reich, sondern sehr arm sind. Dabei meine ich hier als "asozial" Menschen die ohne soziales Gewissen sind, weniger was man da Landläufig so darunter versteht.

Ich gebe auch zu das Begriffe wie "Klassenkampf" wie aus der Mottenkiste des Sozialismus klingen. Dennoch sollte man sich hier nicht an Begrifflichkeiten hochziehen, sondern ganz einfach schauen was das wirklich aussagt. Klassenkampf muss ja auch lange nicht mit hasserfüllten und gewalttätigen Revolutionen einher gehen wie man gerade am "Klassenkampf von Oben" sieht. Das kann ganz ohne Körperliche Gewalt z.B. per Freihandelsabkommen, oder auch nur durch das dreigliedrige Schulsystem hier in Deutschland erfolgen.

Ich befürchte aber das die besitzende Klasse ihren Besitz nicht wird freiwillig teilen wollen. Dann kann der Klassenkampf durchaus auch wirklich gewalttätig werden. Hoffen tue ich das jedoch nicht.

Der Kapitalismus bedingt eine Klassengesellschaft und der Hass richtet sich leider in dieser sehr oft an die die Unten stehen. Das ist die eigentliche Gewalt die der Kapitalismus hervorbringt.
 
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Der kapitalismus bedingt überhaupt keine klassen. Woher nimmst du diese absurde behauptung, die du hier einfach so als fakt präsentierst?
 
Mustis schrieb:
Der kapitalismus bedingt überhaupt keine klassen. Woher nimmst du diese absurde behauptung, die du hier einfach so als fakt präsentierst?

Und was ist mit deinem "Fakt" das der Kapitalismus keine Klassen bedingt ? Für mich jedenfalls auch absurd. Ich glaube das wir da einfach verschiedener Meinung sind. Natürlich ist der Kapitalismus eine Klassengesellschaft.

@Beitrag
na, das dreigegliedete Schulsystem war seinerzeit in der Kaiserzeit zur Separierung der Verschiedenen Klassen eingeführt worden. Die Volksschule war für Arbeiterkinder, die Mittelschule für Kinder des kleinen Bürgertums (kleine Beamte, Angestellte) und das Gymnasium für die Kinder der Oberschicht eingerichtet worden. Und auch heute noch funktioniert das als Trennung der gesellschaftlichen Schichten und wird auch gerade hier in Deutschland von vielen so genutzt. Die geplante Schulreform in Hamburg (längeres gemeinsames lernen war dort geplant) wurde ganz gezielt von der Oberklasse mit einer verlogenen Bürgerinitiative bekämpft, weil diese nicht will das ihre Kinder mit Kindern der Unterschicht zusammen kommt. Das war auch eine Art Klassenkampf von oben. Habe mal einen TV Bericht darüber gesehen. Da beklagte eine Angehörige dieser Bürgerinitiative die "Proletarisierung des Akademikerstandes". Deutlicher konnte dieses Statement nicht ausdrücken welch ausgeprägtes Klassenbewusstsein die Oberklasse hat. Ich war echt erstaunt über diese Offenheit.
 
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Mustis schrieb:
Der kapitalismus bedingt überhaupt keine klassen. Woher nimmst du diese absurde behauptung, die du hier einfach so als fakt präsentierst?

Ja deshalb müssen wir Arbeitenden auch in diese Sozialkassen einzahlen. Überbleibsel aus unserer Alten Wirtschaftsordnung Sozialer Marktwirtschaft
 
MasterXTC schrieb:
Und was ist mit deinem "Fakt" das der Kapitalismus keine Klassen bedingt ? Für mich jedenfalls auch absurd. Ich glaube das wir da einfach verschiedener Meinung sind. Natürlich ist der Kapitalismus eine Klassengesellschaft.

Du behauptest etwas, belegst es nicht, erwartest aber, das jemand, der deine Behauptung angreift, es mit Quellen belegt? Wow, was eine Doppelmoral. Und dann versteifst du dich noch darauf, dass es eine Meinung sei, hängst dann aber als Nachsatz wieder eine Faktenbehauptung ran, das dem "natürlich" so sei. Herr Gott, die Diskussionskultur ist hier echt zum übergeben geworden.

@Psst
Was haben Sozialkassen mit Klassen zu tun?

Für beide: Klassengesellschaften haben ein ganz zentrales Erkennungsmerkmal: Klassen sind undurchlässig. Wer in einer Klasse geboren wurde, bleibt dort. Dies kann man im Kapitalismus, zumindest wie er in der westlichen Welt ausgelebt wird, schlicht nicht beschreiben. Ein Kind einer Professorenfamilie kann H4 Empfänger werden, eine H4 Kind Professor. Es kann quer durch die Gesellschaft geheiratet bzw. Beziehungen geführt werden. Man hat freie Berufswahl. Wo also bitte sind hier Merkmale einer Klassengesellschaft zu finden? Es gibt ja nicht mal mehr die klassische Arbeitergesellschaft, auf die sich Marx und Co beziehen. Jemand im Büro gehört da nämlich nicht dazu, dass waren nach Marx viel mehr der Bourgeoise zuzuordnen. Und ein Bauer hat heute auch kaum noch etwas mit dem zu tun, was Marx darunter verstand.

@MAster XT im besonderen.
Schon komisch. Meine Familie stammt aus absolut ländlicher Gegend, Oma war Kriegsflüchtling aus Schlesien. Sowohl mein Vater als auch ich, haben das Gymnasium besucht. Soviel zu deinem tollen Schulbildungssystem um die Klassengesellschaft aufrecht zu Erhalten. Selten so ein Blödsinn gelesen, zumal in meiner Oberstufenzeit in meinem Jahrgang alles Vertreten war an Einkommensschichten. Kinder vom H4 Empfänger bis hin zu Geschäftsführern. Und Akademiker sind Oberstand bei uns in DE. Da brauch ich ja nicht mal das Forum zu verlassen um das zu widerlegen... Hier gibt es einige User, die Akademiker sind und trotzdem auf den Sozialstaat massiv angewiesen sind.
 
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@MasterXTC: ich widerspreche dir da nicht unbedingt, aber so schwarz-weiß ist die Wahrheit in meiner Wahrnehmung da nicht.
Egal ob Gesamtschulen oder klassisch, Haupt-/Realschule/Gymnasium - die Trennung hat ein Stück weit ihre Daseinsberechtigung, bzw. seine Vor- und Nachteile.
Es ist zum einen tatsächlich so, dass manche Schüler weder aus sich gewillt oder in der Lage sind am Unterricht ernsthaft teilzunehmen, teils mangelt es auch an der Förderung im Elternhaus.
Diese Kinder bremsen den Unterricht enorm - und zwar nicht durch "nicht-Wissen", sondern durch aktives Stören. Die Spielen teils Fußball im Mathe-Unterricht.
Wenn da Kinder - auch aus ärmeren Elternhäusern - ernsthaft lernen wollen, stört das massiv. Da ist es dann durchaus sinnvoll ein wenig einzuteilen.
Ich selbst war im Laufe meiner Schullaufbahn an einer Gesamtschule mit Trennung in den Kernfächern und gemeinsamem Unterricht in "weniger wichtigen" Fächern. Danach auf einer Wirtschaftsschule mit unterschiedlichem "Publikum", teils Leute die gezwungen wurden da zu sein, teils interessierten, intelligenten Leuten (aus allen Schichten!), die was lernen wollten. Da haben diejenigen, die wegen 10-jähriger Schulpflicht oder von den Eltern gezwungen wurden, einfach nur gestört.
Danach war ich an einem Wirtschaftsgymnasium, dort waren alle Anwesenden mehr oder weniger freiwillig da, das war angenehmer.
Natürlich werden die anderen Kinder dann noch eher abgehängt, aber wie gesagt, die Mehrheit will schlicht gar nicht. Und die sagen auch später (weil die Eltern es teils selbst so erklären) "die Schule ist unnötig, ich werd' eh LKW-Fahrer oder Koch". Traurig, aber so sieht die Realität aus. Hier müsste aus meiner Sicht von der anderen Seite angepackt werden. Dass durch eine sozialere Politik Leute aus dem Grenzbereich zur "Unterschicht" in der Mittelschicht gehalten werden, die Kinder in Vereine eingebunden sind, etc.
Weniger "Gettoisierung" in bestimmten Stadtteilen, bessere Integration usw.

Die andere Seite ist die, dass es natürlich immer noch den Trend gibt, dass "Reiche" ihre Kinder unabhängig von der gegebenen Grundintelligenz, durch die Gymnasien drängen. Teils haben diese Kinder Vorteile, weil sie Nachhilfe erhalten, auf Privatschulen gehen, teils werden die Kinder auch von Lehrern bevorteilt.
Gerade im Studium haben es die reichen jungen Erwachsenen dann leichter, weil sie nicht nebenher arbeiten müssen.

Dennoch ist das deutsche Schulsystem international immer noch eines der gerechtesten, was diese Aspekte angeht.
Ich komme jetzt von keinem besonders reichen und keinem besonders armen Elternhaus, klassische Mittelschicht, Dorf in Stadtnähe, Haus, 2 Kinder, Klischee und so.
An dieser Wirtschaftsschule an der ich die Mittelstufe verbrachte (Berufsfachschule), waren ich und 2-3 weitere, die eher aus "ärmeren" Verhältnissen kamen (Alleinerziehende Mutter u.Ä.) die Leistungsträger und machten am W.-Gym. weiter.
Ich weiß das schon zu schätzen, dass unser System im internationalen Vergleich noch relativ durchlässig ist. 100%ige Gleichheit wird es leider wohl nie geben. Aber wir sind immerhin näher dran als die meisten anderen Länder.

Natürlich ist es traurig, dass sich die Schichten aktuell wieder weiter auseinander entwickeln und die Schulen zu wenig Steuergelder erhalten.

Trauriger fand' ich aber im Nachhinein betrachtet, dass man an besagten Wirtschaftsschulen so sehr diese kostenrechnerische, neo-liberale Sicht auf die Weltwirtschaft als einzige Wahrheit propagiert hat.
Man wird quasi ein Stück weit zum CDU/FDP-Wähler erzogen. Das hat mich mehr gestört, als die halbwegs erträgliche und vergleichbar geringe Bevorteilung "reicher" Kinder.
 
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Für mich bleibt das lange gemeinsame lernen die beste Motivation für die Leistungsschwächeren von den besseren zu lernen. Zeigen ja auch die Länder wo es keine Trennung gibt. Diese schneiden z.B. im Pisa Test immer besser ab als Deutschland. Gettobildung der schwachen Schüler halte ich für Kontraproduktiv. Soweit ich weiß sind Deutschland und Östereich die einzigen Länder mit einem gegliederten Schulsystem.

@Mustis
anhand des dreigegliedeten Schulsystems und dem Kampf der Oberklasse (siehe mein Beispiel mit Hamburg) dieses zu erhalten, wollte ich aufzeigen das die Oberklasse durchaus ein ausgeprägtes Klassenbewusstsein hat. Auch wenn du das nicht so wahrnimmst. Es ist die große Täuschung das wir in einer Klassenlosen Gesellschaft leben. Diese zeigt sich zwar nicht mehr so offen wie im Feudalismus, sie ist subtiler aber dennoch vorhanden.

Die derzeitigen Freihandelsabkommen sind für mich, wie bereits dargelegt, ebenfalls eine Art Klassenkampf der Kapitalbesitzer gegen die die nur ihre Arbeitskraft anzubieten haben. Das Kapital soll das Recht auf unbedingten Profit ohne staatliche Eingriffsmöglichkeiten erhalten. Das kann man durchaus als Klassenkampf sehen. Ich bin nun mal aber auch ein bekennender Linker und sehe die Welt daher auch entsprechend.

Aber egal, ich glaube wir schweifen vom eigentlichen Thema Freihandelsabkommen ab.
 
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Dann definiere mal deine Klassen. Was zeichnet welche Klasse wie aus, was sind ihre Merkmale, ihre Privilegien etc. Wenn du das nicht definieren kannst, gibt es keine Klassen. Eine Klasse muss feste Merkmale besitzen, ansonsten wären sie nicht differenzierbar.
 
Das deutsche Schulsystem hat so manche Schwachpunkte. Der bessere Ansatz gegen die Fußball spielenden Kinder im Mathe-Unterricht vorzugehen, wäre das bessere Einbinden der Kinder (und auch Eltern) in das "normale" gesellschaftliche Leben.
Und dass deutsche Lehrer endlich wieder die Mittel erhalten solches Verhalten zu sanktionieren. Ich rede nicht von Schlägen, sonder von Sitzen bleiben, Nachsitzen und dergleichen.
Die Schüler können ja größtenteils machen, was sie wollen.
Aber ganz von der Hand zu weisen ist dein Argument nicht, dass Deutschland und AUT bei PISA schlecht wegkommen und diese beiden Ländern diese Trennung haben.
Es mag abseits von all den anderen Problemen, auch diesen Zusammenhang geben.
 
Das deutsche Schulsystem hat so manche Schwachpunkte.
das deutsche Schulsystem an sich ist großartig und verbunden mit der betrieblichen Ausbildung für vor allem Haupt- und Realschüler ein Vorbild für fast alle Staaten auf diesem Planeten.
Das Problem ist, das wir es selber in den letzten Jahren schlecht geredet haben - von wegen, man muss heute ja mind. Abitur haben, besser studieren!
Natürlich nicht nur das, auch die Ausbildung hat in den letzten Jahren gelitten da das Geld lieber in andere Projekte geflossen ist als in die Schul- und Berufsausbildung.
Gerade heute wäre doch die Hauptschule die ideale Anlaufstelle für die Schüler, die aufgrund von anderer Sprache, Herkunft so einen guten Weg in eine gute Ausbildung finden könnte, was brauchen denn die arabischen Länder vor allem, gute Handwerker für den Aufbau würde ich sagen - ist aber anscheinen nicht so gewollt......
 
Auch wenn du das nicht so wahrnimmst.
Hier geht es nur drum mit dir jetzt 20 Seiten über die Definition von Klassen zu diskutieren;-) Irgendwie enden dieses Diskussionen immer in Wortklauberei und rethorischen Spielchen, nur blos nicht versuchen mal die Intention eines Kommentars zu verstehen...

Ob ich jetzt mit dem angestaubten Vokabular der Arbeiterbewegung losziehen würde... Aber im Oton stimmts natürlich. Die Oberschicht hat ein starkes Klassenbewusstsein und verteidigt massiv ihre Privilegien während Mittel- und Unterschicht gegeneinander aufgehetzt werden (und auch noch dankbar mitmachen!) und sich gegenseitig zerfleischen. Teile und Herrsche... mal wieder...

Für mich bleibt das lange gemeinsame lernen die beste Motivation für die Leistungsschwächeren von den besseren zu lernen
Da gibts sicher gute Argumente für genauso wie gegen ein Dreigliedriges Schulsystem oder den Föderalismus. Aber am Schulsystem siehst du gut den Protektionismus der Oberschicht ganz gut. Während die staatlichen Bildungssysteme immer ärmer werden und jedes Jahr mehr gekürzt wird stehen den privaten Schulen Mittel wie noch nie zur Verfügung. Wer Kohle hat schickt sein Kind halt nicht auf eine staatliche sondern auf eine private Schule. Das Schulgeld regelt einfach wer rein darf und wer nicht.
Ob Drei- oder Eingliedrig, ob Föderal oder nicht, ob Bachelor/Master oder Diplom... im Prinzip alles egal, wenn eh kein Geld da ist. Wir haben gerade wieder die Aushandelsbilanz vorgelesen bekommen. Da steht ein Plus von fast 300mrd€. Im Prinzip müsste der Staat im Geld schwimmen und nicht wissen wohin damit. Aber trotz dieser gigantischen Nettogewinne sind die Kassen leer und zuerst gespart wird an sozialem und Bildung.
Mir ist völlig egal wie man Klassen definiert und ob man sie scharf abgrenzen kann. Sie sind in unserer Gesellschaft nun mal vorhanden (wer das nicht sieht muss blind sein und dem helfen auch keine Quellen mehr) und die neoliberale Alternativlosigkeit hat über die Jahrzehnte ihre Spuren von Gefühlskälte, Egoismus, Geiz, Rücksichtslosigkeit und Antisozialem Verhalten tief in die Köpfe der Menschen gegraben.

Einfach nur einem Menschen in die Augen zu schauen und zu merken das es ihm schlecht geht zählt heute nicht mehr. Er muss mit Formularen und Bürokratie erst mal Beweisen das es ihm schlecht geht, dann muss er sich naggisch machen und sich erniedrigen bis man irgendwann der Meinung ist das er sich mit genug Betteln sein Almosen verdient hat. So gehen wir mittlerweile mit Menschen um die unsere Hilfe brauchen. Wir verweigern medizinische Hilfe oder lassen Menschen an unseren Grenzen sterben. Alles nichts worüber man sich nen Kopf machen muss, solange man noch Roboten kann und zum Glück nur der Nachbar seinen Job verloren hat. Wie im Mittelalter. Das es keine Hexen gibt ist den Leuten erst klar geworden wenn sie selber auf dem Scheiterhaufen standen. Aber solange nur die Nachbarin angezündet wurde wars OK, weil die war ja selbst Schuld das sie ne Hexe ist.
 
DAs Schulsystem krankt an besonders 3 Punkten.
  1. Es fehlen die finanziellen Mittel an allen Ecken und Enden. Wenn man sich die Ausstattung der Schulen mal so anschaut- einfach nur grauenhaft. Und dazu kommt noch ein nicht ganz zu vernachlässigender Lehrermangel. Allein in Bayern sind in 2015 rund 6.000.000 Unterrichtsstunden ausgefallen (Quelle: Süddt. Zeitung Juni 2016). Dazu kommen die meist viel zu großen Klassen. 30 und mehr Schüler. Wie soll sich da ein Lehrer um diejenigen kümmern, die den Anschluss mal verloren haben? Die, die sich mit dem einen oder anderen Thema einfach mal schwerer tun.
  2. Respekt: Heute haben doch auffällig viele Kinder/ Jugendliche kaum noch Respekt vor den Lehrern. Schei...- egal, was die dumme Vot... da vorne labert. Und ist die Versetzung gefährdet werden von Elternseite aus nicht ganz soo selten rechtliche Schritte eingeleitet (anstatt sich vllt. auch mal mit dem eigenen Versagen im Erziehungauftrag auseinander zu setzen). Und was uns gleich zum dritten Punkt bringt
  3. In wievielen Familien kann sich eines der beiden Elternteile noch ausreichend Zeit nehmen um den schulischen Werdegang des Sprößlings zu begleiten. Wer sitzt den den Kindern noch im Nacken, wenns ums auswendig lernen von Daten oder Vokabeln geht? Und gerade in den unteren Schichten ein riesen Problem. Denn gerade dort sind die Familien immer mehr darauf angewiesen, dass beide Elternteile abeiten gehen. Und Geld für eine vernünftige Nachhilfe steht dann oft auch nicht zur Verfügung. Der vermutliche Weg zeichnet sich da doch dann schon ab. Und das soll dann keine "Klassen- Gesellschaft" sein???

Weiter kommt noch ein Punkt hinzu, den ich aber nicht allgemeingültig belegen kann. Ist eher eine Vermutung von mir. Wenn ich mich mit jungen Menschen unterhalte, fällt mir zunehmend auf, dass Autodidaktik immer weniger wird. Die Fähigkeit wirklich zu denken, selber Schlüsse zu ziehen aus bereits vorhandenen Informationen.
Studenten müssen sich den "Stoff" reinziehen und auswendig lernen. Wirklich Zeit, sich mit dem Stoff mal "spielerisch" auseinanderzusetzen wird immer weniger. Mag sich jetzt blöd anhören. Aber als ich Anfang 20 war, gab es Studenten aus den verschiedensten Bereichen in meiner Clique. Wir haben oft abends stundenlang in der Stammkneipe zusammen gesessen und über die Dinge diskutiert. Da aber meiner einer, der eigentlich im Bereich Produktdesign studieren wollte nur sehr begrenzte Ahnung von z.B. BWL hatte, musste mir der BWLer vieles erstmal erklären. Und das konnte er nur, wenn er es verstanden hatte. Und das Wissen dann anwenden, indem er es weitervermittelt und dann in zwanglosen Diskussionen damit "gespielt" hat, also angewandt hat, liess ihn die Dinge nochmal anders begreifen.
Wenn ich mir das heute bei unseren Kindern teilweise so ansehe, ... Schei.., wo bleibt denn dan der Spass an der Sache. Klar, gilt nicht immer und überall. Aber diese Entwicklung nimmt zu. Und das sollen dann unsere "Eliten" werden?!?

Der Karren wird mit zunehmender Geschwindigkeit vor die Wand gefahren. Ein weiterer Preis, den uns die Globalisierung kostet, dessen Rechnung wir aber erst in der Zukunft präsentiert bekommen werden.

Es spricht nach wie vor nichts gegen "Handels- Abkommen", aber die, die in den letzten Jahren abgeschlossen wurden und aktuell vor dem Abschluss stehen, haben allerdings nur eines im Sinn. Die weitere Verschiebung von Kapital von unten nach oben.
Immer billiger produzieren. Immer weiter weg produzieren, von den Märkten, an denen die Produkte dann real gehandelt werden. Das kann nicht gut gehen.

Insofern finde ich Trumps (obwohl ich bei ihm nicht so genau weiss, obe er mir Angst machen soll, oder ob ich ihn lächerlich finden soll) "America first" nicht gaaaanz verkehrt. Wenn wir uns alle wieder ein bisserl auf unsere Nationalität konzentrieren würden (und das meine ich nur rein wirtschaftlich). Die Deutschen essen wieder mehr Äpfel und Birnen. Bananen und Kiwis werden wieder etwas teuer. Aber dadurch würden wir den deutschen Apfel- Bauern wieder etwas Aufschwung geben. Die Bauern in südamerikanischen Ländern würde aber nicht weniger verdienen, da die Preise für z.B. Bananen wieder steigen.

Wir Bürger müssten mal wieder ein bisserl weg davon, dass alles immer zu jeder Zeit überall zu Psotpreisen verfügbar ist. Wäre jetzt nicht sooo der große Verlust.

Wir IT- Nerds müssten dann halt ein Jahr länger mit unserer GraKa zocken, weil die Dinger einfach teuerer würden. Wo ist das Problem?

Das geht natürlich nicht sofort in extremen Schritten, aber "a bisserl was geht allawei"...
 
Mustis schrieb:
Schon komisch. Meine Familie stammt aus absolut ländlicher Gegend, Oma war Kriegsflüchtling aus Schlesien. Sowohl mein Vater als auch ich, haben das Gymnasium besucht. Soviel zu deinem tollen Schulbildungssystem um die Klassengesellschaft aufrecht zu Erhalten. Selten so ein Blödsinn gelesen, zumal in meiner Oberstufenzeit in meinem Jahrgang alles Vertreten war an Einkommensschichten. Kinder vom H4 Empfänger bis hin zu Geschäftsführern. Und Akademiker sind Oberstand bei uns in DE. Da brauch ich ja nicht mal das Forum zu verlassen um das zu widerlegen... Hier gibt es einige User, die Akademiker sind und trotzdem auf den Sozialstaat massiv angewiesen sind.

Das unterschriebe ich so. Ich mache in ein paar Monaten das Abitur und habe somit alles noch im Blick.

@MasterXTC
Mag sein, dass eine Klassentrennung der ursprüngliche Grund für das dreigliedrige Schulsystem war, aber ich wäre gegen einen Schultyp für alle. Wenn das Konzept erfolgreich gelebt werden sollte, müsste den Schülern ähnlich wie in Japan sehr viel Druck gemacht werden. Lernen, lernen, lernen, Nachhilfe, Druck. Das gefällt garantiert nicht jedem. Wenn man das nicht macht, dann hat man in jeder Klasse ein großes Spektrum unterschiedlich befähigter und unterschiedlich interessierter Schüler und der Unterricht kommt entweder zu langsam voran oder die halbe Klasse kommt nicht mehr mit. In Japan bspw. funktioniert das, weil diese Schüler dann Nachhilfeklassen besuchen und besonders viel lernen - weil sie ordentlich Druck von der Gesellschaft bekommen, der hier nicht wirklich vorhanden ist. Aber ob das sinnvoll ist?
Ich lebe in MV, da gibt es übrigens nur noch die Regionalschule und das Gymnasium. Nach vier Jahren Grundschule kann man auf eine private Schule oder zwei Jahre auf die Regio und dann auf's Gymi. In den zwei Jahren Regio hab ich jeden Tag gesehen, wie unsinnig es wäre alle Schüler in die gleiche Schule zu stecken. Viele Schüler waren faul, desinteressiert, wussten nichts und haben vor allem ständig den Unterricht gestört. Viele Schüler waren aber auch aktiv am Unterricht beteiligt, haben gut mitgearbeitet und sind auch gut mit dem Stoff klar gekommen. Wieso sollte man die nicht interessierten Schüler die anderen stören lassen und wieso sollte man den nicht interessierten das gleiche abverlangen wie den anderen?
Das deutsche Schulsystem ist lange nicht perfekt, aber die Gliederung in Regionalschule und Gymnasium finde ich gut - und zwar nicht nur für die Akademiker sondern für beide Seiten.
 
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