AW: Ukraine/Russland/Rest der Welt
Graf Zahn schrieb:
Dann steht "der Russe" wirklich bald am Atlantik wenn er damit durchkommt.
Angst?
Vergiss mal bitte deine verkrusteten Kaltkriegsphantasien - ein solches Szenario ist momentan um ein vielfaches unwahrscheinlicher als zu Hochzeiten der UdSSR (z.B. während der Cuba-Krise).
Im Vergleich zu den USA haben die Russen in den letzten 15-20 Jahren tatsächlich "die Füße still gehalten". Im gleichen Zeitraum haben die USA ihr globales Netzwerk militärischer Dauerpräsenz unglaublich erweitert - nicht weil die Russen so gefährlich sind, sondern einfach weil sich dagegen niemand hat wehren wollen/können.
Jeder verdammte quadratzentimeter der Welt kann innerhalb von 2 Stunden eingeäschert werden - von US-amerikanischen Kampffliegern, mit konventionellen Waffen. Und das ist eine Tatsache, mit der US-Militärs bei Gelegenheit sogar pralen.
@hal9000
Ich wollte nicht die Quellen deines Bildes in Mißkredit bringen, sondern nur darauf hinweisen, dass es beim aktuellen Stand der Technik kein Problem darstellt, ein solches Bild zu faken.
Vor Gericht wurden Fotographien schon VOR der digitalen Revolution nicht als Beweismittel zugelassen, mit der Begründung, dass es zu viele Möglichkeiten der Nachbearbeitung gäbe. Durch die digitale Revolution ist das ganz sicher nicht besser geworden.
Das hatte nichts damit zu tun, ob ICH das Foto für einen Fake halte oder nicht (ich neige dazu, es für authentisch zu halten), aber das ändert eben nichts daran, dass ich bei gegebener Qualität nicht sicher sagen kann, ob es nachbearbeitet wurde. An den technischen Möglichkeiten der Nachbearbeitung ändert meine Meinung ohnehin nicht das geringste - die sind einfach Fakt.
BTT
Für die Anerkennung eines Referendums der Krim im Westen ist es pupsegal ob dort gerade russische, amerikanische oder belgische Truppen rumrennen. Solange das Ergebnis nicht in den Kram passt, wird das Referendum angezweifelt werden - auch wenn da kein Militär rumrennt.
Allerdings ist es im Falle einer tatsächlich vorhandenen porussischen Mehrheit sogar extrem dumm von Putin, dort Militärpräsenz zu zeigen, denn damit gibt er dem Westen sogar noch einen guten Grund, das Referendum anzuzweifeln.
Ich wäre echt gespannt, wie der Westen reagiert, wenn sich der Krim TROTZ Speznaz-Präsenz und "Pistole am Kopf" gegen Russland entscheiden würde.
Die ersten 8 Demokratischen Wahlen in der BRD fanden auch unter massiver Militärräsenz statt, hätte das deutsche Volk vielleicht auch anders entschieden, wenn nicht überall "Besatzer" rumgestanden hätten um die demokratischen Wahlen zu schützen?
Pistole am Kopf und deswegen Adenauer, Bundeswehr, Atomsprengköpfe?
Ich kann die Geschichte auch mal anders sehen - aber im Grunde kann man auch die ersten deutschen "Volksreferenden" (Wahlen) mit der gleichen Begründung nicht anerkennen. Was die beiden deutschen Staaten ja auch einige Zeit gekonnt zelebriert haben (Verweigerung gegenseitiger Anerkennung).
Ach nee, stimmt ja, die amerikanischen, britischen (und französischen) Truppen waren ja nur hier, damit der Russe nicht direkt zum Atlantik durchmarschiert - das war ja alles nur zum Schutz der demokratischen Grundrechte - meiner Grundrechte. Hätten die damals dieses "Opfer" nicht gebracht, wäre ich heute ganz ganz ganz sicher Russe, denn das rusische Militär war in der DDR ja nur stationiert, um jeden Keim von Demokratie zu ersticken. Oder wollte Stalin damit eventuell nur verhindern, dass die Ukraine zum US-Bundesstaat wird?
Lächerlich? Das denke ich auch. Aber warum bin ich mir da so verdammt sicher?
Wie wäre der 2. Weltkrieg wohl zuende gegangen, wenn die USA noch eine dritte, vierte und fünfte Atombombe gehabt hätten oder schnell hätten bauen können? Vielleicht wäre die Gegend um Dresden noch heute unbewohnbar, weil ein Stratege der Meinung war, dadurch ein paar tausend GI's das Leben zu retten?
Da kann ich mir eben nicht sicher sein, aber ich bin irgendwie trotzdem froh, dass sie nur zwei von den Dingern hatten.
Nach 1945 haben die Alliierten irgedwie auch von den Deutschen nicht geglaubt, dass diese "Demokratie" von selbst lernen würden.
Damit möchte ich die russische Militärpräsenz auf der Krim NICHT veteidigen, aber ich wehre mich doch etwas dagegen, Militärpräsenz mit zweierlei Maß zu bewerten. Militärpräsenz dient immer den Interessen der Machthaber in dem Land, das Militär schickt. Wenn sich das mit den Interessen der Bevölkerung im Besatzungsgebiet deckt, dann ist das OK. Ansonsten macht es keinen Unterschied, ob russisches, amerikanisches, deutsches, französisches, arabisches oder belgisches Militär ausserhalb der eigenen Staatsgrenzen Präsenz zeigt. Es ist in JEDEM Fall ein Druckmittel, welches dafür sorgen soll, dass die eigenen Interessen nicht verletzt werden - das gilt für amerikanische Basen in Japan ganz genauso, wie für die (angeblichen) Speznaz-Einheiten im Krim.