Umgang der Medien / der Gesellschaft mit der NS-Zeit

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal aus einem Teil unserer Diskussionsrichtlinien erinnern:

Eine fruchtbare Diskussion kann es nur geben, wenn man sein Gegenüber respektiert und achtet. Dieses sollte schon unter dem Gesichtspunkt der persönlichen Horizonterweiterung geschehen. Es geht also nicht um Recht haben und bekommen.

Bei ein bischen Nachdenken vor dem Posten seid ihr alle fähig sprachlich eure Formulierungen so zu gestalten, dass der Respekt vor dem Mitdiskutant bewahrt bleiben kann.

Und wenn ihr das so handhabt, und nicht nur beim anderen die scheinbar diskreditierenden Formulierungen euch gegenüber seht und diese meldet - erübrigen sich emotionale Zuspitzungen der Lage, der Puls reguliert sich wieder, die Hautfarbe bleibt annähernd normal (nicht Puterrot) und die Mods mutieren nicht zu Blitzableitern zwischen den unnötigen Fronten.
Diskussion ist kein Krieg.
Danke für die Aufmerksamkeit.
 
"Es ist historisch betrachtet schlichtweg falsch zu sagen, dass die Wehrmacht durch die NSDAP während Friedenszeiten und vor der wiederrechtlichen Machtergreifung im Inneren eingesetzt worden sei."

Jap meinentwegen hab ich auch nie behauptet ich bezog mich auf die Jahre 39 bis 45 das da deutsche Panzer In D rumgerollt sind wirst wohl selbst du nicht bestreiten können. So und jetzt streit dich von mir aus mit jemand anderem weiter ich bin raus aus diesem unsäglichen Thema.
 
Adam_Smith schrieb:
Sorry aber ich erkenne noch immer nicht warum ich jetzt gegenüber der NS-Zeit eine besondere Verantwortung tragen sollte. Sie hat schließlich meine heutigen Lebensumstände auch nicht in besonderen Maße geprägt.


Du siehst man kann nicht sagen: "Weil du Deutscher bist hat dich die deutsche Geschichte im besonderen geprägt und du musst daher der deutschen Geschichte im besonderen Verpflichtet sein."



zum ersten zitat:
kein wunder dass du das nicht erkennst wenn du meine argumente nicht annimmst sondern sie mit deinen auswechselst. du stellst halt andere behaupten über die konstitution der kultur an als ich. damit hat es sich und basta. da gibts keine weitere diskussion. punkt aus, jeder hat seine meinung.

zum zweiten zitat:
nein, sehe ich halt nicht, weil ich deine argumente selbst nicht annehme nud meine für besser halte. :D
diskussion auch an diesem punkt für mich beendet.

ich kann dem gesagten nichts mehr hinzufügen und weil ich ohnehin primär nicht diskutiere um zu überzeugen sondern eher um sich gegenseitig auszutauschen und zu bereichern bin ich an diesem punkt auch durch mit dem ganzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ein paar Fragen zu dem Thema. besondern and th3o.

Du schreibst, dass ich aufgrund der geografischen Lage meines Heimatlandes eine besondere Verantwortung für die Geschehnisse habe, die eine Nation auf diesem Grund und Boden verursacht hat.
Zählt die gleiche Verantwortung dann auch für die Polen, deren geografische Lage ja auch innerhalb der Grenzen des 3. Reichs liegt?
Zählt das auch für die Nachkommen der Opfer der damaligen Zeit oder nur für Nachkommen der Täter? Würde die gleiche Verantwortung für uns auch zählen, wenn wir jetzt nich Deutschland wären, sondern ein Teil von zB Frankreich, England und Russland?

Ich hätte gerne mal eine genaue Definition, wer deiner Meinung nach eine besondere Verantwortung trägt, warum er sie trägt, und wie er mit dieser umzugehen habe. Imho neigst du hier nämlich zu einer stark vereinfachenden Allgemeinerung und Pauschalisierung.

Ansonsten bin ich persönlich der Meinung, dass grade deshalb offen über die NS-Zeit gesprochen werden sollte und eben _nicht_ alles zu verteufeln ist, damit man den heranwachsenden Generationen klar und deutlich vor Augen führen kann, was genau an der damaligen Zeit das große Übel war und wobei es sich "nur" um eine Perversion eines eigentlich guten Grundgedanken handelt.
Denn wenn man weiter einhergeht und alles verteufelt, was die damalige Zeit ausgemacht hat, dann schließt man zwangsläufig auch Dinge mit ein, die - sofern sie nicht wie durch das damalige Regime mißbraucht werden - durchaus positive Auswirkungen haben können.

Deswegen halte ich es in einer Gesellschaft, die von sich behauptet aufgeklärt zu sein, für wichtig, dass man unvoreingenommen die Vergangenheit durchsprechen kann, um so das Bewusstsein der Gesellschaft für damalige Fehler zu schärfen und damit einer Widerholung selbiger präventiv entgegenzuwirken.

Dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass man feststellt, dass (fast) alle heute lebenden Deutschen niemals irgendetwas mit diesem Regime gemeinsam hatten. Auch nicht in ihrer eigenen Weltanschauung/Ideologie.
Dementsprechend kann man diesen Menschen auch keine besondere Verantwortung auferlegen, die über das Maß an Verantwortung anderer Menschen hinausgeht, die Kenntnis von entsprechenden Geschehnissen haben. Denn imho hat jeder Franzose, Amerikaner, Brite, Chinese, Japaner usw. wie wir Deutschen genau die gleiche Pflicht zu verhindern, dass sich soetwas jemals wieder irgendwo auf der Welt wiederholt.

Das einzige, was ich eventuell noch akzeptieren kann, ist die selbstauferlegte(!) Verantwortung der Deutschen, dafür zu sorgen, dass die Welt nicht vergisst was passiert ist und weiterhin dafür sorgt, dass es nie wieder passiert.

Aber ich weigere mich irgendeine Schuld für Vergangenes auf mich zu nehmen. Zum einen, weil ich damit einfach nichts zu tun habe, weil es vor meiner Zeit war und zum anderen, weil selbst meine Vorfahren damals massiv unter dem Regime gelitten haben, mehrfach auf der Flucht waren, einige nachweislich in KZs umgekommen sind und definitiv nicht an irgendwelchen wahnsinnigen Kriegs- oder Völkermordaktionen teilgenommen haben.
 
@pcw und die anderen, die nicht mit meiner ansicht einverstanden sind und/oder die klärungsbedarf noch haben:


falls es so aussehen sollte, dass ich mich winde oder rausrede, dann ists halt so. Aber:

a) ich meine alles gesagt zu haben und auch in der richtigen art und weise gesagt zu haben. die fragen die im nachhinein von klok oder beispielsweise jetzt auch von pcw gestellt wurden meine ich hinreichend bereits beantwortet zu haben. definitionen geben möchte ich nicht, weil meiner ansicht nach eine definition die bandbreite die meine "allgemeinen" sätze immanent beinhalten nicht zeigt und daher auch dem was ich sagen möchte nicht genügt.

b) muss ich im moment sehr viel lernen für die uni und habe auch einfach nicht die nötige zeit einzeln auf eure fragen einzugehen...das kommt dazu.

in diesem sinne: schaut euch einfach an was ich bisher geschrieben habe, bildet euch euere meinung dazu und gut ist. ich verspreche euch: "genauer" werdet ihr es von mir nicht bekommen.
 
Das einzige, was ich eventuell noch akzeptieren kann, ist die selbstauferlegte(!) Verantwortung der Deutschen, dafür zu sorgen, dass die Welt nicht vergisst was passiert ist und weiterhin dafür sorgt, dass es nie wieder passiert.

Das ist ja schön und richtig, bedeutet aber nicht das die Medien hinter jeder Randale oder Ausschreitung gleich einen rechtsradikalen Hintergrund vermuten sollten. genau das passiert aber und hat nichts mit einer Aufarbeitung dieser Zeit zu tun. Das ist einfach nur schlechter Journalismus und völlig überflüssige Meinungsmache.
 
ich musste grad lachen und den kopf schütteln: werbung im tv: der modellbausatz für das flugzeug des roten barons. schöner doppeldecker in rot, mit fettem wehrmachts kreuz drauf. das stört scheinbar keinen und wird vollkommen aus dem geschichtlichen kontextgerissen mit geworben.
und dann musste ich an diesen thread denken. was sagt uns das? typisch deutsche doppelzüngigkeit.
 
th3o schrieb:
kein wunder dass du das nicht erkennst wenn du meine argumente nicht annimmst sondern sie mit deinen auswechselst. du stellst halt andere behaupten über die konstitution der kultur an als ich. damit hat es sich und basta. da gibts keine weitere diskussion. punkt aus, jeder hat seine meinung.

Sorry, so einfach ist es eben nicht. Der Kontext deiner Aussage war ganz klar deutlich und ist mir auch als solcher deutlich geworden. Du meintest, dass ich als Deutscher in besonderer Weise der deutschen Geschichte gegenüber verantwortlich bin, weil sie meine Lebensumstände als Deutscher auch im besonderen Maße geprägt hat.

Nun wenn man meine heutige "Kultur" und meine jetzigen Lebensumstände betrachtet, dann ist bei der genaueren Beleuchtung der Zeit von 1933-1945 eben nicht die Diktatur Hitlers sondern die Tatsache das Hitler besiegt wurde entscheidend. Hätte es nicht die USA gegeben, dann würden wir heute nicht unser Leben genießen können (Hier ist auch der Marshal-Plan ein wichtiger Aspekt).

Also ganz klar: Ohne die USA gäbe es die heutige "deutsche Kultur" nicht. Das ist Fakt!
Im Sinne einer Bereicherung durch diese Diskussion wäre es also durchaus angebracht diese Faktenlage (welche historisch einwandfrei belegt ist) zu akzeptieren.

Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch, ich will nicht mein Ego aufputschen indem ich dich arugmentatorisch schlage.
Nein das Problem ist eben, dass dieses "aber es ist dennoch falsch weil ich es so sage..." bei vielen Gruppen derart weit verbreitet ist, dass eben jenes System der Schuldzuweisung wohl auch in Zukunft nicht durchbrechen werden wird.

Und wie ich bereits an anderer Stelle ausführlich begründete ist dieses System der Schuldzuweisung für unsere Demokratie weitaus gefährlicher als es ein offener Umgang mit dem Nationalsozialismus jemals sein kann. Somit ist es schon mein Ziel dieses System zu durchbrechen und die Menschen von Gegenteil zu überzeugen, denn dies ist mein Weg der Verantwortung, die ich bei der Gestaltung unserer Gegenwart trage, gerecht zu werden.

@smacked2:

Man beachte die Zeiteinschränkung: 1939-1945 = Kriegszeit = Einsatz der Wehrmacht zur Landesverteidigung.
Also wie man hier jetzt Vergleiche zum Einsatz der Bundeswehr in Friedenszeiten bringen kann, bleibt mit schleierhaft.
 
@adam
"Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch, ich will nicht mein Ego aufputschen indem ich dich arugmentatorisch schlage."

ist doch kein problem, versuchen kann mans ja :)
dazu ist das forum doch da hehe.
 
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