ayngush schrieb:
Nach über 20 Jahren ist der Aktuelle Rücknahmekurs irgendwo knapp beim Emissionskurs angekommen.
Vom einem Rücknahmekurs haben ich im Zusammenhang mit Aktien noch nie gelesen, dies ist eine Begriff von Fonds oder Derivaten, aber bei Aktien gibt es immer nur die Börsenkurse. Von einem Emissionskurs zu reden ist ausgerechnet bei der T-Aktie, die ja in 3 Trachen auf den Markt gebracht wurde, auch nicht gerade sehr genau. Wer die T-Aktien beim ersten Börsengang gezeichnet hat, der hat all die Jahre eine nette und steuerfreie Dividende eingesteckt und kann sich nicht beschweren, wer beim zweiten dabei war, der sollten über die Dividenden inzwischen eigentlich auch im Plus sein, nur wer dann die dritte Tranche gezeichnet hatte, der ist immer noch im Minus.
ayngush schrieb:
Wer allein für unter 14 EUR nochmal kräftig nachgezeichnet hat, hat schlichtweg Glück. Das Normale Verhalten war jedoch eher so:
1996 gezeichnet.
im Verlauf bis 2001 nachgezeichnet, weil der Kurs ja dick abging.
Je höher der Kurs steigt, ohne dass sich dies auf ein wirkliches Wachstum des Unternehmens gründet, umso höher also z.B. KGV und KBV sind, umso größer wird die Fallhöhe danach. Da sollte man sich gut überlegen ob man wirklich nachlegt nur weil etwas schon vorher so gut gelaufen ist.
Gerade das Gegenteil, nämlich die
Dogs of the Dow Anlagestrategie bei der man die 10 Aktien mit höchsten Dividendenrendite des Dow Jones kauft und ein Jahr lang hält, was im Prinzip dazu führt das man tendenziell Aktien kauft deren Kurs sich wahrscheinlich vorher schlecht entwickelt hat, da bei einer vorher überdurchschnittlich guten Kursentwicklung die Dividendenrendite danach tendenziell geringer sein wird.
ayngush schrieb:
2002 kam der Crash. Seitdem stagniert das Papier mehr oder weniger und macht die Verluste nicht mehr wett.
Man braucht bei Aktien eben ein Risikomanagment, entweder indem man ab einem bestimmten Verlust aussteigt oder Verlute über die breite Streuung ausgleicht. Letzteres halte ich für viel sinnvoller, denn ersten bedeuten Stop-Loss meist nur, dass man die Erholung nach einem kurzen Einbruch dann verpasst und dann kommt man wenn es wirklich hektisch wird, sowieso nicht zum gewählten Kurs raus, sondern ggf. erst wird tiefer, was die Verlust im Zusammenhang mit der oft folgenden Erholung nur noch vergrößert. Man denke nur an den Schweizer Franken, was manche da mit ihren Stop-Loss Orders verloren haben als es bis unter 90ct ging und wie der Kurs sich danach fast wieder auf die 1,20 von vorher erholt hat.
ayngush schrieb:
Von breiter Streuung usw. hatte man den Kunden damals nichts erzählt. Der Mist wurde quasi an der Supermarktkasse als "Volksaktie" verkauft.
Nein, auch die T-Aktie konnte man nur in einer Bank zeichnen und auch nur in einer der Banken die in dem Konsortium waren die den IPO begleitet haben, also nicht einmal in jeder Bank. Wenn die Qualität der Beratung nicht gut war, dann sollte man hier die Bank dafür verantwortlich machen, nicht die Aktien im Allgeimen. Dabei sollte man aber auch nicht vergessen, dass nicht wenig gar nichts weiter davon hören, sondern nur einfach T-Aktien zeichnen wollten. Wer sich eben nicht informiert zu dem was er da macht, der sollte sich nicht wundern wenn er danach auf die Nase fliegt, was nicht nur bzgl. Aktien oder Geldanlage, sondern auch bei vielen anderen Dingen zutrifft. Aber bevor man einen Computer, Fernsehen oder heutzutage das neue Smartphone kauft, da wird sich meist je Menge informiert, nur um sich über Geldanlagen zu informieren haben die meisten komischerweise einfach keinen Bock, obwohl es da meist um viel mehr Geld geht.
ayngush schrieb:
Ja ich weiß, die T-Aktie beim ersten (und zweiten, aber nicht beim 3.) Börsengang war auch meine erste Aktie und die habe ich heute noch, auch wenn ich später noch mal günstiger nachgekauft habe. Wer sie länger gehalten hat, bekam übrigens auch noch Freiaktien dazu, was den Einstiegskurs weiter gesenkt hat.
ayngush schrieb:
Von Risikobeurteilung usw. keine Spur.
Die Risikobewertung muss jeder für sich machen, vergiss es wenn jemand verspricht dies für Dich zu übernehmen, so wie gerade bei dem Roboteradvisern, die derzeit wohl recht populär sind.
ayngush schrieb:
Das führte dazu, dass absolute Laien in das Aktiengeschäft einstiegen und das auch ihre einzigen Aktien im Depot waren - und sich sehr viele Menschen damit mehr oder weniger kräftig die Finger verbrannt haben.
Was schade ist und womit man der Aktienkultur einen Bärendienst erwiesen hat. Aber inzwischen ist eine neue Generation herangewachsen und ist gerade dabei sich an den Cryptocoins und -token die Finger zu verbrennt, weil sie denken sie würden da investieren, obwohl sie in Wahrheit nur Spekulieren.
Bärenmarke schrieb:
Kannst du bei ETFs aber prinzipiell auch, aber das ist doch wie oben erwähnt, wer sich nicht erkundigt und einfach nur blind kauft der fällt halt auf die Schnauze...
So ist es und es gehört einiges an Erfahrung dazu um sich richtig informieren zu können und dann auch beim Stock Picking nicht ganz so schlecht abzuschneiden. Die Manager aktiver Fonds scheitern da übrigens meisten nicht weil sie es nicht könnten, sondern eher weil sie sich dann aus Angst vor zu hohen Verlusten meistens doch sehr nahe an ihrem Vergleichindex bewegen und damit eben bei Auswahl von Aktien den ETFs zu ähnlich sind, aber über die höheren Kosten dann bei der Rendite für die Anlegen am Ende verlieren.
Bärenmarke schrieb:
Ich gehe mal davon aus du meinst Banktitel? In die würde ich persönlich eh nie investieren, aber sei doch mal präziser, was du hier sagst ist doch sehr schwammig.
Banktitel aus Deutschlang gehören zu denen die man eher nicht investiert sein möchte, wenn man aber einen DAX ETF kauft, dann ist man dies doch. Es gab aber auch Banken die in den letzten knapp 10 Jahren sehr gut gelaufen sind, wie die
Aareal Bank, die am 1. März 2009 für 3,55€ zu haben war, seither schon weit mehr dies an Dividenen ausgezahlt hat und heute bei 42€ steht.
Bärenmarke schrieb:
Man darf halt nie Geld anlegen, dass man vielleicht dringend brauch und dann in einem ungünstigen Moment abstoßen muss.
Für unerwartete Ausgaben sollte man einen Notgroschen haben und bei der Altersvorsorge ist doch genau dies gegeben: Man muss die nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt abstoßen! Dies scheint vielen nicht klar zu sein, aber warum sollte ich mein Aktiendepot zum Zeitpunkt des Renteneintritts auflösen? Dann das Geld einer Lebensversicherung in den Rachen zu werfen um aus Kapital welches ich ggf. vererben kann eine Laibrente zu machen die weg ist wenn ich die Augen zumache, ergibt überhaupt keinen Sinn! Zumal die Kosten wegen der Provision sehr hoch sind und ich am Ende wahrscheinlich mehr Dividene (ggf. nach Umschichtung auf dividenenstarke Titel) erhalte als bei einer Verrentung des Betrages rausspringt. So einen Schwachsinn reden einen nur die Typen ein die die Provision bei dem Geschäft kassieren wollen, aber wer ehrlich nachrechnet, der wird erkennen wie unsinnig es ist im Alter nicht auch weiter auf Aktien zu sezten, alleine schon weil man damit ja viel flexibler ist und sich auch mal aus der Reihe Wünschen erfüllen kann indem man eben auch mal Aktien verkauft.
Bärenmarke schrieb:
Und wie schon erwähnt in Einzelaktien zu investieren heißt ja nicht, dass man nur eine hat sondern man hat ja auch mehrere Titel und wenn dann mal einer schlechter läuft wie die anderen dann ist das halt so...
Das wird immer so sein, da kann man hinterher natürlich ausrechnen um wie viel besser man abgeschnitten hätte wenn man alles in die Aktie gesteckt hätte die am Besten performt hat. Ich hätte in den Fall heute fast 20 Millionen € gehabt, hätte ich vor knapp 10 Jahren alles zu meinem Kaufkurs in diejenige meiner Aktien mit der besten Performance seit meinem Kauf investiert, statt breit gestreut anzulegen
, nur wusste ich halt auch nicht vorher welches dies sein wird und hätte ich eben alles in eine der Aktien gesteckt die heute wertlos sind, wäre ich mein Geld los gewesen. Hätte ich dagegen verkauft wenn eine Aktie um 10% gefallen wäre, so wären so manche der Perlen meines Depots damals schon rausgeflogen oder eben später, die meisten haben nämlich auch mal zwischenzeitlich einen mehr oder weniger starker Kurseinbruch gehabt und wären bei konsequent nachgeführten Stop-Loss Orders längst mal ausgestopt worden, nicht selten sehr weit unter deren heutigem Wert.
Und komme mir keiner mit, dann kann man die später doch künstiger wieder einkaufen und nimmt noch mehr am nachfolgenden Anstieg teil, denn dies kann man vergessen, da man es fast nie hinbekommt. Das ist wie mit dem Vorsatz zum niedirgsten Kurs zu kaufen und zum höchsten zu verkaufen. Vergiss es, dies schafft man nicht! Den Ehrgeiz sollte man also nicht entwickeln, denn diese niedrigsten oder höchsten Kurse kennt man vorher ebenso wenig wie die künftige Kursentwicklung und kann sie alle erst hinterher ablesen. Wenn eine Aktie oder der ganze Markt fällt, dann gibt es dafür einen Grund und sei es nur ein Grücht, von dem man dann aber auch nicht weiß was dran ist.