Wesentlich wird für MS sein die Leute auf Azure zu lenken. Man wird entsprechende prominent platzierte CI/CD-Schnittstellen schaffen, mit wenigen Klicks umgesetzt und integriert. Offiziell wird man offen für alle bleiben, entsprechende Lenkung wird aber natürlich stattfinden. Vielleicht gibt es dann auch spezielle Bundle-Angebote.
Das betrifft zum einen die privaten Projekte. Die werfen zwar für sich gesehen noch nicht genug Geld für Github ab. Die Einnahmen werden aber durch die Umlenkung auf Azure vergrößert. Umso weniger Leute werden bei AWS, Google o.ä. hosten, wenn das dann alles so einfach gemacht wird. Und die Leute werden nebenher auf Azure getrimmt, was sich dann auch auf andere Projekte (sei es open source oder kommerziell) auswirken wird. Ähnlich wird das dann auch bei den Open Source-Projekten laufen. Da bietet es sich ja auf einmal so schön an entsprechende Azure-Bindungs anzubieten, wenn es einem schon so einfach gemacht wird. Darauf wären viele vorher gar nicht gekommen. Und das Azure-Know-How breitet sich entsprechend auch unter den OSS-Entwicklern aus.
Es wird ja gerne auch gepostet, dass MS der oder einer der größten Open Source-Contributor ist. Das trifft sicherlich zu, ist aber nur eine oberflächliche Betrachtung. Schaut man sich die Projekte an, so gibt es sicherlich mit VSC und Typescript auch Projekte, die unabhängig von der MS-Welt eine Berechtigung haben. Die meisten Projekte drehen sich aber um MS-Angebote und dienen entsprechend der Akquise. Ohne die Offenlegung hat man bei .Net keine weitere Zukunft gesehen. Der Entwicklungsprozess läuft MS intern. Das ist bei Java, trotz Evil-Oracle im Hintergrund, deutlich offener. Linux-Contribution zieht auch auf Azure-Anbindung u.ä. ab. Andere Unternehmen haben natürlich ähnliche Interessen. Es gibt dort aber viele namhafte Unternehmen, die einfach Code freigeben, weil sie überzeugt sind, dass die Entwicklung viele Projekte über Unternehmensgrenzen hinweg einfach einen Mehrwert bietet und nicht allein dazu dient, die Leute auf die eigene Plattform zu ziehen.
Ähnlich sehen wir das ja auch bei LinkedIn. Da geht es vor allem darum die Leute auf die Office-Dienste zu ziehen. Das ist ja auch natürlich. MS will für seine 7,5 Mrd. natürlich auch einen Gegenwert haben.