Schorsch schrieb:
Viele der älteren Entwickler können sich wahrscheinlich noch gut an die Ballmer Ära errinnern. Eine Zeit in der Linux und Open Source von Microsoft als
Krebsgeschwür bezeichnet wurden, die
Halloween Dokumente auftauchten, standige FUD Kampagnen von Microsoft gegen Linux und Open Source gestartet wurden um Privatleute und Firmen, die Open Source einsetzten, einzuschüchtern, Patenklagen, SCO u.s.w.
Dann gab Microsoft unter dem neuen CEO Satya Nadella plötzlich bekannt sich um 180 Grad gedreht zu haben und
Linux zu lieben.
Aber hat sich durch den Wechsel an der Konzernspitze auch die Gesinnung aller Mitarbeiter geändert? Kann man diesem Konzern nun seine Open Source Projekte anvertrauen? Viele sind da wohl eher skeptisch.
Ich frage mich, was Microsoft damit bezwecken möchte. Microsoft ist eine Firma und die machen i.d.R. nichts aus Wohltätigkeit. VIelleicht mal hier und da einen Wohltätigkeits-Event aus marketingstrategischen Gründen.
Aber wenn eine Firma bzw Technologie geschluckt wird, dann hat das andere Gründe.
Github scheint ja auch Geld abzuwerfen mit privaten Repositories... Ich könnte mir vorstellen, dass Microsoft sowas wie Github im Rahmen von Azure / O365 benötigt, um damit auch einen Dienst in der Cloud anbieten zu können, der Entwickler unterstützt. Sowohl private, als auch im Enterprise Umfeld.
Mit Skype war es doch ähnlich, jetzt gibt es Skype for Business, um das O365 Paket abzurunden. Und was für ein Prachtpaket. Schon mal versucht, ein paar Zeilen mehr in den chat zu pasten, nein sowas geht nicht. Dabei ist das gerade bei Netzwerkumstellugen schon interessant, mal "one screenfull" of ASCII jemandem "rüberzupasten".
Selber sind sie in meinen Augen langsam zu dusselig, gute Software zu schreiben. Wenn ich mir so anschaue, welche Änderungen es in Win10 und in O365 gibt. Da wird einiges, was vorher einfach gut und ok war so umgeschrieben, dass man bei der täglichen Arbeit echt einen Hals bekommt. Ich sage nur Visio und einen Text mal eben schnell für copy/paste markieren .. und das ist nur eines von vielen Beispielen. Microsoft hats irgendwie nicht mehr drauf.
Also wird das im Gross eingekauft, sprich eine Firma geschluckt. Damit hat man auch gleich einen Konkurrenten vom Markt weggefegt. Die Frage ist, welche Auswirkungen das auf die weitere Gestaltung des Dienstes hat.
Wenn ich mir so beschaue, was nach dem Schlucken von Sun Microsystems durch Oracle so alles passiert ist. Mit der Firma Sun, Solaris, etc ... in vielen Fällen ist es danach einfach anders .. und das befürchte ich auch im Falle von Github.
Eine Firma wie Microsoft hält da nicht die Füße still, die wollen Geld verdienen und gestalten .. mal sehen was die da noch für einen Hokus Pokus veranstalten werden.
Auf jeden Fall hat Microsoft dann vollen Zugriff auf eine Menge von Code / "intellektual Property", egal was da jetzt für ein Copyright draufsteht... Das ist doch für eine Entwicklungsfirma einfach nur Schlaraffenland. Die Sources kann man dann im Hintergrund schön analysieren.
Und da Microsoft eine ziemlich patriotisch eingestellte Firma ist, wie man hier und da so mitlesen oder aus Interviews heraushören kann, bietet das vielleicht auch Institutionen wzB der NSA eine bessere Angriffsfläche, um dafür zu sorgen, hier und da code zu infiltrieren.
Wohingegen Firmen wie Apple dann doch mal Rückgrat zeigen, beispielsweise haben die sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, TPM (Trusted Platform Module) in Ihre Kisten einzubauen, weil das im Grunde genommen gegen die Interessen eines Computer Nutzers ist.