McMoneysack91 schrieb:
Magst du das konkretisieren? Welchen Schaden hat Unity, Mir, Upstart und Snap genau angerichtet?
Die Entwickler hätten direkt an GNOME und Gtk, Wayland und Flatpak mitarbeiten können.
Sehr viel verlorene Entwicklungskapazität. Dafür spricht normaler Weise ein Lerneffekt auf institutioneller Ebene, hier jedoch bestensfalls auf persönlicher Ebene.
Was besonders weh tut, einige der Performanceverbesserungen in GNOME sind jüngst Canonical zu verdanken. Das hätte man früher haben können! Und statt hin- und her Patchen mit Type-Ahead-Find hätte man Find-As-You-Type auch gleich als Ablösung haben können. Gleiches Spiel bei Scaling, Multi-Monitor und so weiter.
Bei Wayland hat Canonical dann schlicht nur Unwahrheiten verbreitet, was nach dem Debakel in der Auseinandersetzung gegen Wayland noch mehr Leute sauer gemacht hat. Vorwand war Ubuntu-Mobil, nur hat Jolla und Purism das vorher und hinterher mit Wayland schon gemacht.
Upstart war ein Aufguss vom alten SysV-Init, während Systemd mit der Fokusierung auf Systemverwaltung von Linux einiges richtig gemacht hat. Ubuntu wieder dagegen, aber halt nicht mit Fachlichkeit. Die wollten ernsthaft an den Shell-Skripten festhalten, statt einer nativen Implementierung in C, Configs und eine einheitliche Systemverwaltung. Linux hat das dringend gebraucht.
Und jetzt Snap. Alle Arbeiten an Flatpak mit? Nein. Eine Firma will wieder Big-IT Strategie spielen. Alles kompatible für sich nutzen und eine inkompatible Lösung mit quellgeschlossenen Server draufgesetzt. Selbst die treuen Ubuntu-Derivate haben sich abgewendet.
Jedes Mal gäbe es Dinge die man effizient und zusammen verbessern kann (Flatpak fehlt etwa dringlich ein Bezahlmodell, zu viele kleine Dateien). Aber es geht nie um technische Belange. Sieht aus wie Strategie mit Bezug auf die Machtposition.
Mein Punkt ist - Zusammenarbeit ist besser als Gegeneinander, insbesondere an Schwächen. Parallele Lösung bei fundamentalen Unterschieden, welche diese erforderlich und sinnvoll machen.
PS: Debian hätte damals allen Angestellten von Canonical und Red Hat nahe legen sollen von Ihrem Stimmrecht keinen Gebrauch zu machen. Canonical hat auch so verloren. Nicht das Systemd nicht zu kritisieren wäre. Manchem wird zu viel integriert, andere stören sich an der Kritikfähigkeit und Kommunikation. Sachfremd war die Kompatibilität zu BSD - kein Ziel - oder das man doch zu UNIX kompatibel bleiben muss - insbesondere kein Ziel.