skylang schrieb:
HPE hat bereits vor zwei Wochen Meldungen an die Enterprise Kunden versendet, wonach es zu Lieferengpässen der Scalable Xeons kommen kann. Derzeitige Empfehlung bei größeren Bestellungen ist entweder die Vorgängergeneration zu verwenden oder auf AMD Epyc umzusteigen (ja ein großer OEM empfiehlt AMD, what a time to be alive).
Was sollen die auch sonst tun? Einige meinen hier ja, dass die OEMs auch bei Lieferschwierigkeiten Intel die Treue halten werden. Aber das wird ganz sich nicht geschehen! Spätestens an dem Punkt hört sich die Freundschaft auf. Die haben 1. Kunden die sie beliefern wollen und müssen, und darüber hinaus behalten möchten (wir können grad nicht weil.. ist da keine gute Verhandlungsposition), 2. haben die Umsatzziele und eine Belegschaft, die man nicht kurzherhand reduzieren kann, und 3. gibt es da Aktionäre die schnell mal stinkig werden.
Die Treue zu Intel funktioniert nur so lang sich das finanziell auch auszahlt. Wenn Intel für den Exklusiveinsatz seiner Produkte einen Rabatt gewährt, man daher Vorteile gegenüber den Konkurrenz genießt (wie etwa Dell das lange Zeit machte) und das Geschäft mit AMD nicht gar so bedeutend wäre (weil geringe Nachfrage, weil vielleicht technisch hinterher hinkend), dann liegt die Entscheidung auf der Hand.
So liegt der Fall aber nicht. AMD hat bereits jetzt das bessere Produkt, AMD kann liefern, Intel wird eine Fremdfertigung auch nicht von heute auf morgen realisieren können und Lieferengpässe kann man nicht mit Rabatten kompensieren.
Das Beste daran, aus Sicht von AMD, ist aber, dass nun die OEMs zu AMD kommen werden. Man muss nicht darüber verhandeln sie ob vielleicht gnädiger Weise die eigenen Produkte verbauen und vermarkten (eher nicht!) möchten, sondern darf als weißer Ritter in der Not einspringen und generös den vollen Preis kassieren.