US-Wahlkampf: Es geht langsam rund...

Was glaubt ihr: Wer gewinnt die Präsidentschaftswahlen in den USA?

  • George W. Bush

    Stimmen: 32 19,8%
  • John F. Kerry

    Stimmen: 112 69,1%
  • Ist mir Latte...

    Stimmen: 18 11,1%

  • Umfrageteilnehmer
    162
  • Umfrage geschlossen .
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Also es sieht wohl sehr stark danach aus das Bush gewinnen wird.

Bush 254
Kerry 242

Naja, zum Glück darf der Bush dann das nächstemal nicht mehr antreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das es auch bei dieser Wahl nicht 100%ig mit rechten Dingen zu geht war mir schon klar.
Das es die Reps nicht mehr so offensichtlich machen wie vor 4 Jahren heißt ja nicht das sie es nciht machen.
 
Mal kurz was zu dem Wahlsystem der USA:

Hier in den USA wird das Electoral College auch heftigst diskutiert. Es gibt genug Leute die es abschaffen wollen, allerdings gibt es nach wie vor auch einige die daran festhalten wollen. Von dieser Seite wird ein bestimmtes Argument ins Feld geführt, was ich bisher noch in keinem deutschen Forum gelesen habe (warum auch, sinnloses USA-bashing macht einigen Leuten ja offensichtlich mehr Spass).

Wie auch immmer:

Eine Abschaffung des Electoral College würde zwar auf den ersten Blick demokratischer sein (Ein Wähler - Eine Stimme), allerdings würde das zu einem massiven Ungleichgewicht in den USA führen. Das ganze liegt einfach daran das die USA in ihrer Bevölkerungsstruktur grundlegend anders sind als z.b. Deutschland. Zwar gibt es auch in Deutschland Ballungszentren und eher ländliche Gegenden, aber nicht in so einem extremen Gefälle wie in den USA.

Wird das Electoral College nun abgeschafft würden einige der Staaten die zwar relativ groß sind, aber nur sehr wenig Bevölkerung haben so gut wie gar nicht mehr ins Gewicht fallen und somit auch keinen Einfluss mehr haben bzw. von den Kandiaten berücksichtigt werden.

Das extremste Szenario ist das sich der Präsident bzw. die Kandiaten nur noch auf die großen Ballungszentren konzentrieren wie z.b. Los Angeles, New York und Chicago. Die ländlichen Regionen fallen völlig vom Tisch....das kanns ja auch nicht sein oder?

Dieses Argument ist sicherlich keine alleinige Berechtigung für das Electoral College, wie ich bereits gesagt hatte gibt es auch hier genug Leute die dagegen sind. Allerdings ist es auch nicht so als würden die Amerikaner völlig grundlos, ohne Argumente und nur aus Bequemlichkeit an diesem System festhalten.

Ach ja und nochwas:

Das ganze Gebrabbel über Wahlbetrug, geklaute Urnen, gehackte Wahlcomputer ist doch genau das was die Anti-USA/Bush Fraktion hören will. Glaubt ihr das wissen die Medien nicht? Mal im ernst, so schöne fette Schlagzeilen wie "Schon wieder Wahlbetrug" oder "Wahlcomputer gehackt" verkaufen sich doch viel besser (vor allem bei einem nicht-amerikanischen Publikum) als "Oh, scheint ja alles ohne Probleme abgelaufen zu sein".

Dazu eventuell auch mal dieser SpiegelOnline-Artikel http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,326191,00.html

...und nicht der übliche Heise/Telepolis-Ramsch.
 
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interessante sache das mit den wahlbezirken, da ist man doch in deutschland weitaus fairer, da werden die wahlbezirke ja hin und wieder extra neugeordnet, damit sie fairer sind (ist zumindestens bei mir in der gegend so, weiss nicht wie es im tiefsten bayern aussieht :D )

man merkt auch, wie sehr sich die fernsehsender zurückhalten mit endgültigen entscheidungen. in ohio hat bush über 100.000 stimmen vorsprung laut deren website, aber angebl. ist das rennen noch "too close to call". frag mich wo auf einmal noch 100.000 stimmen für kerry herkommen sollen.

das florida an bush gegangen ist, wundert mich eigentlich nicht (wenn man alle vorbestraften aus den wählerlisten streicht und ganz viele schwarze aus den listen haut...), aber der sieg in florida ist doch überraschend deutlich.
 
Aber es bekommt doch jeder Staat 2 Senatoren? Das gleicht das wieder aus.

So schlecht ist das Wahlmännersystem auch gar nicht. Es ist eine ganz eigenartige Variante, aber es funktioniert, und schafft eben Gerechtigkeit zwischen den Staaten.

Edit:
@mr. e:
finde ich auch seltsam, die Sache mit Florida. Wenn man bedenkt, wie knapp das letztes Jahr ausgegangen wäre (wenn nicht die Nachzählung gestoppt worden wäre), dann fragt man sich doch, woher die ganzen Stimmen für Bush kommen.
Haben die Reps Umsiedlungen aus ihren sicheren Hochburgen vorgenommen?

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
Morgoth schrieb:
So schlecht ist das Wahlmännersystem auch gar nicht. Es ist eine ganz eigenartige Variante, aber es funktioniert, und schafft eben Gerechtigkeit zwischen den Staaten.
Es mag zwar Gerechtigkeit für die Staaten geben, aber keinesfalls Gerechtigkeit für die Mehrheit des Landes. Al Gore hatte insgesamt 500.000 Stimmen mehr als Bush, und trotzdem wurde Bush Präsident.
Hier in D ist dies nicht möglich aufgrund von sog. Überhangmandaten, welche die Ungerechtigkeit wieder ausgleichen.
 
mr.e schrieb:
frag mich wo auf einmal noch 100.000 stimmen für kerry herkommen sollen.
Die könnten aus den provisorisch eingereichten Stimmzetteln kommen. Diese müssen erst überprüft werden ob die Wählenden wahlberechtigt waren. Die demokraten sprechen dabei von 250.000 provisorischen Stimmzetteln. Die würden reichen um einen der beiden zum Sieger in Ohio zu machen.

btw was noch gar nicht erwähnt wurde. hab heute morgen im Radio gehört das ein Gleichstand zwischen Kerry und Busch gleichzeitig den Sieg für Bush bedeuten könnte, da dann die Entscheidung ins Abgeordnetenhaus (glaub ich! bin nicht 100%ig sicher) ginge und da hat Bush die klare Mehrheit sitzen.
 
GRAKA0815 schrieb:
Es mag zwar Gerechtigkeit für die Staaten geben, aber keinesfalls Gerechtigkeit für die Mehrheit des Landes. Al Gore hatte insgesamt 500.000 Stimmen mehr als Bush, und trotzdem wurde Bush Präsident.

Die USA sind AFAIK noch föderativer als die BRD. Die Staaten haben mehr Selbstbestimmung, und möchten alle einen ähnlichen Einfluss auf die Bundespolitk nehmen können.

Hier in der EU würde sich auch kein Mitgliedsland mit nur wenigen Abgeordneten oder Kommissionsmitgliedern (dort steckt jeder Staat drin) abspeisen lassen, unabhängig von der Einwohnerzahl.

Es steckt also schon ein Gedanke hinter dem Wahlsystem. Und das Repräsentantenhaus wird direkt vom Volk gewählt.

Gruß
Morgoth
 
13thAngel schrieb:
Die könnten aus den provisorisch eingereichten Stimmzetteln kommen. Diese müssen erst überprüft werden ob die Wählenden wahlberechtigt waren. Die demokraten sprechen dabei von 250.000 provisorischen Stimmzetteln. Die würden reichen um einen der beiden zum Sieger in Ohio zu machen.

btw was noch gar nicht erwähnt wurde. hab heute morgen im Radio gehört das ein Gleichstand zwischen Kerry und Busch gleichzeitig den Sieg für Bush bedeuten könnte, da dann die Entscheidung ins Abgeordnetenhaus (glaub ich! bin nicht 100%ig sicher) ginge und da hat Bush die klare Mehrheit sitzen.
Beim Stand 269 zu 269 würde das "House of Representatives" den Präsidenten wählen. Da hier dir Rep's eine eindeutige Mehrheit haben wäre das eine fast 100%ige Sache für Bush. Aber zu einer Patsituation wird es eh nicht kommen.
 
LittleJackAss schrieb:
Beim Stand 269 zu 269 würde das "House of Representatives" den Präsidenten wählen. Da hier dir Rep's eine eindeutige Mehrheit haben wäre das eine fast 100%ige Sache für Bush. Aber zu einer Patsituation wird es eh nicht kommen.
Danke schön für die Korrektur.
Die letzte Patssituation liegt übrigens mehr als 180 Jahre zurück. Daher stimme ich dir zu das es eher unwahrscheinlich ist.
 
Daria schrieb:
Mal kurz was zu dem Wahlsystem der USA:

Hier in den USA wird das Electoral College auch heftigst diskutiert. Es gibt genug Leute die es abschaffen wollen, allerdings gibt es nach wie vor auch einige die daran festhalten wollen. Von dieser Seite wird ein bestimmtes Argument ins Feld geführt, was ich bisher noch in keinem deutschen Forum gelesen habe (warum auch, sinnloses USA-bashing macht einigen Leuten ja offensichtlich mehr Spass).

Wie auch immmer:

Eine Abschaffung des Electoral College würde zwar auf den ersten Blick demokratischer sein (Ein Wähler - Eine Stimme), allerdings würde das zu einem massiven Ungleichgewicht in den USA führen. Das ganze liegt einfach daran das die USA in ihrer Bevölkerungsstruktur grundlegend anders sind als z.b. Deutschland. Zwar gibt es auch in Deutschland Ballungszentren und eher ländliche Gegenden, aber nicht in so einem extremen Gefälle wie in den USA.

Wird das Electoral College nun abgeschafft würden einige der Staaten die zwar relativ groß sind, aber nur sehr wenig Bevölkerung haben so gut wie gar nicht mehr ins Gewicht fallen und somit auch keinen Einfluss mehr haben bzw. von den Kandiaten berücksichtigt werden.

Das extremste Szenario ist das sich der Präsident bzw. die Kandiaten nur noch auf die großen Ballungszentren konzentrieren wie z.b. Los Angeles, New York und Chicago. Die ländlichen Regionen fallen völlig vom Tisch....das kanns ja auch nicht sein oder?

Dieses Argument ist sicherlich keine alleinige Berechtigung für das Electoral College, wie ich bereits gesagt hatte gibt es auch hier genug Leute die dagegen sind. Allerdings ist es auch nicht so als würden die Amerikaner völlig grundlos, ohne Argumente und nur aus Bequemlichkeit an diesem System festhalten.

Ach ja und nochwas:

Das ganze Gebrabbel über Wahlbetrug, geklaute Urnen, gehackte Wahlcomputer ist doch genau das was die Anti-USA/Bush Fraktion hören will. Glaubt ihr das wissen die Medien nicht? Mal im ernst, so schöne fette Schlagzeilen wie "Schon wieder Wahlbetrug" oder "Wahlcomputer gehackt" verkaufen sich doch viel besser (vor allem bei einem nicht-amerikanischen Publikum) als "Oh, scheint ja alles ohne Probleme abgelaufen zu sein".

Dazu eventuell auch mal dieser SpiegelOnline-Artikel http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,326191,00.html

...und nicht der übliche Heise/Telepolis-Ramsch.


Naja nur es ist heute schon so, dass in 70% der Staaten kein US Präsident und kein Gegenkandiat mehr auftauchen, da diese States von vorn herein den 2 Parteien zugeschrieben werden. Dies konnte man auch vorzüglich heute mit nachvollziehen wenn man die Wahl ganz gesehen hat. Zu Beginn haben die Sender schonmal die Staaten eingefärbt die 100% dem einen oder dem anderen Lager zugeschrieben werden können. Und es kam wie auch schon 2000 so, dass die States genauso gewählt haben. Die Staaten die eng waren, sind eigentlich von vorn herein klar und in diesen Staaten haben die 2 Kandidaten auch ihren Wahlkampf betrieben. Und ich will nicht darüber nachdenken wieviele Milliarden Dollar hier verschwendet wurden.

Zum Thema Wahlbetrug. Ist es so schwer in jedem Staat genügend Wahlurnen aufzustellen. Oder kann man sich das bei x - Milliarden Wahlkampfbudget nicht mehr leisten.

Naja und zu Bush ist ja schon genug gesagt worden.

Ich denke die Kritikpunkte kann man nicht von der Hand weisen und sie haben auch nichts mit Polemik gegenüber den USA zu tun. Ich habe selber genügend Freunde in den USA und kann die Verzweiflung, wenn sie solche Wahlen miterlben müssen zu 100% verstehen.

mfg Denis
 
was soll eigentlich das mit Ohio? auf CNN.com ist der Staat violett eingefärbt.

In der Legende ist diese Farbe folgendermasen erklärt: "Too close to call: 1 races with 20 EV"
was soll das?
 
fingol schrieb:
was soll eigentlich das mit Ohio? auf CNN.com ist der Staat violett eingefärbt.

In der Legende ist diese Farbe folgendermasen erklärt: "Too close to call: 1 races with 20 EV"
was soll das?
das bedeutet das die Kandidaten zu nach beieinander liegen um eine ausgekräftige prognose abgeben zu können. Damit wollen die Medien in den USA ein Debakel wie 2000 vermeiden indem sie keine Prognose abgeben.


1 races with 20 Electoral Votes

das bedeutet es gibt 20 Wahlmännerstimmen in Ohio.
 
Zuletzt bearbeitet:
fingol schrieb:
was soll eigentlich das mit Ohio? auf CNN.com ist der Staat violett eingefärbt.

In der Legende ist diese Farbe folgendermasen erklärt: "Too close to call: 1 races with 20 EV"
was soll das?

Wer Ohio gewinnt, ist Präsident. Sie wollens spannend machen ;)

"1 Rennen um 20 Wahlmänner"
 
Auh man die Bush Anhänger wähnen sich auf N24 schon als Sieger. Und Arnie ist der erste Gratulant :(
 
Otternase schrieb:
Auh man die Bush Anhänger wähnen sich auf N24 schon als Sieger. Und Arnie ist der erste Gratulant :(

Arnie aus einem Staat der einen demokratischen Präsidenten wählt. Heuchler ...

Oh mein Gott !
In New Mexico und Iowa sind die bis auf 10.000, bzw 15.000 Stimmen zusammengerückt.

Nur wenn Bush Ohio gewinnt bringen die beiden Kerry auch nichts mehr.

254 Bush / 252 Kerry
 
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