Nilson schrieb:
Die frage ist nur: Welche Depp ist so blöd seine Pläne in der Cloud abzulegen. Vorallem da der 0815 Terrorist eh keine elektronischen Geräte benutzt. Das läuft bei denen alles Mündlich ab.
[...]
Es geht nicht um "Pläne" in der Wolke, es geht um die potentielle Vernetzung potentieller Terroristen innerhalb des Datengewebes! Wer erst jetzt aufwacht und sich in einer Attitüden des "Aha"-Erschreckens das Kinn reibt, hat aus der Geschichte nichts gelernt. Nachdem die Bundesrepublik mit einem Teil des deutsche Territoriums im Osten teilweidervereinigt wurde, kam innerhalb der damaligen Noch-West-Republik die Frage nach dem Status US-amerikanischer und britischer Geheimdienstanlagen sowie deren Sonderstatuten für die bis 1991 besetzte Stadt Berlin auf. Einigen hier dürfte ECHELON ein Begriff sein. Das US-amerikanische Außenministerium hat Mitte der 90iger Jahre klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die Geheimdienststrukturen des Kalten Krieges fürderhin der Industriespionage dienen werden - und es wurde nicht geklärt, gegen wen sich diese Spionage richtet und vor allem gegen wen sie NICHT gerichtet ist.
Die Brüsseler Stalinisten hätten sich bereits frühzeitig mit rechtlich greifbaren Mitteln auf eine Entwicklung hin rüsten können - haben sie aber nicht. Und eine Blockade kommt von der Großen Hallig, wo Königin Elsbett kürzlich ein Jubiläum feierte - Engeland ist nämlich Mitglied in ECHELON und der verlängerte US-amerikanische Arm und Landeplatz in Europa. Wem das zu sehr an den Haaren herbeigezogen scheint: Die USA haben bis in die 1990iger Jahre große bundesdeutsche Besatzungsflughäfen unterhalten, die für die Verlegung großer Truppen- und Materialkontigente ausgebaut waren oder sind. Das ist in der Pfalz Ramstein, das ist in der Eifel Spangdahlem (bzw. war), Bitburg, das ist Frankfurt/Main. Das sind die mir heimatlich bekannten. Ich habe in meinem Leben persönlich nur während des Krieges gegen die Serben erlebt, daß die Amerikaner einen ihrer Langstreckenbomber B1 haben über Frankfurt verlegen lassen! Alle Bomber, vom B1 über B2 bis hin zu den F117 Jabos sind über die Große Hallig verlegt worden! Das schränkt den Operationsradius und die Operationszeit um ca. 30 - 50 Minuten ein. Ich will damit nur unterstreichen, daß es egal ist, was wir Deutschen innerhalb der USA machen (ich kann nicht für unsere Nachbarn sprechen/schreiben), solange es diese Wanze inmitten des EU-Pelzes gibt, wird sich nichts in juristischer Hinsicht ändern können!
Und um auf das Kernproblem zu kommen: Es geht in der "Terrorbekämpfung" nicht um das Finden von Verdächtigen Personen beim Bombenbasteln oder Verabreden zum Sprengen und Morden. Es geht den USA um die Sicherung ihrer Vormachtstellung in der westlichen Welt und dazu gehört es nun mal, Vorteile aus den Verhältnissen der "Verbündeten" zu ziehen. Wir haben noch nie Vorteile bezogen, ganz im Gegenteil. Jene Vorteile, die wir Deutschen genossen haben sind erst infolge dessen notwendig geworden, was uns die Anglo-Amerikaner als unumstößliche Tatsache und Faktum vor die Haustüre gesetzt haben. Warum wohl haben sich die Franzosen so lange gegen die NATO gesträubt? Glaubt man dem Geschichtswissenschaftler Prof. D. Ganser, oder interpretiert dessen Ergebnisse zur Entwicklung der NATO in Mittel- und Osteuropa, so bewegen wir uns auf einem ganz gefährlichen Pfad, der uns von den USA diktiert wird.
Letztlich kann der, der die Medien, die Datenpfade und die geheimen Aktenberge kennt und beherrscht nur jede erdenkliche Szenarien in die Wirklichkeit umsetzen - und diese sogar mit Fakten garnieren, denn wenn harmlose Daten in der Wolke nur richtig vernetzt werden, kann man, so meine Meinung, nur jedes noch so abstrus klingende Szenario erspinnen. Man denke nur an den 09. September 2001. Infolge dessen - und das, was wir gerade hier diskutieren, ist nur eine Fortschreibung dessen, was damals in die Wege geleitet wurde - haben sich die USA suzksessive jede nur erdenkliche Rohstoffquelle in unseren Längen und Breiten gesichert - vor dem Konkurrenten China oder Rußland.
live@1 schrieb:
die usa haben nach ende des 2. weltkrieg den größten raub der menschscheitsgeschichte vollzogen. unsere deutschen patente !!
weil sie wirtschaftlich der zeit nicht mehr folgen konnten. seit dießer zeit wird alles getan, um usa weltstategisch on top zu halten.
wie in dem bericht gesagt wurde, hat die eu zurecht die sorge um ihre technologien !!
Nun, der erste Punkt darf bereits als historisch gesichert gelten, auch wenn hierzulande wenig darüber berichtet wird. Allerdings schöpfen die USA noch immer aus diesem Fundus - trotz der gewaltigen Fortschritte. Ich kann mir das nur damit erklären, daß noch nicht alles ausgeschöpft wurde, was auszuschöpfen war oder weil Akten nicht übersetzt oder nur unvollständig "gesichert" wurden.
Aber der Verlust des Technologievorsprunges dürfte weniger die Sorge der USA sein als vielmehr die Sorge darum, daß sie mit weiteren Konkurrenten die Rohstoffreserven unseres Planeten teilen müssen. Wenn man sich die wirtschaftliche wie technologische Entwicklung Chinas und Indiens einmal anschaut, dann stehen uns im Osten die beiden großen Mächte der Zukunft gegenüber. Beide Staaten haben große soziale Probleme - die aber im Falle Chinas suzkessive bereinigt werden, um fit für die Industrie zu werden. Der Rohstoffdurst der Chinesen ist seit dem Wegfall des Bolschewistenimperiums um Moskau größer geworden und China verkonsumiert bereits einen nicht unerheblichen Anteil des Welterdöls. Wer sich aber mal anschaut, was alleine die 300 Mio Einwohner der USA täglich(!) an Erdöl wortwörtlich "versaufen", der wird mit einfachster Realschulmathematik herausfinden, daß es unmöglich ist, die Reserven in Persien mit einem Konkurrenten zu teilen. Der Hunger nach Energie in den USA ist eine Funktion mit positivem Gradienten, die Reserven aber entleeren sich zunehmend.
Und es ist eine bekannte Tatsache, daß, wer über die Hoheit seiner Energie verfügt, auch technologisch an der Spitze mitficht und umgekehrt, wer technologisch an der Spitze mitmischen kann, hat großen Einfluß auf die Rohstoffpolitik sowie alle weiteren Aspekte des menschlichen Daseins.
Der Zugriff auf die weltweite Datenautobahn sowie die Wolkendienste ist ein neuralgischer Faden, den man nicht kappen darf, will man weiterhin Nummer eins bleiben.
karamba schrieb:
Es gibt wie immer Gegenmaßnahmen, wie z.B. Verschlüsselung, eigene Cloud (z.B. eigene NAS von Synology mit CloudStation) oder Nutzen von europäischen Diensten. Das wird den meisten aber zu komliziert, zu unkomfortabel, zu aufwändig sein. Wer immer den einfachsten Weg gehen will, muss dann eben mit sowas leben. Wobei damit die meisten ja auch kein Problem haben, weil sie ja nichts zu verbergen haben und sowieso nie wichtige Inhalte in die Wolke schießen. Also, alles kein Problem.
Ich würde mir nur wünschen, dass die europäischen Volks(ver)treter so große Eier wie die amerikanischen hätten, z.B. auch mit Blick auf das Steuerabkommen mit der Schweiz.
Wenn der Anbieter keine Datenverschlüsselung Deinerseits zuläßt, sondern die Verschlüsselung anbietet, ist immer die Gefahr gegeben, daß es Master-Schlüssel für die Verschlüsselung gibt! Die fremde Dechiffrierung von Daten in großem Stile mit herkömmlichen Verschlüsselungsmethoden ist in meinen Augen nur noch eine Frage der Zeit. Kaum jemand verschlüsselt heutzutage mit mehr als 128 Bit auf Datenträgern. Manchmal gibt der Anbieter einer Wolke auch die Schlüssellängen vor oder technisch gesehen sind Schlüssel mit mehr als 128 oder 256 Bit nicht opportun, weil die Hardware einfach (noch) nicht schnell genug ist. Ich kann mir sehr viele Szenarien vorstellen, wo die kryptographischen Versprechen nicht zu halten sind, weil es einfach zu viele bekannte oder auch nicht bekannte Hintertüren gibt. Blindes Vertrauen in Verschlüsselungstechniken ist fehl am Platze.
Zwar gelten heutige Techniken als relativ sicher, es gibt aber keinen mathematischen Beweis, zumindest nicht öffentlich, daß die gängigen Kryptoalgorithmen/Verfahren nicht analytisch geknackt werden können. Man kann zwar beweisen, daß gewisse Verfahren irreversibel sind, also etwa wie der MD5-Hashalgorithmus, aber nichts kann sicherstellen, daß man nicht diese Verfahren gegen den eigentlichen Zweck einsetzen kann. MD5, nur als Beispiel, ist bereits kompromittiert - wenn ich mich nicht irre, ohne jetzt Schlauwedia zu konsultieren, haben chinesische Mathematiker gezeigt, daß es zu sogenannten Kollisionen kommen kann - also für zwei verschiedene Datensätze den selben Hash erzeugen. Da man solche Verfahren eventuell in Zukunft vielleicht automatisiert und auf Basis analystischer Verfahren gegen den eigentlichen Zweck anwenden können wird, ist der MD5 also nicht mehr die Wahl der Mittel - leider.
Mitlerweile gibt es Hardware, die den 56 Bit DES Schlüssel im Brachialmodus fast in Echtzeit dechiffriert. Moderne GPUs sind ein weiterer Weg in Richtung "unsicherer Schlüssel", in spätestens 5 Jahren können diese Technologien eventuell 256 Bit Schlüssel durch "Probieren" knacken. Außerdem heißt es nicht, wenn wir als Otto-Normal-Bürger solche Rechenkraft kaufen können, daß die im Geheimen betriebenen Forschungen und Verfahren nicht bereits um Jahre der Konsumware voraus ist! Ich bin jedenfalls mit absoluten Aussagen und vor allem "das ist alles sicher" sehr vorsichtig geworden.