brainDotExe schrieb:
Irgendwo her muss das Geld kommen.
Entweder war das Angebot an die Gemeinde günstiger oder es lohnt sich trotz Förderung in dem Gebiet bei "Telekompreisen" immer noch nicht. Letzteres ist auch der Grund, warum regionale Provider in sehr ländlichen Gebieten oft das Rennen machen, die Telekom gibt da meist kein Angebot ab.
Genau das ist der Schwachsinn mit Ausschreibungen. Ist günstiger also nehmen wir die, egal ob die keine einzige Bewertung mit mehr als 1 Stern haben sowie bekannt für Ausfälle und horrende Preise sind und in Zukunft niemals selbst irgendwas ausbauen werden.
Wir bezahlen den Staat, damit dieser solche Schrottanbieter bezahlt, damit im Endeffekt 1000-2000 Leute in nem Dorf theoretisch schnelles Internet haben. Praktisch das aber nur 1-2 Leute nutzen weil selbst das kleinste Paket das dreifache von ihrem bisherigem Anschluss kostet und sich dann noch mit mehr Problemen als bisher rumschlagen darf. Obendrauf hat der Anbieter dann praktisch ein Monopol in dem Gebiet, weil er die Leitungen nicht mal an andere vemieten muss. Wenn die hohen Preise den Ausbau nur subventionieren dann sollten die Preise nach zig Jahren auch runter gehen. Oder man sollte Kunden die jetzt nen teuren Anschluss buchen ne Garantie geben, dass dieser zukünftig günstiger für sie wird.
Nicht falsch verstehen, wenn die kleinen Anbieter das selbst ausbauen können die von mir aus ne Millionen pro Bit verlangen. Aber wenn die sich im Grunde nur durch staatlich geförderte Monopole am Leben halten und dafür keinerlei Verpflichtungen eingehen, dann geht da was gewaltig schief. Zumal sie nach dem Ausbau auch nichts mehr am Netz machen bis der Staat wieder mit nem Sack voll Geld kommt. Im Vergleich dazu: Im Nachbardorf mit 2000 Einwohnern wurde damals noch die Telekom beauftragt und die haben selbstständig vor nem Jahr ca. 80% der Fläche von VDSL 50 auf 250 aufgerüstet. Der Anbieter den wir haben, hat teilweise Gebiete mit 5000 Einwohnern wo er vor 6 Jahren ausgebaut hat und immer noch nur max 50Mbit anbietet.
So kann man den ganzen Ausbau auch bleiben lassen. Aber Geld zum Fenster rauswerfen kann unsere Politik ja gut, in beinahe jedem Bereich gehen deutlich mehr Steuergelder drauf als in anderen Ländern und dann sind wir nicht mal annähernd an der Spitze sondern irgendwo im Mittelfeld.
Lustigerweise ist es bei uns im Ort nichtmal so, dass Leute nicht herziehen wollen, sondern die bekommen einfach keine Bauplätze. Es gibt nen Plan in dem alle freien Bauplätze gelistet sind, davon werden aber nur immer 2 zur Verfügung gestellt, bis auf diesen gebaut wird. Erst danach werden die nachsten zur Verfügung gestellt. Und das lustige ist, das heißt nicht mal das Dorf wächst halt langsam. Sondern teilweise stoppt der Wachstum komplett. Es hat 8 Jahre gedauert in dem mehrere sich das Land jeweils für 1 Jahr reserviert haben und dann doch kein Interesse mehr hatten, bis welche in der Warteschlange, die tatsächlich bauen wollten, zum Zug gekommen sind. Dazu noch schwachsinnige Regelungen wie man muss mal in dem Ort gelebt haben (Eingemietet oder bei Eltern) um bauen zu dürfen.
Das Dorf darf nicht schnell wachsen und gleichzeitig wird man als Einwohner gestraft, dass das Dorf so klein ist? Wo soll man da Verständnis aufbringen. Zumal die Stadt und nahe Umgebung sonst keine freien Bauplätze hat. Meine die nächsten freien Bauplätze sind ca. 20km entfernt.