News Verdi hegt Zweifel an der Unterschriftenaktion bei Amazon

Dann verstehe ich deinen arroganten Ton ("möchte nicht auf dme Bau oder als Picker enden") um so weniger.
 
Dann stelle ich doch mal die Frage in den Raum, insbesondere an Klassikfan, welchen Lohn du für einen ungelernten Picker für angemessen hälst?
 
xcsvxangelx schrieb:
Hätten mal mehr Menschen die heute auf Harz hocken weil sie in ihrer Jugend nix geschissen bekommen haben solch eine Entscheidung getroffen, dann würden sie nicht ungelernt als Picker oder irgendwo am Band stehen für nen Hungerlohn. Man man man...:rolleyes:

Darauf basierte meine Entscheidung. Studieren ist wahrlich nichts, was ich so aus dem Ärmel schüttele.
Trotzdem muss man im Hinterkopf behalten, dass es auch "gebildete" Leute treffen kann. Da waren auch Diplomkaufleute usw. als zeitweise Picker unterwegs, weil sie - warum auch immer - nichts anderes mehr arbeiten konnten.
Aber ich tue mein bestes, um mir viele Chancen zu erarbeiten und das könnten mehr Menschen machen. Oder sie sind eben mit weniger, aber nicht zwangsläufig wenig, Geld zufrieden.
 
ich sprach im doch in keinster weise schlecht, das er studieren geht. Wiederum völlig weltfremd ist seine Behauptung, es könne ja jeder machen wie er... darauf dann meine aussage bezüglich der studierten Kloreiniger...

Arrogant ist eher, sich hinzustellen als wäre man der King Käse und jeder könnte das auch machen... Man sollte eher froh sein das es die Leute gibt die in der Fabrik am Fliessband stehen und die Waschmaschine zusammen bauen für 7,49€ / Stunde damit du nicht von Hand deine Wäsche waschen musst...

Noch mehr Weltfremd ist die Aussage "800€ langen mir zum leben..." schon ans Alter/Familie/Eigenheim gedacht?? Ich weiß ja nicht wie ihr das seht. 800-1000€ mögen DURCHAUS zum Überleben langen. Aber vlt überlegst du dir mal, wieviel Rente wer bekommt der sein halbes Leben so arbeiten musste und wie er sich von 500€ (Achtung, SARKASTISCH HOCH ANGESETZT) später mal seine Wohnung leisten sollte....
Ergänzung ()

Klassikfan schrieb:
Siehst du? Genau diese Arroganz im Ton meine ich!

Du hast keine Ahnung, wer ich bin!
Und daß jeder studieren muß - das kam unterschwellig von dir. Also lege mir bitte nicht deine Worte in den Mund! Das ist ein sehr schlechter Diskussionsstil!

Mein Quote war NCITH auf deine Aussage bezogen, sondern auf den schmarrn von Makoce...
 
Zuletzt bearbeitet:
xcsvxangelx schrieb:
Wenn das so weitergeht mit ver.di wird Amazon genau das gleiche machen wie einige andere große Unternehmen es bereits getan haben.

Die Zelte abbrechen und einfach nach Osteuropa gehen, ganz einfach und wer wird davon am meisten betroffen sein, garantiert nicht ver.di oder die Gewerkschaftsbosse.
Ich glaube, Du solltest mal ein wenig lesen.
Warum haben Firmen in Deutschland ihre Zelte abgebrochen? Die, die es tatsächlich gemacht haben, taten es aus einem Grund: Gewinnmaximierung, man könnte es auch "den Hals nicht voll genug bekommen" nennen.
Wie viele Firmen haben wirklich die Zelte abgebrochen? Aus dem Stegreif fällt mir nur Nokia als prominentes Beispiel ein. Der Rest erweitert in den meisten Fällen sein Geschäftsfeld, man sollte nun einmal auf den Märkten produzieren, wo man verkaufen will. Mancher Konzern beherzigt das, wie beispielsweise die europäische Autoindunstrie, andere wiederum nicht, wie uns die Überflutung mit Billigprodukten aus Fernost zeigt.
Es gibt seit Jahren ein Musterbeispiel, wie verantwortungsvolles Unternehmertum funktionieren kann: Trigema. Deren Chef sagt seit langer Zeit, daß es seine Verantwortung ist, daß die Leute, die seine Produkte kaufen sollen, auch die Gelegenheit haben, dass nötige Geld dafür zu verdienen. Bis Heute ist Trigema deshalb ein rein deutsches Unternehmen. Auch wenn Amazon nur verkauft und nichts produziert, es geht ausschließlich um maximale Gewinne, gesellschaftliche Verantwortung ist solchen Riesen häufig ein Fremdwort.
Und hier sind wir wieder beim Ursprung. Auch wenn sich hier mancher in Bescheidenheit übt, 800€ oder 1200€ Netto und "für mich reicht das, ich bin zufrieden", gehts noch? So lange Leute mit solcher Einstellung da sind, reiben sich die Gewinnmaximierer die Hände, wenn dann noch erfolgreich gegen Gewerkschaften und ihren Daseinszweck gehetzt wird, hat man aus Sicht der Unternehmen alles richtig gemacht. Wer solche Einstellungen vertritt, sollte dann aber auch so ehrlich sein, daß er auf die Lohnerhöhung, die Gewerkschaften für alle, nicht nur ihre Mitglieder, erkämpfen, freiwillig verzichtet.
 
@MrMorgan:

Die Logik ist eine Falsche.

Diese Leute stehen nicht am Band weil sie mir ein bequemeres Leben verschaffen wollen. (Bsp: Waschmaschine von dir)

Sie stehen dort am Band weil sie es vorher nicht hinbekommen haben den Absprung zu schaffen und aus sich was besseres zu machen. Sei es durch Ausbildung, Studium oder Weiterbildungen bzw. den nötigen Einsatz um sprichwörtlich aus dem Arsch zu kommen. Ausnahmen wird es natürlich immer geben, aber dieses ganze Geheule, wie unfair die Welt doch ist, nervt einfach nur.

Jeder hat grundsätzlich erstmal die Chance aus seinem Leben was zu machen, manche haben es aufgrund des sozialen Umfeldes nur schlichtweg einfacher als andere.

Aber in der Schule kann jeder Vollgas geben und damit wäre schonmal eine Grundvoraussetzung für ne spätere Ausbildung oder ein Studium gegeben. Wenn man das nicht macht und halt nur nen 4er Schnitt hat muss man sich nicht wundern das man später auf Deutsch gesagt am Arsch ist was ne Ausbildung oder Arbeit angeht.
 
Ich nehme mal an, dass du keine Kinder hast und wenn überhaupt erst mit 30 welche kriegst. Nicht nebenher für dein Geld arbeiten gehst und keine Erfahrung mit einem Leben gemacht hast, welches einen Niedriglohnjob beinhaltet.
Ich studiere auch, kenne aber auch Leute die es nicht getan haben. Es gibt soviele ex- und intrinsische Barrieren die man überwinden muss wenn man einmal in solch einer Ecke steckt dass ein sich drüber auslassen nicht angebracht ist.

Du wirfst den Leuten vor sie tun nichts damit sich ihr Leben verbessert? Dann lies die Nachrichten nochmal. Nichts anderes macht verdi.
 
Das ist ja übel, was du hier von dir gibst!

Es gab mal Zeiten, da wußte man die Arbeit derer "die nicht mehr aus ihrem Leben gemacht haben" - noch zu schätzen. Das ist nämlich auch überwiegend FACHarbeit. Kein Haus würde stehen bleiben, wenn nur Ungelernte (oder Hochstudierte, die keine qualifizierte Arbiet abbekommen haben) an ihrem Bau gearbeitet hätten. Und auch wenn du es nicht wahrhaben willst: Ohne diese Menschen gäbe es dich nicht! Es gäbe überhaupt keine Gesellschaft. Denn ALLES wird gebraucht! Von der einfachsten Tätigkeit bis hin zu Geisteswissenschaften.
 
Zuletzt bearbeitet:
oh man... ok ich lass das jetzt. Die Leute sind natürlich ALLE selbst schuld. Im besten Fall würde nach deiner Argumentation 90% aller Menschen mit einem gehobenen Abschluss / Job rumlaufen... DUMM nur das Amazon in diesem Fall denen trotzdem keine 20€/STunde zahlen würde... und dann?? Verdammt dann hätten die studiert / einen guten Abschluss gemacht / etwas aus ihrem Leben gemacht.... WOFÜR??

Diese Welt die du so schilderst geht halt nunmal nicht. Aber man kann wenigstens dafür sorgen, das diese Leute, die diesen "Minderwertigen" (nicht meine Sicht, sondern die eure) Jobs ausüben, wenigstens einer HALBWEGS gesicherten Zukunft ins Auge schauen...
 
@marco_f:

Ich nehme mal an, dass du keine Kinder hast

Falsch: ich habe ein Kind.

und wenn überhaupt erst mit 30 welche kriegst

Richtig: ich hab es erst bekommen als ich 31 war :D bzw. meine Lebensgefährtin weil ich meinem Kind was bieten wollte und das vorher nicht konnte.

Nicht nebenher für dein Geld arbeiten gehst und keine Erfahrung mit einem Leben gemacht hast, welches einen Niedriglohnjob beinhaltet.

Falsch:

Aktuell gehe ich Vollzeit arbeiten und meine Lebensgefährtin bleibt in Elternzeit zuhause.

Ich hab jahrelang als Niedriglöhner/Harzer leben müssen eben WEIL ich in meiner Jungend nur Scheiße gemacht habe anstatt für die Schule zu arbeiten oder ne Ausbildung zu machen. Ich weiß also sehr wohl wovon ich rede.

Fakt ist ich habe mich selbst aus dem Mist rausgraben müssen um anständig zu verdienen so wie heute und ich weiß somit auch das es möglich ist.

Richtig ist auch die von dir benannten Barrieren kenne ich und auch diese sind überwindbar.
Ergänzung ()

MrMorgan schrieb:
ALLE selbst schuld..

Habe ich so nie gesagt, natürlich sind nicht alle selbst schuld, aber der überwiegende Teil ist es nunmal ob du das jetzt wahrhaben möchtest oder nicht ist mir eigentlich latte. Ausnahmen wird es immer geben.

Du fängst schon wieder an Leuten etwas in den Mund zu legen was sie so nie gesagt haben, aber auf die eigentliche Argumentation gehst du nicht ein.

Du hast vollkommen recht, gegen Holzköpfe anzurennen hat keinen Sinn.

Am Besten du gehst wieder in dein Kämmerlein und heulst weiter über die unfaire Welt und wie du benachteiligt wirst.

Echt ey... unglaublich...

guten Abschluss gemacht / etwas aus ihrem Leben gemacht.... WOFÜR??

Wenn du dich das fragen musst weiß ich nicht wie du so alt geworden bist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe übrigens nie behauptet, dass ich toll wäre und jeder studieren sollte wie ich. Das liest man wohl nur aus meinen Beiträgen, wenn man es will.
Viel mehr kann selbst ein Picker durch Engagement höhere Positionen erreichen. Das muss er aber wollen und etwas dafür tun. Darauf wollte ich hinaus.
Und - wir wollen ja beim Thema bleiben - bei Amazon verdient niemand nur 800€. Mit 1200€ mindestens darf dort wohl jeder rechnen.
 
MrMorgan schrieb:
Mein Quote war NCITH auf deine Aussage bezogen, sondern auf den schmarrn von Makoce...

Ah! Ok. Tut mir leid.

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil! ;)
 
xcsvxangelx schrieb:
Wenn du dich das fragen musst weiß ich nicht wie du so alt geworden bist.

ja so ist es wenn man Zitate aus dem Zusammenhang reißt.. aber gut, ich schreib hier jetzt nichts mehr, ich habe alles gesagt.
 
Makoce schrieb:
Darauf basierte meine Entscheidung. Studieren ist wahrlich nichts, was ich so aus dem Ärmel schüttele.
Trotzdem muss man im Hinterkopf behalten, dass es auch "gebildete" Leute treffen kann. Da waren auch Diplomkaufleute usw. als zeitweise Picker unterwegs, weil sie - warum auch immer - nichts anderes mehr arbeiten konnten.
Aber ich tue mein bestes, um mir viele Chancen zu erarbeiten und das könnten mehr Menschen machen. Oder sie sind eben mit weniger, aber nicht zwangsläufig wenig, Geld zufrieden.

Sofern ich die mehr oder minder aktuellen Statistiken richtig in Erinnerung haben, studieren mittlerweile etwa 50% aller Schulabgänger. Es handelt sich mittlerweile also weniger um ein Qualitätsmerkmal als vielmehr um ein Massenphänomen.

Worauf ich aber im Eigentlichen hinaus möchte ist die traurige Wahrheit: Die Wohlstandsgesellschaft der ersten Welt lebt von ihren Lohnsklaven. Jemand muss diese 'niederen' Tätigkeiten verrichten, und ich denke jeder kann sich glücklich schätzen, wenn sie/er nicht zu dieser Gruppe zählt.

Ein weiterer interessanter Gedanke ist natürlich folgender: Welche Personengruppe leistet wohl mehr für die Allgemeinheit? Der Maurer/Bauarbeiter, welcher sich Rücken und Körper kauttschuftet für einen verhältnismäßig schmalen Lohn und vermutlich beruftsbedingt spätestens mit 40 Lebensjahren ernste gesundheitliche Probleme zu erwarten hat, oder der Rechtsanwalt, welcher sich in der Regel nicht mit der Frage nach Gerechtigkeit, sondern der Frage nach dem juristischen Recht befasst und gesellschaftlich einen weitaus höheren Status genießt (nicht bei mir, aber im Allgemeinen)?

Kurz: Ohne Indianer kein Häuptling.
 
Otsy schrieb:
Welche Personengruppe leistet wohl mehr für die Allgemeinheit? Der Maurer/Bauarbeiter... oder der Rechtsanwalt,
Der Rechtsanwalt, denn der zahlt mehr Steuern, beschäftigt u.U. einen od. mehrere Angestellte(n) und kauft sich eher einen Porsche od. ein anderes Luxusvehikel aus dt. Produktion als der Maurer/Bauarbeiter.
Ach ja, wenn er mal wieder seine Villa umbauen will, ruft er auch den Handwerker und vielleicht leistet er sich ja noch ein Hausmädchen für seine Villa.

Und was macht der Maurer/Bauarbeiter außer hart zu arbeiten?
 
Für die Helden unter euch:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=19811

Ein Interview mit Günter Wallraff. Ich zitiere mal ein paar entscheidende Stellen:
Was stört Sie so an Amazon?

Jeder, der im Verlagswesen oder Buchhandel tätig ist, weiß: Amazon ist eine zerstörerische Kraft der Monopolisierung, die – sollte sich diese Konzept durchsetzen – letztlich zum Schaden von uns allen sein wird. Und danach sieht es leider momentan aus. Besonders Buchhandlungen und Verlage sind die Leidtragenden. Bis zu 60 Prozent Rabatt vom Ladenpreis werden den Verlagen von Amazon abverlangt. Das ist ruinös. Hinzu kommen Rückgaberecht, kostenlose Lieferung und was weiß ich noch alles… da sind die kleineren Verlage schnell unter ihrem Herstellungspreis. Erste kleinere Verlage boykottieren Amazon deshalb. Auch darf man nicht vergessen, dass der Konzern in Deutschland – obwohl wir nach den USA das Land mit den meisten Bestellungen sind – kaum Steuern bezahlt.

Etwas weiter:
Auf ihrem Tisch stapeln sich derzeit ja so viele Zuschriften wie beim Weihnachtsmann…

Mir schreiben kleine Händler, die bei Amazon ausrangiert wurden, weil sie es nicht noch günstiger produzieren konnten. Nur das Allerbilligste zählt. Wer sich dann verweigert, ist außen vor. Der Konzern reicht die Rabatte also einfach an die Hersteller durch – und wir selbst sind langfristig die Leidtragenden, wenn das Fachgeschäft an der Ecke, die kleine Buchhandlung, der persönliche Kontakt dabei verloren gehen. Wenn ich dann höre, was der Amazon-Deutschlandchef Ralf Kleber herumnölt…

Der sich neuerdings gerne in Interviews in Szene setzt…

…bei einem sagte er sinngemäß auf weinerliche Art: ver.di würde den armen Kindern in Deutschland ja das Weihnachtsfest verderben mit ihren Streik-Androhungen und Streiks. Das ist schon dreist. So weit sind die schon, dass die das Monopol für Weihnachtsfreuden beanspruchen.

Kommen wir nun zum wirklich spannenden:
Wie geht es dabei den „Weihnachtswichteln“?

Ich kriege zunehmend Zuschriften von Menschen, die von den Arbeitsagenturen zur Arbeit bei Amazon verpflichtet wurden, obwohl sie körperlich gar nicht dafür geeignet sind. Als „Picker“ ist man dort kilometerweit unterwegs.
Besteht bei dieser Arbeit ein Gesundheitsrisiko?

Mir liegen Fälle vor, wo Diabetiker nicht mal ihren Traubenzucker oder Spritzbesteck mit an den Arbeitsplatz nehmen durften. Ein Diabetiker ist dann kollabiert. Angeblich ist das daraufhin mit einer Sondererlaubnis geändert worden – ich hoffe es zumindest.

Handelt es sich hier nicht um bedauernswerte Einzelfälle?

Bei Amazon in Koblenz ist dieses Jahr ein 50-Jähriger gestorben. Amazon sagt, dass sei nicht während der Arbeit sondern vor Schichtantritt passiert. Ich weiß aber, dass die Person die Tage zuvor schon sehr überfordert war mit der Arbeit. Es wird versucht abzuwiegeln und solche Vorfälle vor der Öffentlichkeit abzuschirmen. Im Werk ist der Fall aber bekannt, da ist nichts mehr zu leugnen. Nur stellt Amazon es nun so dar, als hätte das alles nichts mit der Arbeit zu tun, der Mann habe sowieso gekränkelt. Beschämend, dass die Argen mit solchen Unternehmen zusammenarbeiten.
Selbst eine Zeitarbeitsfirma hat die „unmenschliche“ Behandlung von Leiharbeitern bei Amazon kritisiert und wegen „sittenwidriger Verträge“ abgelehnt, Arbeiter dorthin zu vermitteln. Diese würden zu „Umtauschware“ degradiert und zu Wanderarbeitern gemacht.
Wie stellt Amazon die Arbeitsbedingungen denn gegenüber den Argen dar? So nach dem Motto: „Nur ein bisschen Scannen“?

Die Argen kümmern sich nicht darum, unter welchen unzumutbaren und ausbeuterischen Bedingungen die Vermittelten malochen müssen. Über die Hälfte aller Kosten geht bei den Argen übrigens für die Selbstverwaltung drauf. Geld, das den Bedürftigen also nicht zugute kommt. Für die Oberen gibt es Boni, wenn die Budgets für Sozialleistungen nicht überschritten werden. Da kommt Amazon gerade recht. Hier hat sich ein System etabliert, wo Menschen bedenkenlos solchen Moloch-Unternehmen ausgeliefert werden, um sie aus der Statistik raus zu haben.

Aber es geht ja darum, Menschen in Arbeit zu bringen?

Ja, und viele, die dort anfangen, zittern und bangen, vielleicht doch fest übernommen zu werden. Der perfide Trick ist es, dies bis zuletzt offen zu lassen. Letztlich haben die so Vermittelten aber von vornherein schon verloren: Fast alle werden sie nur für das Saisongeschäft verpflichtet und danach zurück in die Arbeitslosigkeit geworfen. Etwa 80 Prozent des Geschäfts läuft bei Amazon bekanntlich während der Weihnachtszeit. Darum muss man hier von Saisonarbeitern sprechen.

Wie sieht das konkret aus?

Derzeit erreichen mich Hiflerufe aus Rheinberg. Dort wurde von einer Minute auf die andere verkündet: Die Frühschicht muss nun eine Stunde früher kommen, die Spätschicht eine Stunde länger bleiben. Da kommen Menschen aus dem Ruhrgebiet, wo ab einer gewissen Uhrzeit keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr fahren, die Menschen also vor den Amazon-Toren hätten übernachten müssen. Da mussten welche nachts mehr als zwei Stunden zu Fuß nach Hause gehen. Vom Konzern hieß es nur: Macht halt Fahrgemeinschaften. Die meisten haben aber gar kein Auto. Ich habe einigen dort nun aus eigener Tasche ein Auto finanziert, damit sie die Arbeit dort durchhalten und weiter machen können.

Ich versuche selbst zwischenzeitlich, Amazon auch so weit es geht zu meiden. Leider klappt es nicht immer. Meine finanziellen Möglichkeiten lassen es dann nicht zu, dass das eigene Gewissen rein bleibt, wenn was im Haushalt kaputt geht und zeitnah kostengünstig ersetzt werden muss. Nicht alle eigenen Investitionen können weit hinausgezögert werden, wenn das Geld gerad bissl knapp ist.

Unternehmen wie Amazon bekommt man nur zum Umdenken, wenn man dort nicht einkaufen geht, bis sich was ändert. So traurig das auch ist.

---


Unabhängig davon, ist es hierzulande genauso wie in den Staaten auf der anderen Seite des Atlantiks ein absoluter Irrglaube, jeder könnte reich/berühmt/wohlhabend werden, wenn er/sie sich nur genug anstrengen würde. Das ist fast schon süß, diese kindlich naive Vorstellung, wenn Sie nicht absolut fehl am Platz wäre...
 
Zuletzt bearbeitet:
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Und was macht der Maurer/Bauarbeiter außer hart zu arbeiten?

Er baut die Villa, wo dann der Rechtsanwalt wohnen kann. Was denkst du denn. :)
Irgendjemand muss sich ja darum kümmern, dass der Mensch in seine 4 Wände leben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Der Rechtsanwalt, denn der zahlt mehr Steuern, beschäftigt u.U. einen od. mehrere Angestellte(n) und kauft sich eher einen Porsche od. ein anderes Luxusvehikel aus dt. Produktion als der Maurer/Bauarbeiter.
Ach ja, wenn er mal wieder seine Villa umbauen will, ruft er auch den Handwerker und vielleicht leistet er sich ja noch ein Hausmädchen für seine Villa.

Und was macht der Maurer/Bauarbeiter außer hart zu arbeiten?

Nichts. Er baut nur ganze Städte auf, die teilweise noch in Jahrhunderten den Menschen ein Zuhause bieten, während der Rechtsanwalt sich vielleicht auf Abmahnungen spezialisiert hat, und mit nahezu Null Arbeit Millionen "verdient", Geld das er ehrlich arbeiten Menschen stiehlt. die meisten Rechtsanwälte arbeitne übrigens als Steueroptimierer für große Unternehmen - wie eben Amazon. Sind also auch noch gesellschaftsschädlich tätig.Daß er dann von von seinem Gehalt mehr Produkte kaufen kann als der Maurer, sehe ich im Gegensatz zu dir nicht als gesellschaftlich wertvoll an. Denn geschaffen werden die Werte, die er bezahlt, wiederum überwiegend von den kleinen Leuten. Jenen Leuten, die zB. die Steuerausfälle der großen unternehmen mit der Masse ihrer kleinen Einkommen kompensieren müssen, und unter anderem deshalb nicht mehr konsumieren können.

http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY
 
micha2 schrieb:
Leistung lohnt sich nicht: […] Und wer Vorschläge für Verbesserungen macht bekommt ein T-Shirt, wo es in anderen Unternehmen bares Geld geben würde.

Bei uns (große Bank) bekommt jeder, der zum ersten Mal im laufenden Jahr irgendeinen Vorschlag macht, einen 20€-Gutschein. Für Amazon. :D :freaky:
 
CHAOSMAYHEMSOAP schrieb:
Der Rechtsanwalt, denn der zahlt mehr Steuern, beschäftigt u.U. einen od. mehrere Angestellte(n) und kauft sich eher einen Porsche od. ein anderes Luxusvehikel aus dt. Produktion als der Maurer/Bauarbeiter.
Ach ja, wenn er mal wieder seine Villa umbauen will, ruft er auch den Handwerker und vielleicht leistet er sich ja noch ein Hausmädchen für seine Villa.

Und was macht der Maurer/Bauarbeiter außer hart zu arbeiten?

Hier wurde beispielhaft nicht verstanden, worum es in meinem Betrag ging. Glückwunsch.
 
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