LETNI77 schrieb:Alles kommt aus China - verstehe die Aufregung mancher Mitforisten nicht. đ
Naja, mag ja sein, dass "alles" in CN produziert wird..
Es macht aber einen Unterschied ob du Kram kaufst, der fĂŒr die EU produziert wurde oder ob du Kram fĂŒr einen Bruchteil kaufst, der vielleicht fĂŒr den chinesischen Markt gedacht war oder einfach Produktionsausschuss ist.
Wir haben schon Preise von unseren Lieferanten bekommen. Da liegt zwischen "EU-Ware" (was bei einigen so viel wie "der Westen" bedeutet) und Ware fĂŒr den asiatischen Markt locker Faktor 10.
Der QualitĂ€tsunterschied ist teilweise erschreckend... Unsere Mitarbeiterin in CN hat uns einmal eine AusfĂŒhrung fĂŒr den asiatischen Markt mitgeschickt. Das GerĂ€t wĂŒrde ich noch nicht 2 Minuten unbeobachtet am Strom hĂ€ngen lassen..
Wenn diese Temu/Shein/wasauchimmer HĂ€ndler auch nur einen Teil der Kosten tragen wĂŒrden, die ein "normaler" EU-Importeur hĂ€tte (selbst wenn wir Miete, Sozialabgaben mal weglassen ;-)) wĂŒrde das auch nochmal anders aussehen.
ErgÀnzung ()
Tomsenq schrieb:Dann mĂŒssten die Produkte aufgrund der deutlich niedrigeren Transportkosten deutlich gĂŒnstiger sein.
ErgÀnzung ()
Wieso? Fracht mag ein Punkt sein. Dank des Postabkommens ist die aber bei kleinen Artikeln eher zu vernachlÀssigen. Zoll und Einfuhrumsatzsteuer fÀllt in den meisten FÀllen auch weg weils entweder unter dem Freibetrag ist oder falsch deklariert wird. Der Temu-HÀndler ist wahrscheinlich auch nicht beim EAR registriert (OK, bei Bastelkram wird das eher nicht benötigt). Von anderen Verpflichtungen wie zum Beispiel EPREL-Registrierung bei vielen ElektrogerÀten fangen wir gar nicht erst an.
Bei Containerlieferungen dagegen wirds schwer sich um Zoll / Einfuhrumsatzteuer zu drĂŒcken. ZusĂ€tzlich ist da die "Gefahr" auch um einiges gröĂer doch mal kontrolliert zu werden.
Kontrolliert kann heiĂen:
Der Container wird im Hafen zurĂŒckgehalten und man bekommt eine Nachricht "Bitte senden Sie uns eine KonformitĂ€tserklĂ€rung fĂŒr die enthaltenen Artikel zu". Nach Zusendung wird der Container freigegeben... Dauer: zwischen paar Stunden und einem Tag. Kosten sind dann zw. 200,- und (je nach Abmachung mit dem Transporteur wegen Standzeiten) 500,-
ODER
Der Container wird zurĂŒckgehalten, geöffnet und die Ware wird "wirklich" kontrolliert. Dann kommts drauf an wie genau die beim Zoll gucken und ob die Ware wirklich in Ordnung ist.
Im besten Fall wird der Container freigegeben und alles ist gut. Dauer Àhnlich wie oben. Kosten zw. 500,- und 800-1.000,-.
Wenn die dann irgendwas finden, kanns von "Label muĂ geĂ€ndert werden, dann darf die Ware in die EU" ĂŒber "Papiere sind aber falsch, die mĂŒssen anders ausgestellt" bis hin zu "Ware darf nicht in die EU weil...." uvm. sehr viele Möglichkeiten geben. Kosten zw. 500,- und xxxx. Wenn die Ware nicht rein gelassen wird, muss der Versender entweder den Container zurĂŒckholen oder aber er lĂ€sst die Ware verschrotten. Bei den aktuellen Containerpreisen und wenn ich mal von irgendwelchem Billigkram ausgeh wird verschrotten wahrscheinlich die gĂŒnstigere Variante
DAS Risiko werden wahrscheinlich auch nur die eingehen, die bei Ihren Artikel ein Mindestmaà an QualitÀt vorweisen können..
NatĂŒrlich ist das Risiko, dass der Container kontrolliert wird bei der schieren Menge an Containern die z. B. in Antwerpen oder Amsterdam ankommen eher gering.. aber es ist halt da.
Beispiel: Wir importieren im Jahr zw. 35 und 50, meist 40ft, Container aus CN ĂŒber Antwerpen und Amsterdam in die EU. Im letzten Jahr wurden 4 unserer Container zur PrĂŒfung rausgezogen. Im Jahr davor waren es (glaub ich) 2.
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