Marcel3008 schrieb:
Mir ist es vollkommen gleich wer was speichert, wenn sie lediglich für genannten Zweck verwendet werden.
Und genau darauf kannst Du Dich leider nicht verlassen. Was viele wie Du nicht begreifen, in dem Moment, wo die Daten irgendwo rumliegen, werden sie verwendet, für alle möglichen Begehrlichkeiten, und dann wird oft nicht gefragt, ob das einerseits legal ist oder ob der Verwendungszweck verletzt wird. Ich könnte da jetzt aus dem Nähkästchen plaudern...
Nur mal ein praktischer Fall, da ich ja auch privat psychologisch beratend bin: Vor einigen Monaten rief mich ein ehemaliger Klient an. Er bekam eine Strafanzeige wegen angeblichen Konsums KiPo. Ebenso seine Ehefrau. Sie wurden beide für einen Termin zur Aussage bei der Polizei für eine Befragung und Aussage eingeladen. Beide waren vollkommen schockiert, und hatten schon die eigene Familie für diese Anzeige im Verdacht, weil es hier seit Jahren ein massiver Streit gibt, worunter der Klient sehr leidet. Er war vollkommen verstört und bat mich um Hilfe und Rat. Dazu fragte ich mal über einen Nebenkontakt Anwälte, und die rieten dringlich, keine Aussage bei der Polizei zu machen.
Der Klient nahm sich dann einen spezialisierten Anwalt, und siehe da, es war wohl eine IP-Verwechslung. Aber er hatte den Stress, das Trauma, und die Anwaltskosten (3500 €). Das kann in großem Rahmen bei einer großen Vorratsdatenspeicherung zu einer Katastrophe führen. Und ist es wirklich gerechtfertigt, bei einer Tätersuche Tausende oder Millionen unschuldiger Bürger in Angst und Schrecken zu versetzen? Unter einem Rechtsstaat, den wir aktuell glücklicherweise noch haben, ist das nicht zu rechtfertigen.
Und wenn der Verdacht gegen eine Person besteht, funktioniert doch der bisherige Ansatz - gezielt die Daten von Verdächtigen zu sammeln, wenn ein Richter zugestimmt hat - nach wie vor gut.