AAAALTER SCHWEDE sind hier viele Experten unterwegs.
Edward N. schrieb:
Da es keine öffentlichen Ladensäulen gibt, wird die Karre ein Flopp, wie alle anderen E-Autos. Menschen die sich kein Eigentum leisten können, können sich auch kein E-Auto leisten, was sie dann nirgendwo laden können. Und das ist die große Mehrheit der Menschen in Deutschland (Altersgruppe 18-60).
Deutschland hat als Plan bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte zu installieren. Also: 100.000 pro Jahr von heute an. Da kommt private und firmeneigene Ladeinfrastruktur noch on Top. Tankstellen werden jetzt dazu verdonnert, Ladestationen anzubieten. Die Ladeinfrastruktur gewährleistet längst eine passable Grundversorgung. Natürlich kann das noch besser werden. Viele haben aber schlicht keinen Peil, wie viel Ladeinfrastruktur es längst gibt. Letztens mit jemandem diskutiert, der meinte bei ihm gäbe es in 50km Umkreis nichts. Nach Ladeverzeichnis hat er in seinem Wohnort 5 AC-Ladestandorte (mit jeweils 2-4 Anschlüsen) und drei Schnellladestationen. Wusste er nicht.
Oseberg schrieb:
Aber sei es wie es ist: Ohne Lademöglichkeit zu Hause oder auf der Arbeit wird es auch beim nächsten Wagen keinen e-Antrieb geben. Schade, denn ich würde es gerne mal versuchen, selbst wenn es nur ein kleiner Corsa e von Opel wäre.
Bei uns gibt es ab Herbst 4 Ladepunkte in der Firma als erste Ausbaustufe. Wir haben mal nett gefragt. Unsere Vermieterin hat uns ein Stromkabel in die Garage legen lassen, Wallbox haben wir bezahlt. Das war ein Anruf, wir haben nur mal gefragt ob wir das prüfen lassen können. Sie hat direkt den Elektriker engagiert. Fragen kostet nix - man muss sich halt trauen und nicht nur "geht eh nicht" ins Netz schreiben.
savagemartin schrieb:
Ein wenig zu teuer. Vor allem bei der doch recht billigen Innenaustattung. Von einer Reichweite um die 200 Kilometer im Winter noch gar nicht gesprochen.
Für einen Hoffnungsträger für die Zukunft (von VW wohlgemerkt) hätte ich mehr erwartet.
Warum 200km im Winter? Der ID.3 bekommt serienmäßig eine Wärmepumpe. Damit verliert man im Winter dann noch ganze 10% an Reichweite. Das ist im Reichweiten-Intervall von VW afaik schon der Worst-Case-Wert in der "realistischen Reichweite". Aber wenn du entsprechend auf der Autobahn Vmax fährst, bekommst du sicherlich irgendwie die 29kWh/100km an Verbrauch hin, damit du nur noch 200km Reichweite hast...
Shelung schrieb:
Also ich finde das Auto sieht optisch sehr ansprechend aus.
Und das obwohl ich absolut kein Kleinwagen Mensch bin
Der "Kleinwagen" hat die Dimensionen und die Ladekapazität eines Golf Plus/Sportsvan...
Aber Hey, es gibt genug Leute, die sich Musclecars kaufen, die ganze zwei Sitzplätze und Stauraum für eine Golftasche auf 5m Länge bieten...
kwark schrieb:
Wie hoch ist die NEFZ Reichweite, das geht aus dem Artikel nicht hervor. Danke.
WTF Wer interessiert sich denn noch für sowas realitätsfremdes?
Gatos schrieb:
Das ist ja lächerlich bis 50.000€ als Beta-Test ohne Android-Auto und Co.?
Ein Model 3 kostet 51.000€ inkl. FSD Paket. Wer da überlegt, ist dumm.
Wahrscheinlich geben sie nur die 0-60 km/h Zeit an, weil das Auto noch gar keine 100 km/h fahren kann
Das Model 3 für den Preis hat keine Wärmepumpe, einen kleineren Akku und Android Auto und Apple CarPlay bietet das jetzt auch nicht gerade - wird auch nicht kommen.
Wattwanderer schrieb:
Hui, das ist ja wirklich teuer. Dabei dachte ich das wäre eher in der Polo/Golf Klasse angesiedelt.
Sind es die Akkus die den Preis in die Mittelklasseregionen treiben oder hat VW die Qualität hochgeschraubt?
Eins musst du berücksichtigen: VW muss einen Rabatt von 3000€ geben, der wird natürlich vorher auf den Listenpreis aufgeschlagen. VW preist das Auto so ein, wie sie meinen dass es genug Leute kaufen. Mit den Hardware- und Entwicklungskosten hat das relativ wenig zu tun. Viel mehr steht erst der Preis, dann die Gewinnmarge und dann weiß man wie viel die Teile kosten dürfen, die man entwickelt. Der ID 1st nach meinen Informationen auf jeden Fall teurer als der reguläre ID.3.
Vieles was beim Golf Sonderausstattung war, ist beim ID.3 auch erstmal Serienausstattung. Und viele der "MAX"-Sonderausstattungen gibt's nicht mal in der S-Klasse von Mercedes als Sonderausstattung.
Das alte Gesetz, dass Oberklasse-Größe und Oberklasse-Ausstattung Hand in Hand gehen stimmt längst nicht mehr.
DarkTaur schrieb:
Volkswagen, der Software-Spezialist...
Naja - ist doch längst bekannt, dass VW das Zeug von Conti einkauft, das da nicht funktioniert. Und ja das ist etwas übles Nachtreten weil die meiner alten Firma mehr oder weniger den Auftrag für das Zeug vor der Nase geklaut haben obwohl sie keine Leute dafür hatten.
maxpayne80 schrieb:
Und reiner Glaube war der Erkenntnis nie förderlich.
Interessant, dass der "Glaube" meistens aus der Fraktion kommt, die mit Elektroantrieb höchstens was auf dem Volksfest verbinden, aber mit Elektromobilität einfach den Papagei machen und irgendwas nachplappern ohne eigene Erfahrungen zu machen.
greeny112 schrieb:
Gute 5k bis 10k weniger für die Basis Ausstattung der 1st Edition wäre angebrachter und würde wirklich zu ner Mainstream Durchdringung führen.
Genau dafür sorgt die Förderung. Und du kannst dir sicher sein, dass VW das bei den Preisen berücksichtigt hat. So Hersteller wie Hyundai bieten derzeit aber weniger Auto fürs gleiche Geld...muss man halt auch sagen. Ein Ioniq Elektro Style geht mit 38kWh-Akku und weniger Ausstattung erstmal bei 40.5k€ Liste los und braucht dank Akku-Konstruktionsfehler eher dreimal so lange wie der ID zum nachladen der gleichen Strecke.
Bassmensch schrieb:
Die Ortsnetze sind in keinster Weise auf diese Last ausgelegt! Momentan noch kein Problem bei den paar E-Autos, falls es aber zum Massenfortbewegungsmittel werden soll ist in den Ortsnetzen das grösste und Teuerste Problem zu sehen.
Das sind ja alles Dinge, die daran liegen, dass wir zwar Höchstpreise zahlen, die dann in den Taschen der Energieversorger landen und nicht im Ausbau. Der Ausbau erfordert punktuelle Anpassungen im Stromnetz. Nach EnBW-Praxisversuchen ist der Gleichzeitigkeitsfaktor nicht 1 sondern 0,2. Damit vergleichbar mit Durchlauferhitzer und Konsorten, die deutlich höhere Leistungen haben als eine private Ladestation.
Bassmensch schrieb:
Einen Vorteil hätte das allerdings - momentan wären unsere Gehwege im Winter grössten teils immer eis und schneefrei😁
Das hab ich mal ausgerechnet anhand des Stromnetzes München. Dafür gibt es Zahlen. Effektiv geht im Netz durch Elektroautos und sonstigen Stromverbrauch zwischen 5-10% der Energie verloren, die städtische PKW-Bestand nebenbei als Verlustleistung verheizt. Schneefreie Straßen durch Verbrennungsmotoren? Eher ungewöhnlich...
Bassmensch schrieb:
Gezahlt wird das alles vom (Strom)Verbraucher werden.
Also vom E-Auto-Fahrer als Vollzahler aller Stromabgaben. Verursacherprinzip eingehalten. Nicht wie bei Wasserstoff, wo entweder der Stromkunde die EEG-Umlage für den Wasserstoff-Erzeuger übernehmen soll oder der Steuerzahler für diesen Teil aufkommen soll...
Bassmensch schrieb:
Und den Staat sollte man auch nicht vergessen, der wird seine wegfallenden Steuereinnahmen von fossilen Brennstoffen kompensieren wollen. Daher ist mittelfristig nicht mehr mit staatlichen Subventionen für E-Mobilität und Stromerzeugung zu rechnen.
Volkswirtschaftlich gesehen verursachen Fossile Brennstoffe ein vielfaches an Schäden von dem, was über die Energiesteuern reinkommt. Ist das gleiche wie bei der Tabaksteuer. Würde man den Mineralölkunden für diese Schäden voll zur Kasse bitten, wäre Treibstoff von einem Tag auf den nächsten für die meisten unbezahlbar. Wir reden da von 2-4€/liter zusätzlich.
GERmaximus schrieb:
aber wer kauft ein Kompromiss behaftetes Fahrzeug für über 40k?
Somal es den Tesla bereits ab 43k gibt
Jedes Auto ist mit Kompromissen behaftet. Ich habe zwar ein Model 3, aber ich würde mich vermutlich in Zukunft eher für einen ID.3 entscheiden. Weil es einfach das praktischere Auto zu sein scheint. Ordentliche Heckklappe, Form des Stauraums, Sitzposition hinten, Fahrzeuglänge und ich finde die Ergonomie besser gelöst als beim Tesla. Achso, das Model 3 hat keine Wärmepumpe und einen kleineren Akku.
kachiri schrieb:
Warum mag keiner wirklich aktiv Richtung Wasserstoff-Antrieb gehen?
Wasserstoff bei PKW ist Spielzeug für Reiche. Höhere Anschaffunskosten, höhere Betriebskosten, höhere Wartungskosten. Mindestgröße beim PKW durch die Tankgröße bei "Mittelklasse-Limousine" und "mittelgroßem SUV".
Edward N. schrieb:
Elektroautos werden die Statussymbole der reicheren Leute (mit Eigentum und eigener Ladeeinrichtung) und Wasserstoff gibt es für die Maße. Außer es gibt einen Durchbruch bei der Ladetechnik, sodass man in wenigen Minuten 80% laden kann.
Wasserstoff für die Masse? Wer soll das denn bezahlen?
Flatsteff schrieb:
Solche Leute haben es nicht verstanden... E Autos sollen ja keine Vertreterkarren ersetzen , die 40.000km im Jahr manchen... Die sollen BENZINER ersetzen, also Alltagsfahrten. Und dass geht heute schon sehr gut, WENN man zuhause laden kann. Und das geht abseits von Großstätten halt oft bis sehr oft.
50.000km/Jahr:
Luccabrasi schrieb:
Die TSI Motoren bei denen sich ab ca. 60000 KM die Steuerketten verabschieden (es erwischt jeden früher oder später...) oder Audi mit den Kolbenringen, Dieselpumpen beim CR fressen (8-10000 Euro Schaden).
Das Steuerketten-Debakel ist kein Konstruktionsfehler wie bei den Kolbenringen, sondern das Resultat von Gier beim Zulieferer. Hätte natürlich im Qualitätsprozess früher auffallen sollen.
MountWalker schrieb:
Wie auch immer, es gibt keinen Weg an Power to Gas vorbei, wenn wir mehr als 30 % Windstrom haben wollen. Und damit ist der Wasserstoff erstmal da.
Power-to-Gas kann man machen wenn man überhaupt keine Ahnung mehr hat, wohin mit der vielen Energie. Für den Masseneinsatz im PKW eignet sich das nicht, als Nischenlösung für die "Vertreterkarren" kann man sich das natürlich überlegen.
Was einem beim Wasserstoff keiner auf die Nase bindet: Man erzählt immer dass man damit die volatile Wind- und Solarenergie speichern könnte. Aber die Elektrolyseure, die man gerade hat und an denen man arbeitet sind darauf ausgerichtet, dass ein konstanter Energiefluss herrscht. Deswegen baut man die Dinger an Flüsse (wie bei Whylen) und nicht an Windparks...