Mal im Ernst: Dass Studien irgendwie so kommen wie auf irgendeiner Messe gezeigt ist höchstens die Ausnahme der Regel. Die kann man quasi an einer Hand abzählen. Das kommt daher, dass diese eher serienfernen Studien nicht in der Entwicklung entstehen, sondern in externen Designbüros und Designzentren. Es gibt eigene Plattformen für Prototypen, die für Messefahrzeuge gekauft werden können, auf denen sich die Designer austoben können. Im schlimmsten Fall fahren die Teile nicht durch die Gegend und werden geschoben, mit den Plattformen können die so Schrittgeschwindigkeit fahren. Manchmal werden vorhandene Serienfahrzeuge ausgeschlachtet und dann einfach irgendwas drauf gesetzt.
Das ist effektiv eine dreidimensionale Version einer Powerpoint-Folie aus der Marketing-Abteilung. Man überlegt sich was, stellt das aus und beobachtet die Reaktionen des Publikums darauf. Was ankommt wird umgesetzt, was nicht ankommt wandert in die Tonne. Aber natürlich geht es auch um Aufmerksamkeit, und die kommt auch durch so absurde Ideen wie den Flokati-Teppich.
Deswegen sind so Diskussionen über Design, Praktikabilität von Studien oder Autobild-Photoshopkunstwerke immer wieder Amüsant zu lesen, vor allem wenn dann sämtliche Punkte zu Sinn und Unsinn von Touch-Bedienung, Elektromobilität, dass sowieso alles viel zu viel kostet, dass man viel lieber was anderes gesehen hätte (wenn VW was großes gezeigt hätte, hätte man natürlich gefragt wo die Kleinwagen bleiben), darüber ob Software aufs Auto oder aufs Handy gehört wobei dann sofort die Nostalgiker aus den Ecken kommen, denen Motoren mit elektronischer Einspritzung statt Vergaser schon immer suspekt waren und nach denen kein Mensch eine Servolenkung, geschweige denn einen Gurt braucht.