crycorner
Cadet 2nd Year
- Registriert
- März 2012
- Beiträge
- 26
1) Bundesland: BW
2) Beruf/aktuelle Position: Leiter Einkauf und Fertigungssteuerung
3) Jahresbrutto: 68T
5) Wochenarbeitszeit real: ca. 40 Stunden im Durchschnitt
6) Alter: 38
7) Geschlecht: männlich
8) Ausbildung: Ind.kfm + Betriebswirt VWA
9) Wie lange schon im Berufsfeld tätig: 18 Jahre
10) Arbeitsverhältnis: Angestellter
Zusätzlich: Firma hat ca. 100 MA.
Meine Frau hat ähnliche Ausbildung, ähnlichen Job, ähnliches Gehalt. Auch im Mittelstand. Finanziell geht es uns also recht gut, leben trotzdem sehr sparsam, fahren KEINEN Ferrari.
Bzgl. Überstunden: Ich lese hier häufig, dass Ihr zum Teil kräftig Überstunden schiebt. Sicher, man will sich ja von der Masse abheben und einen Namen machen. Engagement zeigen... Ich persönlich habe da einen andere Philosophie: Nicht bei mir (AT´ler, Überstunden im Gehalt abgegolten), aber bei meinen Mitarbeitern sind die gemachten Überstunden buchhalterisch Verbindlichkeiten der Firma gegenüber den Angestellten. Wenn meine Leute also Überstunden machen, verschlechtern sie damit das Betriebsergebnis, sofern sie die geleisteten Überstunden nicht dafür nutzen, Erträge zu generieren.
D.h. ich schaue darauf, dass meine Leute möglichst keine Überstunden machen. Solange es die Arbeitsbelastung halt hergibt. Auch im Sinne der Mitarbeiter. Mittlerweile fühlen sich ja auch viele schon quasi dazu verpflichtet, Überstunden zu machen, um nicht negativ aufzufallen. Weil der Chef ja auch Überstunden macht. Dazu mal meine Eindrücke bzgl. Führungskräfte und deren Überstunden. Es gibt verschiedene Cheftypen (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
1. Der Workaholic, der massiv Überstunden arbeitet, weil er einfach nicht anders kann. Er zieht aus der Arbeit sein persönliches Glück. Vielleicht Schlecht für die MA, weil er falsches Vorbild ist und evtl. auch von sich auf Andere schließt und so massiv Druck aufbaut.
2. Der Selbstmacher, der alles selbst macht, weil er es entweder anderen nicht zutraut oder die Angst hat, die Kontrolle zu verlieren, oder weil er schlichtweg nicht delegieren kann. Schlecht für MA, weil die kein Vertrauen spüren, zu wenig interessante Tätigkeiten übernehmen dürfen und so allmählich demotiviert werden.
3. Der Sesselwärmer, der Überstunden macht, ohne wirklich zu arbeiten, weil er seinerseits glaubt, von seinem Chef entsprechend nach der Arbeitszeit beurteilt zu werden. Muss deswegen kein schlechter Chef sein, lebt aber seinen MA das vor, was ihm vorgelebt wird.
4. Der Umständliche, der tatsächlich einfach so lange braucht, um die Arbeit zu verrichten, die man auch innerhalb der Regelarbeitszeit schaffen könnte. Nichts gegen zu sagen, der Chef könnte sich aber selbst in eine unnötige Überlastung treiben.
5. Der Überlastete, der sich zwar bemüht, effizient zu arbeiten, aber einfach tatsächlich zu viel zu tun hat. Kannn auf Dauer zu Burn-Out führen. Oder zumindest zu Demotivation, Gereitzheit, etc.
Das Selbe findet man auf jeder Ebene. Ganz egal, ob Sachbearbeiter oder Top- Management. Meine Frau hatte mal einen Chef, der war in einem DAX- Konzern Bereichsleiter und war jeden Tag 5 Stunden im Haus. In der Zeit hat er komplett alles abgearbeitet, hatte seinen Bereich optimal im Griff und hat super Zahlen geliefert und hatte zufriedene Abteilungsleiter unter sich. Er war einfach nicht bereit, in seinen Chefsessel zu pupsen. Immerhin wurde er für seinen Verantwortungsbereich entlohnt, nicht für seine Arbeitszeit. Wurde auch so von der Geschäftsleitung akzeptiert. Sicher ein krasses Beispiel und der Typ war schon extrem gut, aber wenn man das Selbe mehr oder weniger in der Regelarbeitszeit schafft, ist das absolut nachahmenswert.
Sicher: Es gibt auch immer genug gute Gründe für Überstunden und das unterliegt auch immer einer gewissen Schwankung, aber wenn jemand Aufgrund von dauerhafter Überlastung Überstunden reissen muss, ist der Vorgesetzte gefragt, diesen MA wieder zu entlasten. Z.B. auch um Fehlzeiten oder mindestens Motivationsverlust des MA zu vermeiden. Aber diese Schwankungen sind auf Sachbearbeiterebene höher, weil Tagesgeschäftabhängig. Der Chef hat diese Schwankungen nur zum Teil, weil er stark tagesgeschäftunabhängig arbeitet (arbeiten sollte).
Deswegen auch an Euch den Tipp: Wenn Ihr massiv Überstunden machen müsst, dann wendet Euch an Euren Vorgesetzen. Übrigens darf man eigentlich - im 6-Wochen-Schnitt - maximal 48 Stunden die Woche arbeiten. Alles darüber hinaus sollte dem BR auffallen und er sollte sich an den zuständigen Vorgesetzten wenden.
Wer die Überstunden gerne macht, bzw. in seiner Firma Überstunden halt Kultur sind und man nur so positiv auffallen kann, okay. Viel Spaß dabei.
LG,
crycorner
Ja, das meinte ich ja auch. Hatte Dich so verstanden, dass Du es dann nach ein paar Jährchen komplett aus eigener Tasche zahlen würdest.
Ja, sowas gibt es immer, ganz klar. Ich glaube aber schon, dass ein Konzern im Schnitt schon besser zahlt. Ist aber für den Einzelfall unrelevant, weil es immer solche Beispiele gibt, wie Deines.
2) Beruf/aktuelle Position: Leiter Einkauf und Fertigungssteuerung
3) Jahresbrutto: 68T
5) Wochenarbeitszeit real: ca. 40 Stunden im Durchschnitt
6) Alter: 38
7) Geschlecht: männlich
8) Ausbildung: Ind.kfm + Betriebswirt VWA
9) Wie lange schon im Berufsfeld tätig: 18 Jahre
10) Arbeitsverhältnis: Angestellter
Zusätzlich: Firma hat ca. 100 MA.
Meine Frau hat ähnliche Ausbildung, ähnlichen Job, ähnliches Gehalt. Auch im Mittelstand. Finanziell geht es uns also recht gut, leben trotzdem sehr sparsam, fahren KEINEN Ferrari.
Bzgl. Überstunden: Ich lese hier häufig, dass Ihr zum Teil kräftig Überstunden schiebt. Sicher, man will sich ja von der Masse abheben und einen Namen machen. Engagement zeigen... Ich persönlich habe da einen andere Philosophie: Nicht bei mir (AT´ler, Überstunden im Gehalt abgegolten), aber bei meinen Mitarbeitern sind die gemachten Überstunden buchhalterisch Verbindlichkeiten der Firma gegenüber den Angestellten. Wenn meine Leute also Überstunden machen, verschlechtern sie damit das Betriebsergebnis, sofern sie die geleisteten Überstunden nicht dafür nutzen, Erträge zu generieren.
D.h. ich schaue darauf, dass meine Leute möglichst keine Überstunden machen. Solange es die Arbeitsbelastung halt hergibt. Auch im Sinne der Mitarbeiter. Mittlerweile fühlen sich ja auch viele schon quasi dazu verpflichtet, Überstunden zu machen, um nicht negativ aufzufallen. Weil der Chef ja auch Überstunden macht. Dazu mal meine Eindrücke bzgl. Führungskräfte und deren Überstunden. Es gibt verschiedene Cheftypen (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
1. Der Workaholic, der massiv Überstunden arbeitet, weil er einfach nicht anders kann. Er zieht aus der Arbeit sein persönliches Glück. Vielleicht Schlecht für die MA, weil er falsches Vorbild ist und evtl. auch von sich auf Andere schließt und so massiv Druck aufbaut.
2. Der Selbstmacher, der alles selbst macht, weil er es entweder anderen nicht zutraut oder die Angst hat, die Kontrolle zu verlieren, oder weil er schlichtweg nicht delegieren kann. Schlecht für MA, weil die kein Vertrauen spüren, zu wenig interessante Tätigkeiten übernehmen dürfen und so allmählich demotiviert werden.
3. Der Sesselwärmer, der Überstunden macht, ohne wirklich zu arbeiten, weil er seinerseits glaubt, von seinem Chef entsprechend nach der Arbeitszeit beurteilt zu werden. Muss deswegen kein schlechter Chef sein, lebt aber seinen MA das vor, was ihm vorgelebt wird.
4. Der Umständliche, der tatsächlich einfach so lange braucht, um die Arbeit zu verrichten, die man auch innerhalb der Regelarbeitszeit schaffen könnte. Nichts gegen zu sagen, der Chef könnte sich aber selbst in eine unnötige Überlastung treiben.
5. Der Überlastete, der sich zwar bemüht, effizient zu arbeiten, aber einfach tatsächlich zu viel zu tun hat. Kannn auf Dauer zu Burn-Out führen. Oder zumindest zu Demotivation, Gereitzheit, etc.
Das Selbe findet man auf jeder Ebene. Ganz egal, ob Sachbearbeiter oder Top- Management. Meine Frau hatte mal einen Chef, der war in einem DAX- Konzern Bereichsleiter und war jeden Tag 5 Stunden im Haus. In der Zeit hat er komplett alles abgearbeitet, hatte seinen Bereich optimal im Griff und hat super Zahlen geliefert und hatte zufriedene Abteilungsleiter unter sich. Er war einfach nicht bereit, in seinen Chefsessel zu pupsen. Immerhin wurde er für seinen Verantwortungsbereich entlohnt, nicht für seine Arbeitszeit. Wurde auch so von der Geschäftsleitung akzeptiert. Sicher ein krasses Beispiel und der Typ war schon extrem gut, aber wenn man das Selbe mehr oder weniger in der Regelarbeitszeit schafft, ist das absolut nachahmenswert.
Sicher: Es gibt auch immer genug gute Gründe für Überstunden und das unterliegt auch immer einer gewissen Schwankung, aber wenn jemand Aufgrund von dauerhafter Überlastung Überstunden reissen muss, ist der Vorgesetzte gefragt, diesen MA wieder zu entlasten. Z.B. auch um Fehlzeiten oder mindestens Motivationsverlust des MA zu vermeiden. Aber diese Schwankungen sind auf Sachbearbeiterebene höher, weil Tagesgeschäftabhängig. Der Chef hat diese Schwankungen nur zum Teil, weil er stark tagesgeschäftunabhängig arbeitet (arbeiten sollte).
Deswegen auch an Euch den Tipp: Wenn Ihr massiv Überstunden machen müsst, dann wendet Euch an Euren Vorgesetzen. Übrigens darf man eigentlich - im 6-Wochen-Schnitt - maximal 48 Stunden die Woche arbeiten. Alles darüber hinaus sollte dem BR auffallen und er sollte sich an den zuständigen Vorgesetzten wenden.
Wer die Überstunden gerne macht, bzw. in seiner Firma Überstunden halt Kultur sind und man nur so positiv auffallen kann, okay. Viel Spaß dabei.
LG,
crycorner
Ergänzung ()
SheepShaver schrieb:@cyroner
20-30% Eigenkapital für den Hauskauf kann man sehr wohl nach ein paar Jahren zusammen haben. Oder kaufst du dir ein Haus komplett aus eigener Tasche? Dann dauert es natürlich etwas länger. Wäre aber auch sehr unüblich.
Ja, das meinte ich ja auch. Hatte Dich so verstanden, dass Du es dann nach ein paar Jährchen komplett aus eigener Tasche zahlen würdest.
SheepShaver schrieb:@Mittelstand vs. Konzern
Ich kenne Leute, die in den Mittelstand gewechselt sind, weil sie dort besser bezahlt werden, und nun? Gerade hier in München zahlen auch mittelständische Unternehmen in der IT sehr gut.
Ja, sowas gibt es immer, ganz klar. Ich glaube aber schon, dass ein Konzern im Schnitt schon besser zahlt. Ist aber für den Einzelfall unrelevant, weil es immer solche Beispiele gibt, wie Deines.