HerrRossi schrieb:
Welche dieser drei Platten ist die zuverlässigste:
http://geizhals.de/?cmp=686483&cmp=1311445&cmp=828732
...
Anwendungszweck: Backup und Archivierung.
Das sind alles drei einfach, billige Desktopplatten, also Platte die dafür gedacht und gemacht sind um in einem PC der auf dem Schreibtisch eines Arbeitsnehmer im Büro steht als einzige HDD zu sitzen und von Montags bis Freitags während dessen 8 Stunden Arbeitszeit plus der einen Stunde Mittagspause eingeschaltet zu sein, womit sie nach den Vorstellungen der Hersteller nicht mehr als 2400 Betriebs-(oder Besser Power-On) Stunden pro Jahr bekommen. Dafür sind sie aber eben auch günstig, also extrem kostenoptimiert.
HerrRossi schrieb:
Stimmt es, dass 3TB Platten überdurchschnittlich oft sterben?
Das Märchen beruht wieder auf den unrealistischen Zahlen von Backblaze und deren total falschen Schlußfolgerungen darauf. Leider werden diese dann in diversen Artikeln wiedergegeben, die deren Statistik bemühen. Nur sind dort eben auch von Seagate nur Deskttopplatten im Einsatz und von der Barracuda 7200.14 Serien nur die 3TB, von WD derzeit übrigens die Red, also NAS Platten und von HGST die Megascale, also eine Enterprise HDD und alte Hitachi Modelle. Die alten Hitachi dort sind aber von den Featuren her alle nicht mit heutigen Desktopplatten zu vergleichen, sondern eher mit NAS bis Enterprise Platten da die alle eine 24/7 Zulassung und
Rotational Vibration Safeguard (RVS) haben. Beides gibt es bei heutigen Desktopplatten nicht und selbst einfache NAS Platten wie die WD Red oder Seagate NAS müssen mit einfacheren Lösungen gegen Vibrationen auskommen.
Da die Anwendung dort, gerade auch mit 45 (60 bei den neusten Pods) HDDs in einem Gehäuse, sehr belastend ist, schneiden die Hitachi/HGST HDDs dort sehr gut ab, aber entsprechende Enterprise HDDs von anderen Herstellern würden das vermutlich auch, nur werden diese eben dort nicht verwendet, sondern nur HDDs die dafür nicht gedacht und gemacht sind und daher jenseits der Spezifikationen betrieben werden. Die WD Red ist ja z.B. nur für maximal 8 (bei frühen Modellen gar nur 5) HDDs in einem Gehäuse zugelassen, nicht für 45 oder 60!
Das die 3TB dort scheinbar besonders häufig ausgefallen sind, liegt einmal daran das von Seagate so viel ST3000DM001 verwendet werden, eben als einzige Modell dieser Barracuda 14 Baureihen die sich nun auch Seagate Desktop nennt aber 7200rpm hat, die 4TB sind von der neueren Desktopreihe, also viel jünger und haben auch nur 5900rpm statt 7200rpm.
Die Aktuellen Zahlen zeigen bei HGST und WD keineswegs besonders hohe Ausfallraten für die 3TB Modelle:
Von den alten Hitachi (dort auch als HGST geführt) haben je ein Modell mit 2TB und eines mit 4TB höhere Ausfallraten als die mit 3TB, bei Toshiba sind von den 3TB und 5TB ebenso wie bei WD von der 4TB die Stückzahlen so gering, dass sie nicht aussagekräftig sind und ignoriert werden sollten. Dann ist die 3TB WD Red von den WD sogar die mit den geringsten Ausfallraten und die vielfach so hohe Ausfallrate der Red 2TB gegenüber der Red 3TB und 6TB lässt sich nicht durch das Alter erklären, denn die 2TB sind im Schnitt 87,3 Tage alt, die 3TB 89,5 und die 6TB sogar 90.
Auch zeigt es, dass es eben auf das konkrete Modell und nicht nur den Hersteller und die Kapazität ankommt, die ST4000DM000 hat gegenüber der ST4000DX000 eine weitaus geringere Ausfallrate und die ST4000DM000 sind im Schnitt 115,2 Tage alt, die ST4000DX000 nur 91,5 und die ST6000DX000 sind 90 Tage alt, hatten aber noch keine Ausfälle zu verzeichnen und mit 1882 HDDs ist deren Anzahl durchaus signifikant.
Trotzdem gelten alle Zahlen nur für die besonderen Einsatzbedingungen der HDDs bei Backblaze und sind keineswegs auf Nutzung bei privaten Heimanwender übertragbar!!!
AnitaH schrieb:
@Holt
"gerade bei den HDDs mit nur einer UBER"
Von UBER hab ich noch nie was gehört. Hast du einen Link für mich wo das erklärt wird um was es da geht?
UBER steht für Unrecoverable Bit Error Rate und wird in Sektoren pro gelesener Bits angegeben, bei 1:10^14 ist demnach statisch mit einem solche Felher (der führt zu einem Lesefehler und einem schwebenden Sektor auf der Platte) pro etwa 12TB gelesener Daten zu rechnen, bei 1:10^15 dann entsprechend pro 120TB.