Ob eine HDD bei Lesefehlern aus dem Verbund fliegt, hängt von den Timeouts ab. HW RAID Controller warten gewöhnlich nur 8s auf eine Antwort einer Platte, dann fliegt sie raus wenn sie bis dahin nicht geantwortet hat. Die HDDs versuchen aber problematische Sektoren doch nicht erfolgreich zu lesen und geben das irgendwann auf, was bei Desktopplatten, z.B. bei der WD Green nach 14s passiert und bei Platten mit TLER/ERC früher, typischerweise wie bei der WD Red nach 7s. Außerdem ist der Timeout bei Platten mit TLER/ERC einstellbar, bei den anderen i.d.R. nicht. Wenn die Platte dann nach 7s eine Lesefehler meldet, wird der RAID Controller die Daten aufgrund der Daten der anderen Patten, also auf der Parity rekonstruieren und den Sektor auf der Plate überschreiben die den Lesefehler gemeldet hat, weshalb HDDs in echten RAID eben auch praktisch nie schwebende Sektoren (wenn Sektor nicht mehr erfolgreich gelesen werden kann, merkt der Controller ihn sich als schwebend) aufweisen, sondern wenn, dann wiederzugewiesene.
Rausfliegen tun also nur HDDs die für die Verwendung im RAID mangels TLER / ERC sowieso nicht gedacht und geeignet sind. Bei SW RAID ist das weniger kritisch, die warten meist länger auf eine Antwort der Platten, aber auch dort sollte man geeignete Platten nehmen, denn es geht ja auch um Dinge wie die Vibrationen, da können bessere Platten viel mehr ab als einfache Desktopplatten und viel HDDs in einem Gehäuse erzeugen immer auch einiges an Vibrationen.
Richtig doof schauen die Leute die einfach Desktopplatte an HW RAID Controllern betreiben immer dann, wenn die Platte es nach den 8s doch noch geschafft hat den Sektor zu lesen, denn dann ist sie schon aus dem RAID geflogen und zeigt nicht einmal einen schwebenden Sektor, da verstehen die meisten gar nicht was passiert ist und wieso die rausgeflogen ist.
Bei einem Rebuild einer RAID 1, RAID 5 (oder einer RAID 6 bei den schon zwei Platten ausgefallen sind) darf es natürlich keine Lesefehler geben, denn dann brechen die RAID Controller in aller Regel das Rebuild ab, weil sie ja die korrekten Daten des Volumen nicht mehr kennen, denn dann fehlt ja der Teil wo der Lesefehler aufgetreten ist und kann auch nicht mehr rekonstruiert werden.
Wenn bei einem RAID 6 ein Rebuild nötig ist nachdem eine Platte ausgefallen ist, dann hat man noch die Redundanz wie bei einem RAID 5, fliegt dann eine Platte raus weil man eben die falschen Platten verwendet hat, dann hat man keine Redundanz mehr und es darf keinen weiteren Lesefehler mehr geben, hat man passende Platte mit TLER/ERC wo müsste der normale Vorgang wie bei einem RAID 5 ablaufen, der problematische Sektor auf der Platte als überschrieben werden und dann wieder die zweiten Redundanz auf die neue Platte geschrieben werden wegen der das Rebuild läuft.