Moin Leute,
ich will mir ein NAS-System zulegen und dachte eigentlich da informiert man sich kurz und gut ist, aber ich werde von den Informationen irgendwie erschlagen Ich hab zwar schon recherchiert, es bleiben aber einige Fragen zu Backup-Strategie und NAS-Kaufberatung. Lasst es mich wissen wenn ich doch eher nen eigenen Thread aufmachen sollte. Ich beschreib erstmal meine Situation und den Wissensstand, weiter unten stehen meine Fragen.
Also, ich hab hier ein Heimnetzwerk mit 4 Rechnern die aktuell getrennt voneinander arbeiten. Ein Laptop, ansonsten alles ordentlich verkabelt mit Fritzbox 7390 und Netgear GS108E Switch. Ein Fernseher hängt auch noch am Kabel, der andere hat WLAN (reicht für Mediatheken).
Da die regelmäßige manuelle Datensicherung der wichtigsten Dinge mit einer kleinen externen HDD doch sehr mühsam ist und man oft mal von anderen Rechnern auf Daten und Filme zugreifen können will hab ich vor ne NAS zu installieren. Außerdem würd ich mich für die ein- oder andere Spielerei interessieren. Selbstbau-Lösung fällt raus.
Um die Arbeitspartitionen und ein paar zusätzliche Ordner der einzelnen PCs zu sichern bräuchte ich <6TB.
Meine Filme auf der 4TB Platte werde ich erstmal nicht sichern, sondern hoffen dass die HDD weiterhin durchhält
Die erste Problematik:
Das NAS-System soll nicht nur eine reine Sicherung sein, sondern wie ein Git- oder SVN-Repository arbeiten:
Für den Anfang würde ich gerne die Nutzer wie gewohnt auf ihren eigenen PCs arbeiten lassen wenn sie nichts von anderen benötigen - also die HDDs werden nicht entfernt und durch Netzlaufwerke der NAS ersetzt. Stattdessen soll die NAS eine Spiegelung der Nutzerdaten sein, also ein Backup, aber in Form von Synchronisation. Änderungen werden auf die NAS übertragen, aber wenn jetzt Nutzer A etwas an den Daten ändern will die sonst bei B liegen kann er das auf der NAS machen, die Änderung sollte dann bei Nutzer B übernommen werden, sobald B hochfährt. Geht das? Wäre das bei Synology zB "Cloud Sync", wenn ich es richtig verstehe? Mergekonflikte würden quasi nie auftreten, aber könnten im Zweifelsfall manuell gelöst werden.
Am besten würde Nutzer A seine Partitionen a1, a2 wie bisher bei sich sehen und die der anderen Nutzer (b1, c1-4) in einer Art Netzlaufwerke -Ordner/Partition
Ich hab mir bisher Folgendes gedacht:
- 4-Bay NAS mit Luft nach oben; halbwegs aktuell und flott
- eine neue 8TB HDD rein und darauf die ganzen (nicht OS/Programm-) Partitionen und einzelne Ordner der Nutzer "synchronisieren"
- meine vorhandene 4TB HDD dazu, prall gefüllt mit Filmen und Musik
Nun wäre die neue Platte auf der NAS ja schon ein schwaches Backup, aber ich hätte gerne noch eine weitere Ebene, aus zwei Gründen:
- Ransomware wie z.B. Locky
- In Zukunft will ich vielleicht die Arbeitsdaten komplett auf die NAS migrieren und bei den Clients nur noch eine Betriebssystem-SSD einsetzen, es wäre also noch kein Backup vorhanden
um die wichtigen Daten nochmal zu sichern brauche ich also noch eine 8TB HDD. Der traditionelle Ansatz ist ja ein Gehäuse das ich regelmäßig per USB 3.0 an das NAS-System anschließe und copy drücke... richtig?
Nun will ich mir den doppelten Weg in die Abstellkammer bei jedem externen Backup am liebsten auch sparen, da ich das bestimmt am Ende nicht regelmäßig mache, gerade wenn es >2x die Woche sein soll. Ich habe auch von dem tollen Dateisystem BTRFS gelesen - angeblich wird bei jedem Änderungsvorgang automatisch die vorige Version gesichert, als "Snapshot". Das hört sich doch ganz gut an...
Zusammenfassend meine Fragen:
1. Geht das mit der NAS-Synchronisierung so wie ich es mir denke, also auch NAS --> PC? Können das "alle" namhaften Hersteller?
2. Schützt mich BTRFS vor Verschlüsselungstrojanern a lá Locky? Wieviel Speicherplatz brauche ich für die Snapshots? Ich meine, wenn Locky 1x alles was er kriegen kann verschlüsselt, also ca. 6TB, brauche ich dann nochmal 6TB für einen einzigen Snapshot aller Daten? Oder hat Locky dann einfach Pech sobald die Platte voll ist weil er dann nichts mehr ändern darf (da kein Platz für Snapshots ist)?
3. Kann ich die etwaige externe Backup-HDD ganz einfach als BTRFS formatieren (wenn der Platz reicht, siehe 2.) und ganz faul immer angeschlossen lassen? Wenn Locky die per USB hochfährt und alle Dateien verschlüsselt hätte ich ja trotzdem Snapshot(s)?
4. Falls Ja ... Ich weiß, "Raid ist kein Backup", aber wie sieht es mit einer zweiten BTRFS-Festplatte aus? Ich möchte mich nur gegen Ausfall und Verschlüsselung absichern, keinen Diebstahl, Feuer o.Ä.. Optimal fände ich also die 2. 8TB-HDD direkt in der NAS dabei und irgendwie so konfiguriert, dass automatisch täglich/wöchentlich gesichert wird. Wäre ja das gleiche wie bei Frage 3, nur direkt eingebaut.
5. Denke ich zu kompliziert und es ist möglich eine zeitgesteuerte Sicherung/Spiegelung auf eine 2. 8TB Platte im NAS so einzurichten, dass ich als Client, ohne das (natürlich nicht gespeicherte) Passwort, keinen Zugriff auf diese extra-Platte im NAS habe? Dann käme Ransomware doch auch nicht dran, oder?
6. brauche ich solche Transkodierungsfunktionen oder spezielle Apps, um den Fernsehern Videomaterial zuzuspielen? Ich kenne mich damit bisher nicht aus und weiß nicht ob/was ich brauche ("Kodi"? "Plex"? ...). Meine Filme sind max. 10gb Full HD MKV, aber Luft für UHD wär natürlich schön. Streaming auf Smartphones/Tablets ist nicht unbedingt benötigt. Die Fernseher sind zwar "Smart", aber doch schon älter und spielen fast nichts direkt per USB ab. Daher hab ich mir schon nen Chromecast gegönnt.
7. Kann man jede Festplatte im 6-8TB Bereich nach Preis kaufen, oder müssen es WD Red (Pro) sein? bei Chip kamen "Seagate NAS" und "HGST NAS" gut weg, was ist mit denen?
8. Ich habe gelesen dass man ne NAS auch als "TV-Rekorder" benutzen kann, aber die Informationen sind eher sporadisch und veraltet... geht das bei allen Herstellern? Brauche ich dann spezielle Zusatzhardware? Kann ich mir das so vorstellen, dass ich das Satellitenkabel über nen DVB-S(2)-Stick ans NAS stöpsle, eventuell noch eine kostenpflichtige App kaufe, und dann kann ich quasi an allen Geräten im Netzwerk über den "Tuner" im NAS/Stick einen TV-Stream aufrufen oder sogar Sendungen also "normale" Videodateien aufnehmen? Das wäre schon sehr praktisch, die Aufnahmefunktion der Fernseher ist leider unter aller Kanone.
9. Natürlich die Masterfrage: Welche NAS-Modelle kommen für mich in Frage?
Was mein NAS sonst noch können soll/darf:
- Unter 400€ kosten, vielleicht 500 wenn es sicht lohnt
- 4-Bay eigentlich sicher, eventuell ein gutes 2-Bay wenn ne externe Sicherungs-HDD gewählt wird (siehe oben)
- Es sollte schon ein Modell von 2015 oder 2016 mit guten Datenraten und schnellem Prozessor sein, ich brauche Luft nach oben falls ich doch mal experimentiere
- Verwaltung und etwas Speicherplatz von 2-3 IP-Kameras (ich will mal sehen wer regelmäßig in den Garten scheisst!)
- Entsprechende Mediaplayer-Funktionalität, falls man das braucht (siehe oben)
- TV-Aufzeichnungen wären ein Plus, falls realisierbar, siehe oben
- Wäre schön wenn JDownloader läuft
- Zugriff aus dem Web ist aktuell erstmal nicht geplant, kann aber kommen
- Brauche keine Server- oder Virtualisierungsfunktionen
- Muss nicht schön oder leise sein, Stromverbrauch zweitrangig
Sorry für den langen Text, ich sag schonmal Danke im Voraus für jede Antwort
ich will mir ein NAS-System zulegen und dachte eigentlich da informiert man sich kurz und gut ist, aber ich werde von den Informationen irgendwie erschlagen Ich hab zwar schon recherchiert, es bleiben aber einige Fragen zu Backup-Strategie und NAS-Kaufberatung. Lasst es mich wissen wenn ich doch eher nen eigenen Thread aufmachen sollte. Ich beschreib erstmal meine Situation und den Wissensstand, weiter unten stehen meine Fragen.
Also, ich hab hier ein Heimnetzwerk mit 4 Rechnern die aktuell getrennt voneinander arbeiten. Ein Laptop, ansonsten alles ordentlich verkabelt mit Fritzbox 7390 und Netgear GS108E Switch. Ein Fernseher hängt auch noch am Kabel, der andere hat WLAN (reicht für Mediatheken).
Da die regelmäßige manuelle Datensicherung der wichtigsten Dinge mit einer kleinen externen HDD doch sehr mühsam ist und man oft mal von anderen Rechnern auf Daten und Filme zugreifen können will hab ich vor ne NAS zu installieren. Außerdem würd ich mich für die ein- oder andere Spielerei interessieren. Selbstbau-Lösung fällt raus.
Um die Arbeitspartitionen und ein paar zusätzliche Ordner der einzelnen PCs zu sichern bräuchte ich <6TB.
Meine Filme auf der 4TB Platte werde ich erstmal nicht sichern, sondern hoffen dass die HDD weiterhin durchhält
Die erste Problematik:
Das NAS-System soll nicht nur eine reine Sicherung sein, sondern wie ein Git- oder SVN-Repository arbeiten:
Für den Anfang würde ich gerne die Nutzer wie gewohnt auf ihren eigenen PCs arbeiten lassen wenn sie nichts von anderen benötigen - also die HDDs werden nicht entfernt und durch Netzlaufwerke der NAS ersetzt. Stattdessen soll die NAS eine Spiegelung der Nutzerdaten sein, also ein Backup, aber in Form von Synchronisation. Änderungen werden auf die NAS übertragen, aber wenn jetzt Nutzer A etwas an den Daten ändern will die sonst bei B liegen kann er das auf der NAS machen, die Änderung sollte dann bei Nutzer B übernommen werden, sobald B hochfährt. Geht das? Wäre das bei Synology zB "Cloud Sync", wenn ich es richtig verstehe? Mergekonflikte würden quasi nie auftreten, aber könnten im Zweifelsfall manuell gelöst werden.
Am besten würde Nutzer A seine Partitionen a1, a2 wie bisher bei sich sehen und die der anderen Nutzer (b1, c1-4) in einer Art Netzlaufwerke -Ordner/Partition
Ich hab mir bisher Folgendes gedacht:
- 4-Bay NAS mit Luft nach oben; halbwegs aktuell und flott
- eine neue 8TB HDD rein und darauf die ganzen (nicht OS/Programm-) Partitionen und einzelne Ordner der Nutzer "synchronisieren"
- meine vorhandene 4TB HDD dazu, prall gefüllt mit Filmen und Musik
Nun wäre die neue Platte auf der NAS ja schon ein schwaches Backup, aber ich hätte gerne noch eine weitere Ebene, aus zwei Gründen:
- Ransomware wie z.B. Locky
- In Zukunft will ich vielleicht die Arbeitsdaten komplett auf die NAS migrieren und bei den Clients nur noch eine Betriebssystem-SSD einsetzen, es wäre also noch kein Backup vorhanden
um die wichtigen Daten nochmal zu sichern brauche ich also noch eine 8TB HDD. Der traditionelle Ansatz ist ja ein Gehäuse das ich regelmäßig per USB 3.0 an das NAS-System anschließe und copy drücke... richtig?
Nun will ich mir den doppelten Weg in die Abstellkammer bei jedem externen Backup am liebsten auch sparen, da ich das bestimmt am Ende nicht regelmäßig mache, gerade wenn es >2x die Woche sein soll. Ich habe auch von dem tollen Dateisystem BTRFS gelesen - angeblich wird bei jedem Änderungsvorgang automatisch die vorige Version gesichert, als "Snapshot". Das hört sich doch ganz gut an...
Zusammenfassend meine Fragen:
1. Geht das mit der NAS-Synchronisierung so wie ich es mir denke, also auch NAS --> PC? Können das "alle" namhaften Hersteller?
2. Schützt mich BTRFS vor Verschlüsselungstrojanern a lá Locky? Wieviel Speicherplatz brauche ich für die Snapshots? Ich meine, wenn Locky 1x alles was er kriegen kann verschlüsselt, also ca. 6TB, brauche ich dann nochmal 6TB für einen einzigen Snapshot aller Daten? Oder hat Locky dann einfach Pech sobald die Platte voll ist weil er dann nichts mehr ändern darf (da kein Platz für Snapshots ist)?
3. Kann ich die etwaige externe Backup-HDD ganz einfach als BTRFS formatieren (wenn der Platz reicht, siehe 2.) und ganz faul immer angeschlossen lassen? Wenn Locky die per USB hochfährt und alle Dateien verschlüsselt hätte ich ja trotzdem Snapshot(s)?
4. Falls Ja ... Ich weiß, "Raid ist kein Backup", aber wie sieht es mit einer zweiten BTRFS-Festplatte aus? Ich möchte mich nur gegen Ausfall und Verschlüsselung absichern, keinen Diebstahl, Feuer o.Ä.. Optimal fände ich also die 2. 8TB-HDD direkt in der NAS dabei und irgendwie so konfiguriert, dass automatisch täglich/wöchentlich gesichert wird. Wäre ja das gleiche wie bei Frage 3, nur direkt eingebaut.
5. Denke ich zu kompliziert und es ist möglich eine zeitgesteuerte Sicherung/Spiegelung auf eine 2. 8TB Platte im NAS so einzurichten, dass ich als Client, ohne das (natürlich nicht gespeicherte) Passwort, keinen Zugriff auf diese extra-Platte im NAS habe? Dann käme Ransomware doch auch nicht dran, oder?
6. brauche ich solche Transkodierungsfunktionen oder spezielle Apps, um den Fernsehern Videomaterial zuzuspielen? Ich kenne mich damit bisher nicht aus und weiß nicht ob/was ich brauche ("Kodi"? "Plex"? ...). Meine Filme sind max. 10gb Full HD MKV, aber Luft für UHD wär natürlich schön. Streaming auf Smartphones/Tablets ist nicht unbedingt benötigt. Die Fernseher sind zwar "Smart", aber doch schon älter und spielen fast nichts direkt per USB ab. Daher hab ich mir schon nen Chromecast gegönnt.
7. Kann man jede Festplatte im 6-8TB Bereich nach Preis kaufen, oder müssen es WD Red (Pro) sein? bei Chip kamen "Seagate NAS" und "HGST NAS" gut weg, was ist mit denen?
8. Ich habe gelesen dass man ne NAS auch als "TV-Rekorder" benutzen kann, aber die Informationen sind eher sporadisch und veraltet... geht das bei allen Herstellern? Brauche ich dann spezielle Zusatzhardware? Kann ich mir das so vorstellen, dass ich das Satellitenkabel über nen DVB-S(2)-Stick ans NAS stöpsle, eventuell noch eine kostenpflichtige App kaufe, und dann kann ich quasi an allen Geräten im Netzwerk über den "Tuner" im NAS/Stick einen TV-Stream aufrufen oder sogar Sendungen also "normale" Videodateien aufnehmen? Das wäre schon sehr praktisch, die Aufnahmefunktion der Fernseher ist leider unter aller Kanone.
9. Natürlich die Masterfrage: Welche NAS-Modelle kommen für mich in Frage?
Was mein NAS sonst noch können soll/darf:
- Unter 400€ kosten, vielleicht 500 wenn es sicht lohnt
- 4-Bay eigentlich sicher, eventuell ein gutes 2-Bay wenn ne externe Sicherungs-HDD gewählt wird (siehe oben)
- Es sollte schon ein Modell von 2015 oder 2016 mit guten Datenraten und schnellem Prozessor sein, ich brauche Luft nach oben falls ich doch mal experimentiere
- Verwaltung und etwas Speicherplatz von 2-3 IP-Kameras (ich will mal sehen wer regelmäßig in den Garten scheisst!)
- Entsprechende Mediaplayer-Funktionalität, falls man das braucht (siehe oben)
- TV-Aufzeichnungen wären ein Plus, falls realisierbar, siehe oben
- Wäre schön wenn JDownloader läuft
- Zugriff aus dem Web ist aktuell erstmal nicht geplant, kann aber kommen
- Brauche keine Server- oder Virtualisierungsfunktionen
- Muss nicht schön oder leise sein, Stromverbrauch zweitrangig
Sorry für den langen Text, ich sag schonmal Danke im Voraus für jede Antwort
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