bLu3to0th schrieb:
Ich denke jeder hatte bei den ersten Infos und Anblick zu Win8 erstma den "WTF-Moment", geistige Größe zeigt man aber erst, wenn man über seinen Schatten springt und versucht die Vorteile zu finden(irgendwas muss sich MS ja schließlich dabei gedacht haben und ich habe schon von einigen Leuten gelesen, die W8 mittlerweile super finden!), aber genau an dieser Stelle setzt es bei 99% der ganzen Flamer hier aus.
Nach deiner Ansicht sind diverse Testredaktionen, Fachleute und User also voreigenommen und zeigen keine "geistige Größe".
Schon mal darüber nachgedacht, dass es nicht am Rezipienten liegt, wenn man ein Produkt nicht versteht? Besteht in deiner Welt die klitzekleine Wahrscheinlichkeit, dass die Kritiker Recht haben könnten?
Die c't hat in Ausgabe 14 auf vielen Seiten beschrieben, wo das Problem von Windows 8 liegt.
Ein paar Auszüge:
- um das Charms Menü zu öffnen, muss man mit der Maus in die rechte obere oder untere Ecke. Nur darf man nicht klicken, sondern muss warten, bis das Menü aufpoppt. Da sich aber bei maximierten Anwendungen der Schließen-Button oben rechts befindet, beendet man häufig versehentlich eine Anwendung anstatt das Charms Menü zu öffnen. Zum Öffnen des Startmenüs hingegen muss man wieder klicken, diesmal unten links. Das ist inkonsistent, denn für das eine Menü muss ich klicken, für das andere darf ich es nicht.
- Tastaturkombinationen mit unterschiedlichen Bedeutungen. Windowstaste+D zeigt im Metro Modus den Desktop, im Desktopmodus hingegen minimiert es alle Fenster. Windowstaste+Pfeil links dockt im Desktopmodus ein Programm links an, im Metromodus passiert nichts. Da braucht man Windowstaste+Punkt. Warum?
- Mehr Klickarbeit. Wenn man im Desktopmodus ein Bild öffnet, startet die passende Bilderapp mit Metro. Schließt man nun diese App, kommt man nicht zurück zum Desktop, sondern zu Metro. Ergo brauche ich wieder einen Klick mehr, um dahin zu kommen, wo ich vorher war.
- fehlende Abstimmung der Desktops. Wer mit einem Desktopprogramm einen Song abspielt, dann aber ein Video öffnet, welches mit der Metroapp abgespielt wird, hört beides. Da man nun aber unter Metro ist, kann man nicht schnell den Ton der Musik abdrehen, dazu müsste man aus Metro wieder komplett raus. Wieder mehr Klicks für unnötige Dinge.
- lange Wege. Wenn man von einer Metro App zu einer bestimmten Desktopanwendung wechseln will, dauert das. Erst mit der Maus nach oben links (nicht klicken, nur wischen), dann den Desktop auswählen, der aber kein konkretes Programm zur Auswahl stellt und dort kann man dann endlich das gewüschte Fenster auswählen. Unter Windows 7 braucht man dafür genau einen Klick.
- die Systemsteuerung ist doppelt vorhanden. Beide bilden unterschiedliche Einstellungen ab und je nachdem, was man möchte, muss man es an unterschiedlichen Stellen suchen.
- Minimalapps. Die Metroapps können in Funktionsumfang und Vielfalt nicht im Ansatz mit bewährten Programmen mithalten. Sei es der Browser, der keine Plugins und Addons kennt, ein Mailprogramm fast ohne Einstellungen oder eine Musikapp, die schlicht nichts kann außer Musik abzuspielen. Metro bringt das Niveau von Tabletanwendungen auf den Desktop, nicht umgekehrt.
Launiges Fazit der c't in einem Nebensatz: "Die Liste solcher Umständlichkeiten lässt sich fast beliebig fortsetzen."
Aber du und andere reden ja nur davon, dass man sich erst auf Windows 8 einlassen muss, um die wahren Vorteile zu erkennen. Welche sind das noch einmal?