@buzz
Ok, jetzt erst mal schlaf.exe mit caffee.exe aus dem System schmeißen…
Ein
Gedankenexperiment: Es ist 2003, ein wahnsinniger und mit XP extrem unzufriedener Chef. So unzufrieden, dass er seine Mitarbeiter beauftragt, das komplette BS neu zu schreiben. Um keine Zeit zu verlieren und da die aller meisten Kunden ja im Grunde gut zurechtkommen mit der Software, wird dabei zwar der Unterbau komplett umgekrempelt, aber an der Funktionalität und der Optik werden nur moderate Änderungen vorgenommen, dort wo es wirklich brennt. An diesem Ziel programmieren 2000 Leute dreieinhalb Jahre lang. Das BS rennt nach der Behandlung wie ne eins, trotzdem werden viele danach behaupten, es sei ja offensichtlich nur ein längst überfälliges SP. Für die Programmierer ein Dilemma der Undankbarkeit.
Ich will ja keinem reinreden wie er die Arbeit von 3000 Softwareingenieuren bezeichent, die in ü2 Jahren Programmierarbeit Vista links gemacht haben. Für mich ist es weder ein SP, dazu ging die Sache viiiiel zu weit nach vorne, noch ist es ein komplett neues BS mit anderer Bedienlogik, neuen und ganz anderen Unterbaukonzepten usw., ich vergleiche es gerne mit einem Photoshopversionswechsel. Kein neues Programm wie etwa Lightroom, sondern eine neue Programmversion, so wie der Wechsel von CS3 auf CS4. Analog dazu ist W7 für mich weder ein SP, noch ein neues Betriebssystem und ganz einfach nur eine neue
Betriebssystemversion. So habe ich das für mich definiert, soll jeder für sich selber drüber nachdenken wie er will, die ultimative Definition existiert sowieso nicht.
Geschichte: Nachdem der von Steven Jobs eigens angeworbene Pepsi Cola Manager John Sculley(
Willst du für den Rest deines Lebens Zuckerwasser verkaufen oder willst du die Welt verändern?) zusammen mit der Apple Belegschaft Steven Job feuerten, und damit den Erfinder der Firma, die ihre Angestellten so schnell zu Millionären gemacht hatte wie keine Firma jemals zuvor oder danach, ging es mit Apple bergab. Nachdem sich Apple Steven Jobs durch den Einkauf von Next wieder einverleibte, nachdem sich der verwunderte Steven Jobs von der Rolle als Konkursverwalter emanzipierte, den die demoralisierten Mitarbeiter schon in Jobs sahen, da sie keine bessere Idee mehr hatten, erwachte Apple wie Phönix aus der Asche.
3 Dinge lese ich in dem Beispiel:
- Eine schwache Führung kann in turbulenten Zeiten ohne weiteres eine Gruppe von Begabten arbeitslos machen.
- Eine wache Führung, bzw. eine wache Person kann eine Gruppe von demoralisierten Begabten ruckzuck aus ihrer Versenkung holen
- Cupertino besitzt ein größeres Pool an Begabten als Reykjavik.
Es gibt viele weitere Beispiele. Xeros etwa, die für einen Zeitraum von 10 Jahren eine kleine Zukunftsforschungseinrichtung unterhielten, den berühmnten
Xerox PARC. 3 Erfindungen die der Vision eines papierlosen Büros gewidmet waren: Grafik UI, Mauseingabegerät und Netzwerk, verwarf Xeros, da sie keinen Markt für eine Arbeitsstation sahen, die damals 45K $ in der Produktion gekostet hätte. Gegenbeispiel: wo stände heute das Elektroauto ohne Alon Musk?
Tablets: Interessante Sicht der Dinge bei dir. Sehr umfassend auch. So wie die Firmen sich auf dem jungen Markt beharken, das ist gleichzeitig erschreckend wie beruhigend. Es wird also auch in Zukunft nicht langweilig. Vielleicht doch noch ein Unterschied zu früher:
- Mainframes bedeuteten das schnelle Ende der Lochkarte
- PC´s machten Mainframes überflüssig
- Die GUI verdrängte das Promt.
- usw.
Der Desktop ist eine harte Nuss, weil: jede neue und erfolgreiche Erfindung vollzieht mehrere Reinkarnationen. Jede Reinkarnation ist besser als ihr Vorgänger. So steigt die Messlatte immer höher und es wird bei jeder Weiterentwicklung schwieriger diese wiederum zu toppen. Der Desktop befindet sich schon sehr weit oben in dieser Scala. Außerdem bedient er ein sehr breites Spektrum dass nur stückchenweise erschlossen werden kann. Für viele Anwendungen ist noch nicht mal eine Vorstellung davon vorhanden, wie sie auf fortschrittlichere Weise bedient werden könnten. Das gibt selbst ein Rainer Stropek zu bedenken, und nennt etwa die Tabellenkalkulation. Außerdem ist wieder neue Hardware angesagt. Teileweise welche, die unabhängig von der Elektronik nicht billig ist. Etwa ein Zeichentisch zum Zeichen und/oder Illustrieren. Ein stabiler Tisch alleine kostet schon was. Ein stabiler und schöner Tisch ist noch teurer. OLED Matte zum aufrollen? Wer weiß, vielleicht liegt die Zukunft ja auch in einem lang andauernden Nebeneinander, also keinem Ineinander wie bei MS, sondern einem Nebeneinander der Geräte. Das Tablet als erweiterter interaktiver Mausersatz. Fürs Zeichnen sinnvoll. Keiner weiß es, weder Apple noch MS. MS versucht sich in der Holzhammermethode. Alarmiert der vergangenen Versäumnisse, wollen sie diesmal die Zukunft anführen, egal wie die aussehen wird. Man könnte auch sagen, sie werfen die Leute ins kalte Metro-Wasser, um ihnen dann nachzurufen: „Schwimmen? Keine Ahnung wie das gehen soll, aber ihr werdet das schon rausfinden, und Hauptsache ist doch, dass ihr dann immer noch in unserem Meer schwimmt.“ Ups Polemik! Ich mach Schluss. Jetzt ist eh erst mal arbeiten angesagt…