MichaelMros
Lt. Commander
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_killy_ schrieb:Dies hat aber nichts mit der Verfügbarkeit/Wertigkeit des Geldes zu tun, sondern vielmehr damit, dass nunmal viele Transaktionen nicht mehr bar abgewickelt werden.
Wenn - wie uns allgemein bekannt ist - die Geschäftsbank momentan genau 1 % der Kreditsumme als MR (in ZBG) beim ESZB hinterlegen muss und weiterhin bekannt ist, dass weder das dem Refinanzierungsgeschäft zugrunde liegende Kreditgeschäft mit dem Nichtbankensektor (noch die von der Bank geforderte Kreditsicherheit) tatsächlich realisierte und damit risikobehaftete Geschäfte darstellen, dann sollte man über "Wertigkeit" durchaus diskutieren. Der Verfügbarkeitsaspekt ist nicht so unerheblich, wie du ihn darstellst. Vor nicht allzu langer Zeit standen Frau Merkel und Herr Steinbrück medienwirksam vor der Kamera um einen "Bankrun" in Deutschland abzuwenden. In Griechenland gab es solche Situationen...
Eine weitere Frage wäre, durch welche Seite diese Entwicklungen hin zum bargeldlosen Bezahlen forciert werden.
Weiterhin müssen die Banken seit der Krise und mit Einführung von Basel III ein genau solchen Szenario - kurzfristige Geldabhebung - auch testen und den Zentralbanken melden. Da darf ich dich also beruhigen, dass an diesem Punkt gearbeitet wurde.
Das ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung, insofern man das vorhandene System stabilisieren bzw. gegen Schocks "immunisieren" möchte. Es unterstreicht gleichzeitig die vorher dramatische Situation.
Bzgl. Dienstleistungen -> hab ich geschrieben, da du nur die Waren und den Wertverlust von Waren bei Lagerung angesprochen hast. In dem ein oder anderen "Youtube erklärt dir die Finanzwelt Video" werden gerne Dienstleistungen außen vor gelassen. So klingt dann die Dienstleistung der Geldleihe gleich viel unseriöser wenn man dies mit dem Milch-Bauern vergleicht ...![]()
Die Dienstleistung (als Tätigkeit) an sich sind ja auch nicht von inflationären/deflationären Entwicklungen betroffen. Betroffen sind immer nur Faktorpreise deren Änderung sich in den Preisen für Dienstleistungen bemerkbar macht.
Interessant ist doch, welche Währungen durch die Steigerung der Geldmenge der Wirtschaft und der Bevölkerung schaden und welche Währungen trotz Geldmengensteigerung keine negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung haben.
Der "Bevölkerung" nutzt keine der beiden Arten. Das was du meinst sind Profite der Unternehmen, Kapitalbesitzer und (auch) Kreditinstitute. Hier ist in allen westlichen Ländern eine Kapitalallokation auf immer weniger Menschen zu verzeichnen.
Übrigens ist es eine Mär zu glauben, die Banken wären Illiquide. In Europa sind es die Mittelmeerstaaten, welche die EZB indirekt zwingen, die Geldmenge hoch zu halten. Diese haben immer gerne versucht über Inflation ihre Schuldenberge abzubauen. Aktuell schaffen es diese Staaten einfach auch nicht, sich vernünftig zu reformieren. Lieber soll Deutschland da für Schulden einstehen, Hartz IV für alle Europäher zahlen usw. Der Reformwille unserer Nachbarn ist leider nicht sehr hoch.
Du kannst den Banken jetzt natürlich vorwerfen, südeuropäische Staat am Finanzmarkt günstig (und blind für deren tatsächliche Situation) finanziert zu haben.

Und da du "das Geld arbeitet in Form von Zinsen" geschrieben hast, wollte ich dieser Argumentation gleich mal den Wind aus den Segeln nehmen.
Vereinfachung ist immer notwendig um auf wenig Platz die eigene Meinung zu schildern. Die Anführungszeichen waren nicht ohne Grund dort. Außerdem erzeugt nicht jede Transaktion einen Zinseszinseffekt.
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