_killy_ schrieb:
Anbei wie gewünscht mal ein
Beispiel. 50k Kaufpreis - 2 Wohneinheiten, aktuell Leerstehend.
Du musst in Regionen schauen, die wirtschaftlich eher abgehängt sind, da kannst du günstig Immobilien kaufen. Natürlich gibt es nicht soo viel Miete, die Kaufpreise sind aber zumindest so, dass man nicht komplett Bankrott ist, wenn mal ein Objekt nicht funktioniert.
Vorteil an dem niedrigen Kaufpreis ist auch, dass man direkt ordentlich Rücklagen bilden kann, wenn in einer schrumpfenden Stadt mit massig Leerstand mal wieder ein Jahr oder länger kein Mieter gefunden werden kann. Oder wenn der Letzte nach 6 Monaten Rechtsstreit mit nackten Taschen aus der verwüsteten Wohnung endlich abhaut, aber es hat sich halt damals niemand mit regelmäßigem Einkommen gefunden, weil jeder, der in der Region bleiben möchte und einen der wenigen sicheren Jobs ergattert hat, bei diesen Preisen natürlich selbst kauft, eben nach dem Motto hier aus dem Thread "Warum den Kredit meines Vermieters abbezahlen, anstatt meinen eigenen?"
Aber immerhin kann man dann nach 15 Jahren, wenn man die Nase voll hat, das Haus zu 2/3 des ursprünglichen Kaufpreis wieder veräußern...
Tomislav2007 schrieb:
Das kann man so pauschal nicht sagen, das hängt von der Laufzeit des Kredites ab, ich habe mich bewußt für eine lange Laufzeit und eine geringe Rate entschieden, um mich finanziell nicht zu knebeln.
Natürlich kann man das innerhalb vernünftiger Grenzen. Es sei denn, du findest eine Bank, die dir einen Kredit auf 150 Jahre anbietet, dann könnte die monatliche Belastung in der Tat recht gering ausfallen...
Die Kennziffer, welche hier entscheidend ist, ist das Verhältnis der Jahreskaltmiete zum Kaufpreis und das ist in fast ganz Süddeutschland und den Metropolregionen echt bescheiden.
https://cdn.wohnglueck.de/vary/cont...eten-noch-moderat-sind_content-500x281@2x.jpg
Ansonsten nochmal mein Tipp, auf den du leider leider überhaupt nicht eingegangen bist: Rechne die Finanzierung deiner Wohnung mit deinem (inflationsangepassten) Gehalt von 2001 und Kaufpreis von 2021 (Kaufnebenkosten natürlich nicht vergessen!) doch nochmal durch. Dann schau, welche Laufzeit du bräuchtest, um finanziell wieder auf einen grünen Zweig zu kommen und ob deine Enkel oder vielleicht erst Urenkel dann endlich die Bude abbezahlt haben.
Tomislav2007 schrieb:
Das hatte nichts mit Glück zu tun, das war einfach meine richtige Entscheidung zur richtigen Zeit, ich zahle meine Wohnung und nicht die des Eigentümers ab.
Die Aussage bezüglich Glück bezog sich natürlich auf die Wertsteigerung und Mietpreisentwicklung. Hätte sich D als damals "der kranke Mann von Europa" entsprechend schlecht weiterentwickelt, könnte deine Bude heute auch gut nur gleich viel oder gar weniger wert sein als damals und du hättest der Bank einen Haufen Zinsen für minimalen Vermögensaufbau in den Hals geschmissen. Ein Schicksal, was ich für heutige Käufer in vielen Regionen für durchaus möglich halte. Warum, habe ich hier in Post #514 geschrieben:
Dreistes Selbstzitat
Tomislav2007 schrieb:
Ja, der Markt hat sich geändert, du mußt aber auch sehen das vor über 20 Jahren ca. 4% Zinsen üblich waren, das machte bei 25 Jahren Laufzeit 100% Zinsen, heute sind das bei 25 Jahren <25% Zinsen.
Das stimmt natürlich und ist insbesondere für diejenigen, die trotz utopischer Preise ordentlich tilgen können ein klarer Vorteil, weil mehr von der Monatsrate in die Tilgung fließt und prozentual weniger an die Bank und damit "weg". Realistisch ist für die meisten Käufer aber aufgrund der Preissteigerungen eher eine noch längere Laufzeit als damals und, um bei deinem Beispiel zu bleiben: 25% von 170.000€ sind auch 42.500€ Zinsen und damit sogar fast genau das, was du auch zahlst.
Tomislav2007 schrieb:
Wie willst du als Mieter monatlich die gleiche Summe sparen wie jemand der eine Wohnung kauft ?
Wenn man monatlich 1000€ in eine Eigentumswohnung investiert dann muss man als Mieter die gleiche Summe zusätzlich zur Miete aufbringen.
Mit welcher Anlageform bekommt man heutzutage eigentlich noch nennenswert Zinsen, mit ähnlich überschaubarem Risiko wie bei Immobilien ?
Gut ich merke, du bleibst einfach bei der Aussage stehen, dass Miete = Tilgung. Solange das der Fall ist, werden wir uns hier in 100 Jahren nicht einig, weil alles andere im Kontext hierzu gesehen werden muss.
Zum Thema Anlage: Aktien! Insbesondere ETFs! Natürlich hat man hier ein Risiko, aber insbesondere bei ETFs schätze ich das eher geringer ein als bei vielen Immobilien.
Tomislav2007 schrieb:
Nein Danke, ich gehe bei einem Computer Problem auch nicht zu einem Investmentforum.
Dann geh mal in ein Investmentforum, da wird dir sicher mehr oder weniger das Gleiche empfohlen. Hier einfach alle Aussagen die dir nicht in den Kram passen mit "Ich glaub dir halt nicht und damit hab ich Recht!" abzutun ist wenig zielführend.
Es gibt übrigens massig richtig gutes Material zu dem Thema auf Youtube. Wenn du (wie ich) keine Lust und/oder Zeit hast, dir direkt ein dreistündiges Video wie zuvor hier gepostet anzuschauen, dann nimm dir doch wenigstens mal die 5 Minuten und schau dieses Video ab Minute 12, ich kann es dir wirklich nur ans Herz legen:
Die 12 Minuten davor finde ich auch sehr empfehlenswert, aber die Rechnung, über die wir hier diskutieren geht eben bei 12:00 los, der Erklärungen seiner Annahmen findest du im vorherigen Teil des Videos.
Auch Part 2 der Serie (
Klick) passt hier sehr gut rein und zeigt, dass sich sowohl mieten als auch kaufen absolut (nicht) lohnen kann, je nach Einflussfaktoren.
Einzige Ergänzung die ich noch anstellen würde: In der heutigen Zeit bleiben immer weniger Menschen 20+ Jahre an einem Ort, viele Käufer müssten also mindestens einen Umzug (damit meine ich vor allem die Kaufnebenkosten des neuen Objekts) mit einkalkulieren. Ebenso geben Hauseigentümer idR deutlich mehr Geld für "Verbesserungen" ihrer Immobilie aus, wenn diese selbstgenutzt ist, aber das sind eben subjektive Ausgaben, die nicht zwingend sind.