Andy8891 schrieb:
Wieso musst du den Vorschlag direkt ins lächerliche ziehen?
mach Dich mal locker. Ich wüsste nicht, wo ich Deinen Vorschlag ins Lächerliche gezogen hätte. Das sieht dann anders aus.
Andy8891 schrieb:
Weil dies zig mal sinnvoller wäre, als Dinge wie Riester und sonstige Späße zu bezuschussen, wovon wie immer die Vermittler am meisten haben.
Nee, das wäre gar nicht sinnvolle, womit ich nicht sagen will, dass Riestern sinnvoll wäre. Das würde nur dazu führen, dass die Preise noch mehr steigen und alles noch unerschwinglicher werden würde, mit dem Ergebnis, dass der Staat noch mehr zubuttern müsste.
Andy8891 schrieb:
Der Staat verschafft dir gar nichts und finanziert für dich auch nichts.
Und nein, ich sehe Zinsen nicht als Schulden. Sondern als künstliches Konstrukt Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.
Natürlich finanziert der Staat das. Woher käme denn der Umstand, dass Zinsen günstig sind. Durch Verzicht auf Zinsen.
M.E. sind Zinsen auch sowas wie Schulden und keinesfalls ein künstliches Konstrukt, um Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren (scheint so als fühltest Du Dich in anderen Wirtschaftsformen wohler, dann solltest Du in diese übersiedeln). Zinsen steuern, dass nicht jeder das hat, was er sich eigentlich gar nicht leisten kann und er dadurch über den Verhältnissen lebt. Zinsen sind Teil der (zahlungs-)moralischen Erziehungen. Zinsen sind eine Risikokompensation.
Anders ausgedrückt, wenn Geld nichts mehr kostet, warum sollte man es dann zurückzahlen? Wenn ich keine Zinsen zahlen muss, dann sind meine Verbindlichkeiten in 2 Jahren noch genauso hoch, wie heute. Wo wäre der Druck, was zurückzuzahlen. Das ist wie bei einer Leihe an Freunden, die eine schlechte Zahlungsmoral haben und wo man ewig seinem Geld hinterher rennt. Und warum sollte ein Gläubiger das Risiko eingehen, dass er nie auch nur einen Cent wiedersieht, bzw. nichts davon hat, dass er Dir Deine Lebensträume erfüllt? Das ist kommunistischen Bullshitvorstellungen, tschuldigung, für die klare Sprache, aber gerade das System treibt uns aktuell in den Ruin. Vermögensvorsorge funktioniert nämlich nicht mehr, wenn Altervorsorgesysteme nicht mit Zinsen ein Mehr erwirtschaften. Und wie erwirtschaften die Zinsen? Indem anderen Geld zur Verfügung stellen und dafür Zinsen bekommen. Du kannst nicht einfach einen Baustein aus dem System nehmen und hoffen, dass das System weiterläuft. Das wird es nicht.
Wenn Geld nichts mehr kostet, verschulden sich Leute immer mehr, weil sie verleitet sind, Schulden zu machen.
Was passiert mit den Preisen? Die steigen immer mehr, denn die niedrigen Zinsen wirken sich doppelt aus. Alle wollen ein Haus/Wohnung kaufen, auch wenn sie sich das gar nicht leisten können. Durch die steigende Nachfrage steigen die Preise. Leute wollen Häuser kaufen, weil sie sonst kaum noch Zinseinnahmen haben. Das Kapital "flieht" in Immobilien, womit die Preise zusätzlich steigen. Das ist ein Teufelskreis. Die Zinsen müssen endlich mal wieder richtig steigen.
Und v.a. was ist, wenn Leute Pleite gehen. Soll der Staat dann auch diese Risiken tragen? Das ist alles nicht durchdacht. Wer es sich nicht mal leisten kann, bei 1% Zinsen eine Wohnung/Haus zu kaufen, sollte es sein lassen. Der kann es auch nicht bei 0%.
Andy8891 schrieb:
Ich sehe keinen Grund warum sich das nicht ändern könnte. Siehe Denkweise fondfinanzierte Rente.
Siehe oben.
Andy8891 schrieb:
Ich sehe da keinerlei Abnahme bei der Eigenverantwortung. Der Staat erhält im Gegenzug auch etwas: Die Rente könnte geringer ausfallen, da die Miete wegfällt.
Dh. anstatt das der Staat irgendwelche Wohngesellschaften finanziert, spart er sich enorm viel Geld.
Doch das ist es aber, denn das, was Du anderen günstig durch den Staat zur Verfügung stellen willst, muss durch andere erwirtschaftet werden.
Deine Rechnung ist eine Milchmädchenrechnung. 1. noch weniger Rente? 2. Du weißt schon, dass wir ein Umlagesystem haben. Das was die aktuelle arbeitende Bevölkerung verdient, wird an die Alten weitergegeben, weil sie es genauso gemacht haben ("Generationenvertrag"). Wo soll das Geld für die jetzige Rentnergeneration herkommen, wenn die "jungen" alle auf einmal ihr Geld in Häuser investieren. Noch schlimmer. Du willst denjenigen bestrafen, der vorsorgt und ein Haus kauft, indem er weniger Rente bekommt? Derjenige, der nichts macht, soll mehr bekommen, weil er ja mehr braucht? Wo ist da Eigenverantwortung. Wir müssen endlich mal davon wegkommen, alles nur in Soziales zu pumpen und endlich dafür sorgen, dass sich Leistung lohnt und nicht Nichtleistung. Wir drehen gerade in die völlig falsche Richtung. Leute müssen Anreiz haben, etwas aus sich zu machen und nicht die soziale Hängematte haben, die alle finanzieren. Und die, die nichts aus sich machen, haben halt auch nicht. Man sollte wirklich nur denen helfen, die keine Chance haben, weil sie massiv benachteiligt sind (z.B. Krankheiten).
Andy8891 schrieb:
Du implizierst damit automatisch, das der Staat bei meinem Vorschlag jedem ne Villa finanzieren soll.
Es gäbe die gleiche Machbarkeitsprüfung wie aktuell auch. Also jemand der sich nach aktuellem Stand nur eine 200.000 € Wohnung leisten könnte, würde sich auch danach keine 1 Million Villa leisten können.
Nochmal, man zahlt aktuell rund 1% Zinsen. Wie niedrig müssen die Zinsen sein, damit sich die Leute das leisten können? -20%?
Wie ich oben schon geschrieben habe, ist die Höhe der Zinsen nicht das Problem. Bzw. eigentlich schon, weil wenn sie zu gering sind, sind die Preise zu hoch. Das Problem ist der Mangel an Angebot und die selbst verursachten hohen Preise.
Andy8891 schrieb:
Wie ich geschrieben habe, finanziert der Staat gar nichts weiter.
Ich hab deswegen auch "unter Auflagen" geschrieben. Das bedeutet, wenn jemand sich ein Haus finanziert und absichtlich arbeitslos wird und auch nicht gedenkt sich wieder eine Arbeit zu suchen, weil "der Staat finanziert ja alles", dann muss er, wie aktuell auch, aus der zu großen Wohnung/Haus ausziehen.
Stichwort Eigenverantwortung und so
Das wäre ja auch noch schöner, wenn Leute absichtlich arbeitslos werden.
Und natürlich kostet das auch ein Haufen geld. Allein die Verwaltung, das umzusetzen. Denkst Du Banken stecken ihr Geld einfach 1:1 als Gewinn ein und haben keine Kosten? Das Ausfallrisiko. Der finanzielle Aufwand für die Vergabe und Kontrolle, Du brauchst Personal, musst das überwachen. Der Staat schafft es nichtmal ohne Trouble Überbrückungshilfen zu zahlen. Soll aber zinslose/günstige Darlehen geben? Was ist mit der Bewertung des Objektes, mit dem Wertverlust, Zwangsversteigerungen, usw. Du bist völlig naiv, wenn Du glaubst, das wäre easy ohne Aufwand zu bewerkstelligen.
Eigenverantwortung ist was anderes. Das ist selbst den Arsch hoch zu bekommen und um seine Geschicke zu kümmern und nicht nach Daddy Staat zu schreien, der kostengünstige Darlehen in einer Niedrigzins/Minuszinsphase bereitstellt