djducky schrieb:
"Die FAZ" als Gesamtheit muss sich an Fakten halten, insbesondere bei ihren Artikeln. Dabei bleibe ich. Der Meinungskommentar des Herrn Altenbokum ist eine rein persönliche Äußerung, zumal er keinerlei Belege für oder auch nur ein einziges Beispiel für seine Behauptungen liefert.
Das u. einige deiner vorherigen Behauptungen kann ich dir anhand folgender Quellen widerlegen:
https://de.wikinews.org/wiki/Seehofer_provoziert_unionsinternen_Streit_um_Integrationspolitik
Im letzten Absatz des Artikels heißt es dort, Zitat:
"In einigen Zeitungskommentaren wird Seehofer unterstellt, er versuche...."
Eine Unterstellung ist kein Fakt, sie kann wahr oder falsch sein u. genau das ist das Wesen eines Kommentars: die Meinung u. Ansicht des Redakteurs.
Im Quellentext folgt danach:
"So schreibt die Magdeburger Volksstimme... Und die Landeszeitung Lüneburg kommentiert..."
Die Kommentare werden damit dem Medium an sich zugerechnet, ganz gleich ob das gesamte Medium, der Herausgeber oder die anderen Redakteure derselben Meinung sind.
Es ist gängiger Sprachgebrauch, so auch den Kommentar Altenbockum's "DER FAZ" zuzuordnen, was nicht bestreitet, dass es sich um seine Eigenmeinung handelt.
Zum Kommentar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommentar_(Journalismus)
...leitet Wiki ein mit "Ein Kommentar im Journalismus ist ein Meinungsbeitrag...".
Es folgen Merkmale, die ein "guter Kommentar" im Regelfall haben
sollte, aber nicht zwingend haben muss.
Hierzu auch:
https://journalistikon.de/kommentar/
Das Lexikon übersetzt "commentarius" sinngemäß mit "...eigene Gedanken zu einem Thema".
Der Kommentar gehört zu den "wertenden Textsorten" u. dient als "Geradeaus-Kommentar" dazu, die Meinung in knapperer Form u. gelegentlich auch
ohne argumentativen Unterbau vorzubringen.
Entgegen deinen Ausführungen sind somit Fakten bei einem Kommentar unerheblich.
Er muss weder einen argumentativen Unterbau, noch als Meinung "objektive Begründungen" (vgl. Wiki) beinhalten.
Von daher ist Herrn von Altenbockum bzw. seinem Kommentar auch nicht vorzuwerfen, es fehle an "Belegen", die gem. der obigen Quellen bei dieser journalistischen Textform auch nicht erforderlich sind.
Daraus folgt, dass sich die FAZ (wie auch andere Tageszeitungen) als "Gesamtheit" eben
nicht an Fakten halten muss, wenn Artikel wie Kommentare, Glossen oder Rezensionen im Feuilleton davon ausgenommen sind.
Das kannst du gerne wieder anders sehen, verdrehen oder was auch immer...
Um abschließend den Bogen zum eigentlichen Threadthema zu ziehen, nochmal der erstgenannte Wiki-Link, Zitat:
"Vor allem im Boulevardjournalismus werden nachrichtliche (Bericht) und meinungsorientierte Darstellungsweise (Kommentar) auch innerhalb eines Beitrages vermischt"
Hier sehe ich eines der Hauptprobleme beim "Faktencheck", wenn Beiträge/Posts Fakten, Interpretationen, Halb- und Unwahrheiten enthalten, die kaum voneinander zu trennen sind.
Wie sollte dann der gesamte Beitrag behandelt werden, noch erschwert, wenn es sich um anspruchsvolle Texte handelt, die zur Prüfung ein oft hohes Maß an Verständniskompetenz erforden.