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Im Test vor 15 Jahren: Sapphires Radeon HD 3870 mit Vapor-Chamber

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Sapphires Radeon HD 3870 mit Vapor-Chamber

Im Test vor 15 Jahren stand mit der Sapphire Atomic Radeon HD 3870 (Test) ein Custom-Modell der ATi Radeon HD 3870, das mit einer Fülle an Zubehör und vor allem einer Vapor-Chamber-Kühlung glänzen konnte. Trotz Übertaktung blieb die Sapphire-Grafikkarte damit kühler als eine Radeon HD 3870 mit Referenzkühlung.

Limitiertes Modell mit einer Menge Zubehör

Bei der Sapphire Atomic Radeon HD 3870 handelte es sich um eine limitierte Edition der Radeon HD 3870, die mit reichlich Zubehör ausgestattet war. Im Lieferumfang befanden sich neben der Grafikkarte selbst ein Aluminiumkoffer, ein 3 m langes HDMI-Kabel, eine CrossFire-Bridge, je ein DVI-auf-D-Sub-, DVI-auf-HDMI, S-Video-auf-Composite- und S-Video-auf-YUV-Adapter, ein Stromkabel, zwei UV-Lampen, die Cyberlink DVD Suite, PowerDVD 7, eine Treiber-CD, ein „Black Box“-Gutschein von Valve und ein Rabattgutschein über 20 Euro.

Davon abgesehen war vor allem der Single-Slot-Kühler im Vapor-Chamber-Design ein Auszeichnungsmerkmal der Grafikkarte. Die Vapor-X getaufte Technologie funktionierte mit einer aus fünf Schichten bestehenden Dampfkammer, die unter einem Vakuum stand. In der Dampfkammer befand sich Wasser, das bei durch die zu kühlende Komponente aufgeheizt wurde und dank des Vakuums bei niedriger Temperatur verdampfte. Der Wasserdampf stieg dann zu dem Kondensationsgewebe auf, kühlte dort ab und ging wieder in einen flüssigen Zustand über. Schlussendlich floss das Wasser durch das Transportgewebe an den Ursprungsort zurück, sodass sich der Kreislauf schloss. Um die Temperatur der Oberseite des Kühlers und des anliegenden Kondensationsgewebes auf Dauer entsprechend niedrig zu halten, war auf der Oberseite zudem ein Luftkühler verbaut.

Dank der Vapor-Chamber-Kühlung sollte die GPU-Temperatur der Sapphire Atomic Radeon HD 3870 bis zu 7 °C geringer als bei einer herkömmlichen Kühlung ausfallen und der Kühler zudem deutlich kompakter sein. Sapphire machte sich dies zu Nutze und erhöhte den Chiptakt von 775 auf 825 MHz und den Speichertakt von 1.125 auf 1.200 MHz.

Dank Übertaktung schnell wie eine GeForce 8800 GT

Aufgrund der angehobenen Taktraten konnte die Sapphire Atomic Radeon HD 3870 im Test eine Leistung vergleichbar mit der einer GeForce 8800 GT erzielen. Gegenüber einer herkömmlichen ATi Radeon HD 3870 betrug der Leistungsvorteil etwa 7 Prozent im Mittel. Positiv konnte sich die Kühlleistung des kompakten Single-Slot-Kühlers hervorheben. Trotz höherer Taktraten schaffte der Kühler es unter Last, mit dem Referenzdesign mitzuhalten. Im Leerlauf war die GPU um 8 °C kühler. Bei dem Schalldruckpegel fiel das Fazit weniger positiv aus, insbesondere unter Last war die Sapphire Atomic Radeon HD 3870 zu laut.

Diagramme
Performancerating
    • Nvidia GeForce 8800 GT
      100,5
    • Sapphire Atomic HD 3870
      100,0
    • ATi Radeon HD 3870
      93,1
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Fazit

Die Sapphire Atomic Radeon HD 3870 als limitierte Version mit Aluminiumkoffer und Vapor-Chamber-Kühlung war für einen Preis von 259 Euro kein schlechtes Angebot. Dank der Werksübertaktung war die Leistung etwa der einer GeForce 8800 GT ebenbürtig. Wer die beste Performance für das wenigste Geld wollte, war mit einer günstigeren Referenzkarte jedoch besser bedient.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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