Nvidia GeForce RTX 5090 im Test: Lautstärke und Temperatur
10/15Kühlsystem
Der von Nvidia innovativ überarbeitete 2-Slot-Founders-Edition-Kühler zeigte sich trotz 575 Watt TDP von seiner positiven Seite im Test – zumindest meisten.
In Spielen drehen die zwei großen Axial-Lüfter mit bis zu 1.700 Umdrehungen pro Minute, was zwar 160 Umdrehungen mehr als bei der GeForce RTX 4090 sind, aber dennoch in einem vergleichbaren Lautstärkebereich von 41,5 Dezibel (RTX 5090 FE) zu 40,5 Dezibel (RTX 4090) resultiert. Und das, obwohl der Lüfter der RTX 5090 in diesem Szenario fast 125 Watt mehr Verlustleistung abführen muss.
Der Messwert entspricht darüber hinaus nur der halben Wahrheit, denn die Dezibel-Messcharakteristik schafft es nicht, den mit dem menschlichen Gehör zu erfassenden Frequenzbereich der GeForce RTX 4090 Founders Edition abzubilden: Alle Founders-Edition-Kühler der GeForce RTX-3000- und GeForce-RTX-4000-Generation hatten mit unangenehmen Resonanzen des hinteren Lüfters zu kämpfen.
Angenehmer, trotz höherer Messwerte
In diesem Punkt hat Nvidia offenbar endlich einen Durchbruch erzielt, denn die GeForce RTX 5090 FE zeigt diese störende Resonanzen nicht mehr. Damit sind die 41,5 Dezibel bei der RTX 5090 FE angenehmer anzuhören als die 40,5 Dezibel der RTX 4090 FE.
Das neue Nvidia-Flaggschiff ist damit nach wie vor nicht leise, es rauscht auch aus einem geschlossenen Gehäuse gut hörbar vor sich her. Doch es rauscht erstmals nicht mehr unangenehm. Für einen auf einen leisen Betrieb getrimmten Rechner eignet sich die neue Founders Edition wiederum nicht. Für die meisten Spieler wird der Geräuschpegel aber akzeptabel sein. Und in Anbetracht der über nur zwei Slot abgeführten 575 Watt ist das Ergebnis zweifelsohne eine Revolution.
Darüber hinaus positiv zu erwähnen ist der wirklich sehr langsam anlaufende Lüfter, der seine Drehzahlen auch sehr fein verändern kann. Das hat zur Folge, dass die meisten Drehzahlanpassungen der Lüftersteuerung gar nicht auffallen.
Spulenrasseln und Fan Stop
In Sachen Lautstärke gibt es aber auch zwei negative Punkte anzumerken. Erstens hat die Grafikkarte mit verhältnismäßig vielen elektronischen Störgeräuschen zu kämpfen. Das Spulenrasseln ist ab dreistelligen Frameraten ziemlich ausgeprägt und ab 200 FPS auffällig. Wenn die Frameraten dann auch noch ordentlich schwanken, gibt es ein schönes „Rassel-Konzert“ – High-Density-PCB mit hochwertigsten Komponenten hin oder her.
Und zweitens funktionierte der Fan Stop auf dem Testsystem so gut wie nie, obwohl alle Temperaturen niedrig lagen. Das Kuriose: Ganz selten funktionierte er dann doch, nur um nach dem nächsten Starten eines Spiels wieder nicht mehr zu funktionieren. Hierbei handelt es sich offensichtlich noch um einen Bug, denn auf einem zweiten und einem dritten System funktionierte der Fan Stop zuverlässig und wie erwartet.
Temperaturen unter Last
Auch bei den Temperaturen gibt es nichts zu meckern. Die GeForce RTX 5090 Founders Edition agiert für Nvidia-Verhältnisse zwar auf der warmen Seite, kritische Temperaturen werden aber nicht erreicht. So erhitzt sich die GB202-GPU beim Spielen auf bis zu 79 Grad Celsius (+8 °C vs. RTX 4090 FE), aber bis 90 °C sind laut Nvidia in Ordnung. Dabei handelt es sich um die Edge-Temperatur, den Hotspot-Wert zeigt die GeForce RTX 5090 nicht mehr an.
Auch der 32 GB große GDDR7-Speicher zeigt sich auf der GeForce RTX 5090 FE von seiner warmen Seite: 96 Grad Celsius lassen sich hier messen, was vermutlich gar nicht mehr so weit von der maximal erlaubten Temperatur von GDDR7-Speicher entfernt ist. Der Wert liegt der Redaktion allerdings nicht vor.
Auf der Kartenrückseite lassen sich unter Maximallast 66 Grad Celsius messen, was ebenso auf der warmen Seite liegt, aber auch dort noch ein Stück vom problematischen Bereich entfernt ist. Die GeForce RTX 4090 FE hat sich hier noch mit 59 Grad begnügt, musste aber eben auch 125 Watt weniger abführen.
Alles in Allem überzeugt das neue Kühlsystem trotz der gestiegenen Verlustleistung, wenngleich sich Nvidia die niedrige Lautstärke zu einem Teil auch durch höhere Temperaturen erkauft hat. Nachgebessert werden muss offensichtlich noch beim Fan Stop, der auf dem GPU-Testsystem nur selten funktionieren wollte, auf zwei anderen hingegen einwandfrei lief.