Nvidia GeForce RTX 5090 im Test: 575 Watt Abwärme im Fractal Design Torrent
12/15Double-Flow-Through + 575 Watt sind ein Problem
Die GeForce RTX 5090 Founders Edition ist aus zwei Gründen eine neue Herausforderung für die Gehäusebelüftung und potentiell auch andere Komponenten im System:
- Durch das Double-Flow-Through-Design kühlt sie sich selbst zwar bestmöglich, doch alles, was hinter denm Lüftern (im Gehäuse in der Regel über der Grafikkarte) liegt bekommt die erwärmte Abluft ohne Umwege ab. Nichts geht mehr direkt nach außen.
- Der zweite Grund ist die TDP von 575 Watt.
Stresstest für die Gehäuseentlüftung
Im Testsystem mit Fractal Design Torrent bedeutet die Kombination daraus: 575 Watt Abwärme werden direkt Richtung CPU-Sockel, VRM und CPU-Kühler geblasen. Das kann nur funktionieren, wenn sowohl der Kühler selbst als auch das Gehäuse die erhitzte Luft schnell genug aus dem Gehäuse bekommen.
Wichtig dafür ist neben der CPU-Belüftung ausschließlich die Gehäusebelüftung, die für den oberen Teil des Gehäuses zuständig ist. Etwaige Lüfter, die im unteren Teil verbaut sind, bringen diesbezüglich wenig bis gar nichts.
In dem von der Redaktion eingesetzten Fractal Design Torrent sind damit die zwei vorne im Gehäuse montierten 180-mm-Lüfter die kritische Komponente für die Gehäusebelüftung, die die Luft einmal quer durch den CPU-Kühler und dann aus dem Gehäuse hinaus pusten. Darüber hinaus sorgt ein Noctua NHD-15-S mit einem 140-mm-Lüfter für die CPU-Kühlung.
ComputerBase hat standardmäßig die Drehzahl des CPU-Lüfters auf 800 Umdrehungen pro Minute reduziert, was mehr als ausreichend ist um den Ryzen 7 9800X3D in Spielen auf niedrigen Temperaturen zu halten. Die zwei 180-mm-Lüfter an der Front drehen derweil mit 450 Umdrehungen, was zwar im ersten Augenblick nach wenig klingt, bei den großen Ausmaßen der Lüfter aber bereits ordentlich Luft transportieren kann. Bis dato war beides nie ein Problem.
Die RTX 5090 verlangt nach mehr
Mit einer voll ausgelasteten GeForce RTX 4090 Founders Edition, die beim Spielen auf bis zu 439 Watt kommt, erhitzt sich der Ryzen 7 9800X3D im Testsystem nach einer halben Stunde auf gerade einmal 73 Grad Celsius, womit dieser noch weit von der kritischen 95-Grad-Marke entfernt bleibt. Selbst an warmen Sommertagen gibt es in dem Fall noch massiv Spielraum für höhere CPU-Temperaturen.
Mit der GeForce RTX 5090 gelingt das im selben Setup nicht mehr. Innerhalb der halbstündigen Lastphase erreicht der Ryzen 7 9800X3D die 95 Grad innerhalb von rund 20 Minuten, für die 90 Grad werden gar nur 10 Minuten benötigt. Das ist ein klares Zeichen, dass das Gehäuse die erhitzte Abluft der GeForce RTX 5090 FE nicht schnell genug aus dem Gehäuse transportieren kann. Stattdessen erwärmt die Grafikkarte (und nicht die CPU) den CPU-Kühler kontinuierlich immer weiter und weiter.
Mit einem Fractal Design Torrent ist das kein unlösbares Problem, denn auf Wunsch hat das Gehäuse einen schier gewaltigen Airflow.
Um das zu zeigen, hat sich die Redaktion für zwei weitere Testszenarien entschieden:
- Einmal wurden die beiden Gehäuselüfter an der Front von 450 Umdrehungen auf 650 Umdrehungen pro Minute beschleunigt und um es dem CPU-Kühler ein Wenig einfacher zu machen, dreht dieser mit 1.000 anstatt 800 rpm.
- Ein anderes Mal wurden alle Gehäuselüfter maximal ausgefahren, was einen sehr hohen Lärmpegel zur Folge hat.
Messungen mit mehr AirFlow im Case
Beim Fractal Design Torrent sind die zusätzlichen 200 Umdrehungen bereits ausreichend, um den Hitzestau um den Ryzen 7 9800X3D wieder problemlos arbeiten zu lassen. Wärmer als 84 Grad Celsius wird dieser dann auch nach 30 Minuten nicht, die CPU ist entsprechend knapp 10 Grad Celsius kühler, wenn auch weiterhin 11 Grad wärmer als mit der RTX 4090 FE.
Mit maximaler Gehäusebelüftung erreicht der Prozessor dann 68 Grad Celsius – das sind noch einmal 5 Grad weniger als mit der GeForce RTX 4090 bei deutlich reduzierter Gehäusebelüftung.
Empfehlung der Redaktion
Entsprechend empfiehlt die Redaktion, beim Einsatz einer GeForce RTX 5090 Founders Edition definitiv die CPU-Temperatur, aber auch die Temperaturen von VRM, RAM und SSDs (oberhalb des PCIe-Slots) im Auge zu behalten, denn diese Komponenten können beim Einsatz einer GeForce RTX 5090 FE schnell zu warm werden.
Der Grafikkarte selbst ist alles egal
Auf die Grafikkarte selbst haben die höheren Drehzahlen der Frontlüfter derweil quasi keinerlei Auswirkungen, sie bekommt ohnehin von den drei Lüftern am Boden des Gehäuses immer kühle Frischluft ab, nur alles oberhalb der Grafikkarte erwärmt sich das Gehäuse massiv. Selbst bei maximaler Belüftung bleibt die Grafikkarte gerade einmal 2 Grad kühler bei zugleich nur 30 Umdrehungen weniger bei den Lüftern und 23 MHz mehr GPU-Takt.