News 5G-Ausbau: Lokales Roaming gegen Funklöcher per Gesetz

Axxid schrieb:
Ein Netz, idealerweise verstaatlicht, in das sich alle Betreiber zu gleichen(!) Konditionen einmieten.

Ich wäre auch für eine Verstaatlichung, aber das ist höchst unwahrscheinlich.

Ein Anfang wäre es, wenn die drei Mobilfunknetzbetreiber auf dem Lande kooperieren, sprich eine Art Joint Venture für die Netze in abgelegenen Gegenden. In Ballungsräumen kann man schön weiter separat die Netze betreiben, Funkzellen kann man hier kaum genug haben. Aber auf dem Lande ist solch eine Dichte nicht zwangsweise Notwendig, dafür aber die Netzabdeckung selbst. Und dass auch für alle Netze. Da brauch man dann nicht drei separate Netze ausbauen, die alle nur zu einem Drittel ausgelastet sind.

Alternativ könnte man gerade in diesen ländlichen Gebieten Masten aus öffentlicher Hand aufstellen und die eigentlichen Netzbetreiber müssen sich dann da über Roaming einmieten. Nur müss dazu Anpassungen zu den Frequenznutzungen durchgeführt werden.
 
xexex schrieb:
Das ist eine seltsame Interpretation des Artikels.

In Wirklichkeit hat die Post und somit der deutsche Staat viel Geld für Technik ausgegeben, die angeblich zukunftsorientiert gewesen ist. Siemens und Co. haben sich daran eine goldene Nase verdient. Blöd nur, dass diese Technik weder damals noch heute nutzbar gewesen ist.

Der Markt hat sich in Richtung DSL entwickelt, was man aber auf solchen Leitungen nicht verwenden konnte und jetzt, wo man ja eigentlich wieder Glasfaser will, wären die verbauten Fasern nicht mehr geeignet.
Wie kommst du darauf? Die Leitungen wurden aufgegeben - und jetzt werden neue gezogen. Hätte man sie benutzt, wären sie auch jetzt noch in Verwendung. Würde mich auch gar nicht wundern, wenn man viele der damals verlegtzen Glasfaserkabel jetzt für die Vernetzung der Supervectoring-Kästen benutzen würe. Technisch sollte das kein Problem sein. Denn so wie man über ein 100 Jahre altes Kupferkabel analoges Telefon und/oder ADSL schicken kann, kann man natürlich auch über ein 25 Jahre altes Glasfaserkabel ISDN und/oder Gigabit-Netzwerk realisieren. Man muß nur die Technik an den Knoten entsprechend anpassen.

Und nochmal: "Der Markt" ist kein Argument! Daß er sich damals in Richtung kupferbasiertes ADSL entwickelt hat, war keineswegs zwingend. Genausogut hätte man bei Glasfaser bleiben können, und müßte jetzt nicht mit Vectoring das Kupfer für die nächsten 5 Jahre am K*** halten.

Auch für dich was zum Lesen:

https://www.teltarif.de/internet/glasfaser/opal.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Gigabit_Passive_Optical_Network
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Roehre
Hollerie schrieb:
Wie kommst du darauf? Die Leitungen wurden aufgegeben - und jetzt werden neue gezogen. Hätte man sie benutzt, wären sie auch jetzt noch in Verwendung.

Bullshit! Wenn du annähernd Ahnung von Glasfaser hättest, wüsstest du, dass die Fasern die heute verlegt werden eine ganz andere Qualität haben. Das Zeug war damals proprietär und darüber lief weder Ethernet noch TCP/IP.

Zwanzig Jahre später fand man erst einen Weg diese Fasern anders zu nutzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gigabit_Passive_Optical_Network

Hollerie schrieb:

Wenn du schon was zitierst, dann solltest du auch lesen wann OPAL verbaut wurde und wann man einen Weg fand es für modernes Internet zu nutzen. 20 Jahre Internetsteinzeit wegen falscher Investitionen lagen dazwischen und von den Kosten reden wir besser gar nicht erst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha... Man hat also damals Glasfaser verlegt und erst jetzt rausgefunden, wie man es benutzt....

Vergiß es!


Ach ja: Das Land in Europa mit einem der besten Mobilfunknetze und flächendeckender UMTS-Abdeckung ist übrigens Norwegen. Marktführer dort ist die staatliche (!!!) Aktiengesellschaft Telenor.
Das Land hat auf etwa der gleichen Fläche wie Deutschland (allerdings extrem in die Länge gezogen) gerade mal 5,3 Mio Einwohner und ist somit extrem dünnbesiedelt (13 Einwohner pro km2 im Vergleich zu 230 in Deutschland). Schaut man sich die Argumente der Netzbetreiber hierzuilande an, warum, sie so schlecht ausbauen, müßte in Norwegen noch der berittene Bote das schnellste Kommunikationsmittel sein, weil es sich finanziell ja nie lohnen dürfte, oder? Tatsächlich schwärmen Besucher sogar von einem flächendeckenden LTE-Netz...

Nun ja...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Dirty_Harry
Zu den Forderungen die Netze wieder zu verstaatlichen:
Ich denke für so schnellebige Themen ist der unser Beamtenaparat nicht ausgelegt.
Wenn man mal bedenkt wie behäbig die Post vor der Privatisierung war, würden wir heute sicher nicht besser darstehen wenn die staatlich geblieben wäre.

Zum Zwangssharing:
Ich bin dafür bzw. wüprde das noch viel weiter stricken.
Ob es den Ausbau verhindert ist eher ne Frage dessen welche Rahmenbedingen man definiert.
Wenn man natürlich hingeht und sagt die Abrechnugn erfolgt stur nach Gesprächminuten oder Datenmenge, dann wird natürlich niemand freiwillig in der Pampa ausbauen.
Wenn man allerdings nen Schlüssel definiert, der über die Flächenabdeckunmg funktioniert (unabhängig von der realen Nutzung) und aus dem Zwang zu sharen auch den Zwang ableitet anzumieten, dann kann das ganz anders aussehen.

Beispiel:
VF, DTAG und Telefonica ersteigern die Lizenzen.
Man berechnet die Kosten und die daraus resultierende Abdeckung für nen Funkturm in Abhängigkeit vom Gelände (Flachland in Niedersachen ist natürlich viel einfacher zu erschließen als bergiger Wald in Bayern). Dann kommt man auf nen Wert x Euro pro km² / Monat
Nun baut Telefonica in der Pampa 100km² Abdeckung aus, VF und DTAG haben hier nichts.
Ab Inbetriebnahme werden VF und DTAG dazu verpflichtet 0,4 * x Euro pro Monat an Telefonica für die Nutzung zu zahlen.
Resultat: Wer als erstes ausbaut wird belohnt, weil er nur weniger Kosten trägt als die Mitbewerber, es sei denn man schließt untereinander was anderes ab.
Damit bleiben den Anbieten 2 Möglichkeiten: Überall selber zeitnah ausbauen oder mit den anderen beiden übergreifend Kooperationen zu schließen. Das ist zwar langsamer, aber dürfte kostentechnisch ideal sein und unnötige Doppelstrukturen vermeiden.
 
II n II d II schrieb:
Infrastruktur gehört in öffentliche Hand!
Mehr kann man eigentlich nicht zu dem Thema sagen.

Dann würde ich meinen geliebten Arbeitsplatz (Fernmeldebau bei einem großen Telko ;) ) verlieren.
In Betracht meiner derzeitigen Arbeitsbedingungen und der Bezahlung muss ich deinen Vorschlag ablehnen :D

Diesen (und in Zukunft einen womöglich höher dotierten) Arbeitsplatz will ich mindestens die nächsten 30 Jahre behalten.
 
Tomsenq schrieb:
Wenn sich alle 3 nicht beteiligen gibt es da nichts wovor man Angst haben müsste.
Die Deutschen Anbieter haben z.b. für die 4G Frequenzen deutlich mehr bezahlt wie in anderen Ländern.
4G als Beispiel: AT 2,01 Mrd €; DE 4,38 Mrd €
Das ist zwar auf die Einwohner umgerechnet weniger, hinzu kommt aber die deutlich höhere Anzahl an Sendemasten.
Die Regierung ist also zum großen Teil mitschuld und wenn man liest das sich Dobrindt von der 5G Versteigerung Erlöse im 2 Stelligen Mrd. Bereich verspricht weiß man wo die Reise hingeht.

Fläche Deutschland: 357.386 km²

Fläche Österreich : 83.879 km²

Einwohner Deutschland : 82,79 Millionen

Einwohner Österreich: 8,773 Millionen

Bei etwas mehr als der vierfachen Fläche und der doppelten Kosten für die Ersteigerung auf die zehnfache Bevölkerungsmenge und damit ein deutlich höheres Kundenpotenzial zurückgreifen zu können, erklärt sicher nicht die Diskrepanzen der Preisentwicklung in Deutschland.
 
Man sieht ja auch, dass es nicht undebdingt funktioniert.
Bestes Beispiel wäre der Straßenbau. Da werden selbst verfügbare Gelder nicht abgerufen weil die keine Leute finden, die den ganzen Kram planen.
Ich vermute fast, dass die A1 Brücke bei Leverkusen schon fertig wäre wenn das ne Privatfirma in der Hand hätte.
 
Wobei die meisten nichtabgerufenen Gelder damit zu tun haben, daß die Nutznießer (Kommunen oder Länder) nicht die finnaziellen Mittel haben, den Eigenanteil zu bezahlen.
 
Hollerie schrieb:
Aha... Man hat also damals Glasfaser verlegt und erst jetzt rausgefunden, wie man es benutzt....

Befasse dich mal mit Netzwerktechnik, schaue mal was 1990 aktuell gewesen ist und vielleicht verstehst du dann, wie schwachsinnig und vor allem teuer die Entscheidung damals gewesen ist.

Der Gedanke an sich war vielleicht gut, genauso gut hätte man vor 30 Jahren alle Verbrennungsautos verbieten können. Nur weil aktuell etwas richtig ist, bedeutet es nicht, dass vor fast 30 Jahren sowas wirtschaftlich sinnvoll gewesen wäre.

Hier hat der Steuerzahler eine Spielwiese für Unternehmen wie Siemens finanziert und der Verbraucher Jahrelang mit Nachteilen leben müssen.

Letztendlich war OPAL aber eine Glasfaserverbindung zur Vermittlungsstelle, die letzte Meile war Kupfer. Also das was Telekom derzeit verbaut und was auch ständig kritisiert wird.
 
und gesundheitsschädlich? Derart hochenergetische Pulsstrahlung? Quatsch. Nicht, bevor das Gegenteil bewiesen ist.
 
xexex schrieb:
Letztendlich war OPAL aber eine Glasfaserverbindung zur Vermittlungsstelle, die letzte Meile war Kupfer. Also das was Telekom derzeit verbaut und was auch ständig kritisiert wird.
Ich glaube du verwechselst da was. OPAL war eine Glasfaser-Ring-Topologie; es wurden hunderte(?) Haushalte mit jeweils einer Anschlussbox an dieselbe Glasfaser angschlossen.
Jeder Haushalt konnte nur Datenraten auf ISDN-Niveau erhalten, da einfach zu viele Haushalte an derselben Faser hingen.
OPAL war nicht in der Lage jedem Haushalt Breitband-Internet zu liefern trotz dass die Übertragung über Glasfaser lief.
Der Wikipedia-Artikel erwähnt als Beispiel zu OPAL: 35 Mbit/s welche sich 288 Haushalte teilen mussten.
 
WinnieW2 schrieb:
Der Wikipedia-Artikel erwähnt als Beispiel zu OPAL: 35 Mbit/s welche sich 288 Haushalte teilen mussten.
Das war doch für die damalige Zeit gar nicht so schlecht! ADSL konnte damals gerade mal 768kBit/s.

Und so wie man über Kupfer mit zusätzlichen Frequenzen die Bandbreite erhöhte, konnte man mit neuen Spektralfarben auch auf den OPAL-Leitungen die Bandbreite anheben. Mit heutiger Technik (GPON) ist man da schon bei bis zu 2,5GBit/s, während Kupfer selbst mit Tricks nur noch bis 250MBit/s geht. Und all diese Technik wäre weit früher gekommen, wen man den damaligen Glasfaserausau beibehalten und vorangetrieben hätte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Roehre
Hollerie schrieb:
Das war doch für die damalige Zeit gar nicht so schlecht! ADSL konnte damals gerade mal 768kBit/s.
35 Mbit/s über Glasfaser war allerdings Technologie Stand 1980er Jahre.
Bei OPAL gingen max. 160 kbit/s (ISDN) pro Teilnehmeranschluss über die Kupferdrähte. Mbit/s-Tempo nur über die Glasfaser.
Die einzelnen Haushalte waren über die ganz normale Kupfer-Doppelader angeschlossen.
 
Ist klar! Am Ende kam und kommt es auf die Technik an, die an den Knoten eingesetzt wird. Ist wie beim Kupfer. Dasselbe Kupfer, über das heute DSL geht, liegt mitunter schon seit Reichspostzeiten in der Erde, und taugte damals gerade mal für EIN analoges Telefongespräch zur selben Zeit. Später modulierte man mit verschiedenne Frequenzen mehrere Gespräche auf denselben Draht, noch später kamen Datenverbindungen per BTX oder noch später per Analog-Modem mit elektrisch oder akustisch modulierten Analogsignalen... So ein V.90 Modem brachte maximal 56kBit/s, da waren 160 per ISDN schon Autobahntempo....

Halt immer Schritt für Schritt - aber meist auf denselben Drähten. Deshalb meine ich ja, daß man nicht einfach die ISDN-Geschwindigkeit aus Bundespostzeiten hernehmen kann, und behaupten mit den Glasfasernetzen von damals wäre später (also zur gleichen Zeit) nicht auch ein Highspeed-Internet möglich gewesen, wie es dann mit ADSL kam.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Roehre
Hollerie schrieb:
Deshalb meine ich ja, daß man nicht einfach die ISDN-Geschwindigkeit aus Bundespostzeiten hernehmen kann, und behaupten mit den Glasfasernetzen von damals wäre später (also zur gleichen Zeit) nicht auch ein Highspeed-Internet möglich gewesen, wie es dann mit ADSL kam.

Das ist keine "Behauptung" sondern schlichtweg die Wahrheit oder glaubst die die Telekom hätte nicht einfach gerne die Leitungen genommen und den Kunden DSL angeboten, statt alle Leitungen wieder auszubuddeln? Auch wenn du anscheinend lieber den gleichen Mist immer wieder runterbetest, hier noch ein Artikel für dich, der zeigt wie unser Staat mit Geldern umgegangen ist.

Zumindest in Sachen technische Infrastruktur machte man bei der Wiedervereinigung der deutschen Staaten Nägel mit Köpfen: Per Glasfasernetz wollte man blühende Daten-Landschaften schaffen. 50 Milliarden Mark kostete der Spaß - und verhindert heute den Fortschritt.
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/zu-gut-versorgt-im-osten-nix-neues-a-128122.html
Die seinerzeit beteiligten Firmen wie Siemens, Alcatel, Raychem und andere geben heute keine Auskünfte darüber, was sie damals im Auftrag der Deutschen Telekom vergraben haben. Mehr noch, auf die Frage, mit welcher Technik im OPAL-Netz private Internetzugänge auf Trab gebracht werden könnten, verfallen die Firmen in nebulöse Auskünfte über fehlende Standards und teure, unausgereifte Technik, während auf den Webseiten alle nur denkbaren Lösungen angepriesen werden.

Ganz so, als wäre OPAL ein uneheliches Kind der Wiedervereinigung.

Im Rahmen des Programms "Aufbau Ost", bestand die Aufgabe lediglich darin, schwach versorgte Gebiete mit Telefonanschlüssen in moderner Technik auszurüsten. Der Aktionismus jener Tage ließ ein funktionierendes Netz entstehen, was aus heutiger Sicht als Feldversuch für den Lichtleiter verstanden werden könnte.
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/zu-gut-versorgt-im-osten-nix-neues-a-128122.html

Das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. 50 Millarden DM hat der Staat damals für einen Feldversuch herausgeworfen, von dem die damals beteiligten Firmen kurze Zeit später nichts mehr wissen wollten!

50 Milliarden für unausgereifte und proprietäre Technik. Dafür hätte man heute halb Deutschland mit Glasfaser versorgen können! So viel zu Verstaatlichung von Netzen!
 
Axxid schrieb:
Man überlegen mal, wie viele Millionen man wohl einsparen könnte, wenn man in Zukunft nur einmal ausbaut und nicht an manchen Stellen drei Netze übereinander legt.
Und dann überlegt man, wie viele zusätzliche Funktürme man dafür auf dem Land errichten könnte.

Mit anderen Worten: Ein Netz, idealerweise verstaatlicht, in das sich alle Betreiber zu gleichen(!) Konditionen einmieten.
Aber soweit wird es nicht kommen. Das könnte ja Geld kosten ohne das man seinen Namen dranschreiben kann. Wie an gewisse Flughäfen oder Opernhäuser.
Das wäre ja ganz im Sinne des Gemeinwohls... Das geht ja mal gar nicht.
 
Ein Blick in die Statistik zeigt doch nochmal zusätzlich, dass es in DE kaum noch schlechter werden kann im Vergleich zum Rest der Welt. Also ging die Strategie (wenn es überhaupt eine gegeben hat) nicht auf. Und aus der Politik hört man schon, dass die Verantwortlich nichts dazugelernt haben... also müssen alternative Wege her
 
Die Politik soll sich einfach raushalten. Die machen alles nur noch schlimmer und am Ende kommt eh wieder nur Lobbymüll bei rum, bei denen der Verbraucher als letztes drankommt.
 
Zurück
Oben