rg88 schrieb:
Lies dir doch erstmal meinen Beitrag richtig durch. Dann kannst mich zitieren.
Du reißt hier einfach einen Satz komplett aus dem Kontext. Und dann auch noch so falsch, dass du Sachen schreibst wie "auch das Land"... Wieso "AUCH"? Der Rest wird doch gar nicht staatlich versorgt. Das zeigt, dass du meinen Beitrag null verstanden hast.
Ich habe nicht nur diesen deinen Beitrag gelesen, sondern
alle, die du hier bis dato geschrieben hast. Du hast mindestens 2 sehr verschiedene Ideen/Versionen geschildert, hast du das überhaupt selbst bemerkt? Mein Zitat bezieht sich jedenfalls auf
eine davon (weiter unten Idee Nr.2 genannt)! In meinem Text übrigens hatte ich an anderer Stelle aber auch auf andere Punkte/Ideen von Dir Bezug genommen
(genau dort wo du, wie du ja selber zugibst, meinen "Bla und Blubb" "China" und "Aluhut"-Beitrag nicht mehr richtig gelesen bzw. verstanden hast).
Also erstmal hierzu:
Idee Nr.1: Möglichst viel Mobilfunk-Infrastruktur durch den Staat betreiben, die Gewinne aus lukrativen städtischen Bereichen gleichen die Verluste für teure Infrastruktur aufm Land aus. Hab ich das richtig verstanden bzw. zusammengefasst?
Diese
Idee finde ich supergut,
aber eben gut für 1992! Seitdem ist nunmal Vieles passiert und eben auch Vieles, was auch ich nicht so dolle finde (wie das ganze Verhökern öffentlicher Infrastruktur). Das
ist aber nunmal passiert und jetzt
ist 2019!
In der jetzigen Situation besitzen die großen Telekommunikationsunternehmen bereits vielerorts und großteils die zugrundeliegende Infrastruktur um 5G darauf aufzubauen, oder etwa nicht? Willst du das alles enteignen und so Investoren auf lange Zeit vor D verschrecken?
Oder willst du das alles staatlich unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten aufkaufen? Eine staatliche feindliche Übernahme? Ein Preis zu dem die Telekom und Co nicht mehr nein sagen können? Und zusätzlich die ganzen Frequenzmilliarden zurückerstatten? Den Telekomtechnikern ne Beamtenpension anbieten und dem Konzern noch ne fette Ablöse, damit sie auch ja zum Staat zurückkommen und dieser überhaupt die nötigen personellen Kapazitäten für den Aufbau und Betrieb leisten kann? Oder gleich alle 4 Betreiber komplett aufkaufen? Oder alles anmieten zu Preisen die jene bisherigen Netzbetreiber diktieren, mit denen du entweder.bei Netzausbau konkurieren oder sie gegen ihren Willen vom 5G-Netzaufbau ausschließen willst (wie hattest du das eigentlich gemeint bei deiner Idee)?
Aber wovon das Ganze? Schulden a la Italien? Und dann vielleicht auch noch die DB und alles andere was Infrastruktur ist kaufen weil es ja wirklich Sinn macht und auch schöner ist wenn dieses öffentliches Gut ist? Achja, und die noch zu teuren Wohnungen in Berlin ... du hast Recht, jetzt schweife ich ab...
Ich halte das leider für unrealisrisch! Leider!!!
Idee Nr 2 von dir ohne Staat (die Idee mit dem Zitat):
Mehr Anreiz für den Ausbau aufm Land dadurch, dass die Leute auf dem Land, die ja billiger wohnen, entsprechend der höheren Infrastrukturkosten mehr bezahlen? Wie denn konkret? Was nimmst du als Grundlage, den Wohnort? Den Firmensitz? Sollen die Kommunen und Gemeinden jetzt die Sendemasten selber finanzieren und betreiben? Sollen die Verträge und Datenpakete für hier Ansässige teurer sein? Das hältst du für gerecht? Was ist dann mit dem Pendler, der täglich von Stadt A nach Stadt B
übers Land fährt? Mit dem Unternehmen, das in der Stadt sitzt und aber auf dem Land arbeitet und ausliefert? Willst du die Flatrates und Inklusivvolumen alles verbieten, damit für jedes genutzte KB am Sendemast X die ortsspezifischen und auslastungsabhängigen Kosten gerecht berechnet werden? Das kann man mit Glasfaser-Hausanschlüssen machen, zumindest theoretisch, aber nicht mit Mobilfunk, der ist eben
beweglich!
Ich hätte auch gerne ein gutes, flächendeckendes staatliches Netz
überall also nicht nur dort, wo sonst keiner investiert, so wie es hier beschrieben wurde... Aber ich fürchte, es ist ein bissl spät dafür (siehe oben).
Und es ist
privat eben schwierig, die Anbieter zu einem wirklich flächendeckenden Ausbau zu bewegen. Dass es Bürgerbewegungen gegen Sendemasten gibt, das ist auch keine Verschwörungstheorie sondern Fakt! Das mindert die Planungssicherheit und treibt die Kostenkalkulation bei prozentual steigender abzudeckender Fläche quasi exponentiell in die Höhe! Wenn sich irgendwer auf das Abenteuer einlässt, sich zu solch strengen Kriterien a la 99,x% oder "inklusive Landwirtschaft" vertraglich zu verpflichten dann will er dafür sehr sehr viel Geld haben (das und nichts anderes meinte ich mit Subventionen a la "China") und auch hier würde wohl wieder unser Geldbeutel gesprengt, entweder bei den Preisen für die Nutzung oder eben mit genannter Super-Subvention.
Der Staat hat nunmal jetzt bzw. bald die Einnahmen aus der Frequenzversteigerung, die er
nicht hätte generieren müssen. Man hätte sie wie gesagt auch verschenken oder wegen den Auflagen und als Zukunftsinvestition noch draufzahlen können. Und der Staat hat dort, wo sich Bürger gegen Mobilfunkantennen wehren vielleicht auch eher die Möglichkeit, öffentliches Interesse durchzusetzen als die Privatwirtschaft. Ich sehe
nicht, wieso das eingenommene Geld
nicht der Mobilfunk-Infrastruktur in ländlichem förderungswürdigen Raum zu Gute kommen sollte!!! Sei es mit 4G oder 5G...
Vielleicht kann man dafür dannim Endeffekt an anderer Stelle sogar Subventionen abbauen? Die Subventionen für die Landwirtschaft sind schließlich riesig!
Die Idee aus dem Artikel ist also vielleicht nicht so
schön oder
elegant wie diese oder jene "hätte-könnte-wollte-Brainstorming-Idee" (auch deine, zumindest die erste mit dem Staat) aber dafür ist sie
konkret umsetzbar und finanzierbar und damit
mehr als eine Idee, sprich eine
mögliche LÖSUNG!
Zudem hätte man Imho dann aber trotzdem noch, um EIN Netz zu erhalten, das NationalRoaming unbedingt verpflichtend durchsetzten sollen - notfalls mit entsprechend wirksamen Gesetzesänderungen (sonst kommt BMW demnächst noch an und will exklusive Autobahnen bauen
).
Dann könnte der Staat auch in den Gebieten, wo er eingesprungen ist die anderen zum Einwählen verpflichten und die wegen der fehlenden Masse an Menschen hohen Kosten mit hohen Durchleitungsgebühren wieder wettmachen und so den Verlust für den Staat gegen 0 zu minimieren. Diese erhöhten Gebühren würde dann allerdings in "meiner Version" eben am Ende auf
alle Mobilfunknutzer umgelegt werden, nicht nur auf die Bauern & Förster!
Ich selbst wohne übrigens in der Stadt und ich finde das genau so sehr fair. Auch ich will das Handy ab und an mal aufm Land zuverlässig nutzen können!
Ähnliches gilt für grenznahe Gebiete, auch Städte: Mit den derzeitigen EU-Roamingregeln könnten die Netzbetreiber auf die Idee kommen zu warten und zu pokern, auf das ein anderer ausländischer Betreiber beim Gebiete-Poker schneller einknicke und das Gebiet mit abdecke. Auch hier würden staatliche bzw. besser von 2 Staaten finanzierte Masten bei Bedarf großen Sinn machen!
Herzl. Gruß, Daniel
Oder gibt es doch noch andere praktikable und finanzierbare Lösungen bezüglich den von mir formulierten Bedenken?! Ich sehe diese unter den gegebenen gegenwärtigen Umständen nämlich wir beschrieben gerade nicht, aber bleibe trotzdem voller Hoffnung, also immer her damit!