Hollerie schrieb:
Die Bundespost begann den Glasfaserausbau - und die dann privatisierte Telekom AG hat nichts daraus gemacht. Setzte vielmehr auf eine Technik (ADSL), die auf dem veralteten Kupferkabel aufbaute, und somit mit den bereits verlegten Glasfaseranschllüssen inkompatibel war.
Das ist eine seltsame Interpretation des Artikels.
In Wirklichkeit hat die Post und somit der deutsche Staat viel Geld für Technik ausgegeben, die angeblich zukunftsorientiert gewesen ist. Siemens und Co. haben sich daran eine goldene Nase verdient. Blöd nur, dass diese Technik weder damals noch heute nutzbar gewesen ist.
Der Markt hat sich in Richtung DSL entwickelt, was man aber auf solchen Leitungen nicht verwenden konnte und jetzt, wo man ja eigentlich wieder Glasfaser will, wären die verbauten Fasern nicht mehr geeignet.
Erinnert so ein wenig an Transrapid oder andere tollen "Infrastrukturprojekte" Deutschlands und immer war der Steuerzahler der dumme.
Hollerie schrieb:
Und Glasfaser wäre damals eine richtige Technologie für die Zukunft gewesen.
Damals konnte man die Faser aber nicht verwenden, weil OPAL nie für schnelle Internetverbindungen gedacht war. Eine Faser alleine macht kein Netzwerk.
Die von der Telekom eingesetzten Zugangsnetzsysteme wurden ausschließlich für den Telefondienst und für Standardfestverbindungen bis 2 Mbit/s konzipiert. Diese Technologie führte schon vor ADSL zu Problemen: So verhinderte das scheinbar fortschrittliche System in manchen Fällen einen V.90 Connect mit einem 56k Modem. Wer keinen
Krone-OPAL-Anschluss hatte, musste sich mit 33600 bit/s (V.34+) abfinden.
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Jetzt, fast 30 Jahre später hält man es für fortschrittlich. Wer aber vor 20 Jahren ein Netzwerk auf Glasfaserbasis aufgebaut hat, weiß aber welche Kosten damals für solche Lösungen fällig waren. Ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen hätte sich so einen Wahnsinn niemals aufschwatzen lassen. Mit fremden Geld kann man aber doch wunderbar um sich werfen.
Anders ausgedrückt.... Hätte der Staat diesen Wahnsinn weiter gemacht, hätten wir an vielen Orten 20 Jahre lang kein schnelles Internet gehabt und für den Mist wäre gut 10-20 mal so viel Geld investiert worden, wie heutzutage für sowas benötigt wird. Die Kosten dafür hätte jeder Mitbürger getragen und die Glasfasern müssten in der heutigen Zeit sowieso alle ausgetauscht werden.
Faser ist eben nicht gleich Faser. Früher hat man darüber mit Mühe und Not 10 Mbit übertragen und freute sich.