Berry2k schrieb:
Das große Problem bei x86 Prozessoren ( was maßgeblich deren Leistung und Energieeffizienz behindert ) ist ja deren meilenweite Abwärtskompatibilität...teilweise bis ins Jahr 1978 was Befehlssätze angeht? Ernsthaft?
Der Befehlssatz, den eine RISC-CPU unterstützt, dürfte nicht viel neuer sein, bzw. dürfte man so ziemlich alles davon auch als Untermenge in x86 finden. (Ich bin allerdings kein Experte auf dem Gebiet. Man korrigiere mich, wenn ich mich irre.)
Ich denke auch nicht, dass da das Problem liegt. Der x86-Decoder ist sicher nicht der entscheidende Flaschenhals, zumal der Befehlssatz über die Zeit immer mehr mit modernen Funktionen erweitert wurde (SSE, AVX usw.) und damit auch andere (z.B. MMX und klassisches x87-Floatingpoint) ersetzt wurden.
Wenn die x86 heute nicht so flott sind, wie sie sein könnten, dann liegt das höchstwahrscheinlich vor allem an der Monokultur. Neben Intel entwickelt daran ja nur noch das relativ kleine AMD mit und es kommt leider nur selten zu richtig engen Konkurrenzsituationen. Zuletzt hat AMD Intel allerdings mal wieder richtig gezeigt, was passiert, wenn sie zu sehr stagnieren, und sind mit Paucken und Trompeten an ihnen vorbeigerauscht. 😁
Bei ARM geht es wesentlich dynamischer zu. Vielleicht nicht so sehr bei den CPU-Cores selbst, aber auf jeden Fall beim Drumherum. Heutzutage hat man ja eher SoCs. Maßgeschneiderte ARM-SoCs mit spezielen Funktionserweiterungen haben durchaus das Potential, x86-CPUs in bestimmten Anwendungen alt aussehen zu lassen. Aber halt nur, weil Intel (und AMD) nicht so flexibel ist, und sie keine entsprechenden Speziallösungen bieten können. Der kleine x86-PC-Teich hat es ihnen zu bequem gemacht.