Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wie man dieses Gebaren von Netflix in Schutz nehmen kann. Klar, sie sind ein Unternehmen und müssen wir jedes andere Geschäft Geld verdienen. Die Situation in der sie sich jedoch gerade befinden, haben sie sich geschaffen.
Früher wurde ganz offen von Netflix selber Werbung für Account Sharing betrieben, man wurde quasi ermuntert, die Inhalte mit Familien und Freunden zu teilen.
Seit einiger Zeit sitzen nun die typischen Corp Menschen in der Chef Etage, und diese Entwicklung ist nur ein weiterer Beweis wie Gier und Respektlosigkeit gegenüber den eigenen Werten zum Untergang führt. Denn auch wenn es momentan nicht danach aussieht, Netflix ist auf einem ansteigenden Ast, und mit solchen Aktionen beschleunigen sie ihren eigenen Untergang nur.
Netflix war Mal das grund-sorglos Paket. Als der Markt noch nicht unendliche fragmentiert war und man quasi Zugriff auf alle relevanten Inhalte an einem Ort hatte. Als Cineast kam man nicht um eine Mitgliedschaft herum. Damals hätte man für sein reiches Angebot durchaus mehr verlangen können.
Heute Blicken wir auf einen völlig neuen Markt. Wer möglichst alle wichtigen Neuerscheinungen sehen möchte, Brauch min. 4 Abos + GEZ Anschluss. In diesem Sinne, für einen kleineren Katalog, an relevanten Inhalten, immer mehr zu verlangen, ist ziemlich kontraproduktiv. Mit dieser Firmenpolitik animiert man nur mehr Kunden dazu ihren Zugang zu Teilen um die Kosten wieder ins Verhältnis zu setzen mit dem Angebot, Zugänge über VPN in anderen Ländern abzuschließen oder eben ganz zu kündigen.
Diese Täuschungen oder das Sharing anzuprangern ist durchaus legitim, genauso aber muss sich auch Netflix berechtigter Kritik stellen.
- Inhalte nehmen mehr und mehr in der Qualität ab bei steigenden Produktionskosten
- der Stream selber nimmt mehr und mehr in der Qualität ab (7mbit für einen 4k Stream is Lachhaft)
- relevante Inhalte nehmen in ihrer Quantität ab (durch neue Plattform wie Disney+ und Apple)
Man soll nun also immer mehr zahlen für immer weniger und schlechteren Content, der auch noch eine schlechtere Streaming-Qualität hat? Diese Entwicklung wird nicht mehr lange fortzusetzen sein. Ich werde bei der nächsten Preissteigerung auch meinen Zugang über Argentinien reaktivieren und wird das irgendwann unterbunden, der Plattform ganz den Rücken kehren. Denn ich bezahle als Einzel-Person schon jetzt mehr für HD als vor 5 Jahren für 4K, und verbringe so wenig Zeit wie nie auf Netflix. Das man für dich relevante Sachen schnell konsumiert hat ist ein normaler Prozess und normalerweise versucht dann das Unternehmen dich durch Vergünstigungen dennoch als Kunden zu halten, nicht durch das Gegenteil.
Und wer auch nur eine Sekunde lang denkt das man arme Schauspieler oder hart arbeitende Menschen bestiehlt, die Mehr-kosten kommen einzig und allein beim Vorstand bzw. der oberen Reihe in der Produktion (Schauspieler/author/Regisseur) an. Nicht aber bei den Zug tausend kleineren Stellen von Kabelträgern, Assistenten, Kameramännern, Ausstattern, Kostüm Designern etc. Für mich als Cineast ist es teilweise ein Hohn was da an Acting und Writing heutzutage durchgewunken wird und wir gut das auch noch bezahlt ist.
Behaltet eure "Schäm dich du klaust" Mentalität für euch und schaltet lieber Mal euer kritisches Denken ein und setzt euch Mal genauer mit den Inhalten auseinander die ihr so eifrig und blind verteidigt.