Änderungsvorschlag des bestehenden gesetzlichen Sozialversicherungssystems

  • Ersteller Ersteller Onkelhitman
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Du sagst es selber, vom Einkommen und vom Besitz unabhänig, das hieße also, ein Beitrag, der nicht von meinem Einkommen abhängt, also eine Pauschale, diese verneinst du aber, mit Argument, dass diese nicht funktionierte, da sich diese manche nicht leisten könnten.
Eine pauschale Auszahlung. Nicht aber Einzahlung. Eine pauschale Einzahlung geht so nicht. Da sind wir uns ja einig. Die Auszahlung bekommt einen Deckel, weil sie sonst ein Luxus wäre. Und diese ist vom Einkommen und Besitz unabhängig.

Wie man nun zu dem Schluss gelang, wohl gemerkt unter der Prämisse, dass man gegen eine Enteignung ist, dass jemand ggf. praktisch unbegrenzt viel einzahlt, für eine absolut gedeckelte Leistung im Fall X, erschließt sich mir hingegen nicht.
Ganz einfach. Weil du nicht einzahlst. Weder der mit 1000€, noch mit 5000€, noch mit 10 000€ zahlt in irgend etwas ein. Sondern das Geld wird umgelegt. Es ist weg. Futsch. Und wenn daher die 20% von jemandem mit 5000€ Einkommen weg sind, und von 2000€ die 20% weg sind, wenn von jemandem mit 1000€ 17% weg sind (fiktiv, die genaue Grenze suche ich jetzt nicht) aber von jemandem mit 10 000€ nur 10% weg sind, bei 100 000€ nur 1% weg sind..... Wieso nicht von jedem 10% weg?
 
Natürlich zahlt man in eine Versicherung ein, was denn sonst, was die Versicherung intern mit dem Geld macht, ob sie es nun anlegt oder direkt zu Begleichung von Schadensfällen nutzt ist doch vollkommen egal, solange Schadenfälle reguliert werden.

Ja warum nicht 10% von jedem, auch das erklärte ich schonmal, weil es einer Enteignung quasi gleichkommen würde. Ja du bekommst du gleiche Leistung wie jeder andere auch, ja mag ja sein dass es für dich sogar günstiger wäre selbst im Worst-Case alles selbst zu bezahlen, aber den Versicherungsbeitrag musst du dennoch abdrücken. Warum sollte das so sein. Hier zieht einzig und allein ein pragmatismus Arguemtn, man kann es so machen, wenn man nur will. Mehr aber auch nicht.
 
Ja warum nicht 10% von jedem, auch das erklärte ich schonmal, weil es einer Enteignung quasi gleichkommen würde.

Nochmal: Ist es für dich ok, dass Menschen mit einem Einkommen von 1000€ - 5000€ 20% ihres Einkommens enteignet bekommen, Menschen mit niedrigerem Einkommen jedoch nicht, und Menschen mit höherem Einkommen auch nicht?
 
Es ist für mich in Ordnung, wenn das was ich abgeben (muss), in einer gewissen Relation zu dem steht, was ich bekomme. In unserem Fall eine Versicherungsleistung im Fall X. Nur ist diese Relation ab einem gewissen Betrag einfach nicht mehr gegeben, noch kann der hierfür nötige Beitrag von jedem Menschen erbracht werden.
 
Dann soll man uns aber auch nicht vorgauckeln es wäre ein solidarisches Prinzip.
Solidarisch ist die Mittelschicht, welche ihre eigene Rente und die Rente derjenigen finanziert die nicht arbeiten können.
Diejenigen welche, die ihr Einkommen über eine andere "Art" verdienen welche nicht der Sozialversicherungspflicht unterworfen ist bzw. Beamte sind, dürfen sich mit politischer und gesetzlicher Genehmigung dort herausstehlen.
Wo bleibt da die Solidarität?

Erklärt mir doch bitte wieso der Dachdecker bis 67 auf dem Dach herum kraxeln "muss" um volle Rente zu bekommen, während der gediente Oberstabsfeldwebel mit 54 in Pension darf? Und wenn seine Kaserne dicht macht auch niemand ein Problem damit hat ihn schon mit 50 und vollen Bezügen nach Hause zu schicken?
 
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Ich glaub, auch hier wird es immer nur bei der schrittweisen Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze bleiben um höhere Einkommen zu belasten.

Begründung: Man kann das Sozialversicherungssystem ganz einfach verlassen indem man sich in die Selbstständigkeit begibt. Personen mit hohen Einkommen könnten bei einer drastischen Änderung des Sozialversicherungssystems die höheren Beiträge umgehen, indem sie selbstständig werden und statt Arbeitsvertrag halt einen Dienstvertrag abschließen.

Begründung: Personen mit niedrigen Einkommen würden in die Schwarzarbeit gehen um das Sozialversicherungssystem zu entgehen. Da sie bisher gar nicht/kaum belastet wurden haben diese ebenfalls eine Motivation dem neuen System zu entgehen.

PS ja, ich habe absichtlich auch die Personen mit niedrigen Einkommen benannt. Meist wird vergessen, dass diese auch Steuern hinterziehen/SV-Beiträge schwänzen.

Um zum Fazit zu kommen - es sollten die aktuellen Gesetze erstmal vernünftig durchgesetzt werden. Sprich, Steuer-/ und SV Hinterziehung bekämpfen. Setzt man die Gesetze durch, erhöht man die Einnahmen. Schließlich sind Personen die die Gesetze umgehen unsozial gegenüber den Zahlern.
 
_killy_ schrieb:
Um zum Fazit zu kommen - es sollten die aktuellen Gesetze erstmal vernünftig durchgesetzt werden. Sprich, Steuer-/ und SV Hinterziehung bekämpfen. Setzt man die Gesetze durch, erhöht man die Einnahmen.

Wie denn, wenn man durch Steuern/Abgaben im Endeffekt weniger in der Tasche hat? Diese Steuerhinterziehung ist ja ein Resultat dessen, dass man immer weniger verdient. Und von den ganzen Aufstockern wird man sowieso nix rausholen können.

Wenn ich ehrlich bin: Ich würde auch schwarzarbeiten, wenn ich mein Einkommen aufstocken muss. Warum gehe ich dann überhaupt "ehrlich" arbeiten :freak:

Schließlich sind Personen die die Gesetze umgehen unsozial gegenüber den Zahlern

Warum soll ich prozentual gesehen mehr in die SV einzahlen, wenn ein Millionär weniger einzahlt :freak: Würdest du dich auch nicht veräppelt fühlen? Schließlich kann der Millionär mehr verkraften!
 
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weil es eine Versicherung ist. Du zahlst ja in eine KFZ-versicherung auch prozentual vom Gehalt mehr ein als ein Millionär. Zudem wird der Millionär ja durch den Steuerzuschuss eh schon stärker belastet. Das merkt er nur nicht direkt.
 
Zudem wird der Millionär ja durch den Steuerzuschuss eh schon stärker belastet.

Das ist ja auch genau mein Knackpunkt. Steuern und Abgaben, die an den Staat gezahlt werden, sollten für alle gleich hoch sein, weil es gerechter ist und nicht diskriminierend. Dann wären die Millionäre auch nicht benachteiligt. Man müsste nur festlegen, ab welchen Einkommen es Sinn macht, das Einkommen steuerlich zu belasten.

Und zu der SV: Hier Pauschalbeträge festzulegen ist mMn sinn- und zwecklos. Steuern kann man gut einkalkulieren, wie viel man einnehmen muss und wofür man sie verwendet. Aber Pflege, Krankheit usw. kann man nicht einkalkulieren, es ist ein Risiko. Um dieses Risiko abzufedern muss man mehr einnehmen und mit Pauschalbeträgen schafft man das nicht. Es muss fest an das Einkommen gekoppelt sein.
Und wenn man der Meinung ist, dass es für den Millionär ungerecht ist: Mit wessen Hilfe sind sie denn zu Millionären geworden? Ist es denn nicht gerecht, sich diesen jenen Personen gegenüber solidarisch zu verhalten?
Oft sind es einfache Mitarbeiter, die zudem um ihre Arbeit fürchten müssen, weil sie nicht fest angestellt sind und für die gleiche Arbeit weniger verdienen. Ü50 Personen bekommen meistens keine Arbeit mehr, und das heißt, es wird weniger in ihre Rente eingezahlt, obwohl sie dafür mehr einzahlen möchten. Eine Familie besitzt noch mehr Risiko, wenn es Kinder hat und ein Eigenheim, steigt dieser exponentiell. Wie sollen diese Personen noch für eine private Altersvorsorge Rücklagen bilden, um damit ihre Rente aufzubessern? Vom Gehalt kriegen sie auch immer weniger, sei es auch durch die Inflation.

All diese Probleme hat ein besserer Verdienender bzw. Millionär nicht. Denn er besitzt Rücklagen, womit er seine Rente deutlich aufbessern kann. Er kriegt problemlos günstige Kredite, womit er sich ein Eigenheim locker leisten kann. Er braucht nicht mehr zu arbeiten, denn er kann ausschließlich nur von Zinsen leben (muss aber nicht sein). Wenn ein Unternehmer/Manager etwas verbockt hat, müssen es die Arbeiter ausbaden, aber der Unternehmer/Manager verdient munter weiter. Und wegen diesen Arbeitslosen wird weniger in die SV eingezahlt. Vom Unternehmer/Manager kriegen die sowieso nix weiteres mehr, weil Selbstständig/Pauschallimit erreicht.

Ich könnte jetzt noch weiter schreiben, aber kurz gefasst: Um Vorurteile und Hass gegenüber Millionären und Managern vorzubeugen und um ein gerechteres System zu Sorgen, muss man von Pauschalbeträgen wegkommen (außnahme sind natürlich Hundesteuer usw.). Schließlich haben ja auch einige Millionäre und Unternehmer von ganz klein angefangen und sind zu Millionären geworden. Diese Personen mehr zu belasten wäre aus meiner Sicht unsozial, denn sie haben schließlich ihre ganze Energie dafür eingesetzt. Nicht jeder Mensch schafft so etwas.
 
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Mein Ansatz war, statt langwierig an ein System herumzuschrauben und den "gerechten" %-Satz für alle finden, warum nicht einfach das aktuelle System vernünftig durchsetzen?

Hier würde ja sowohl den Millionären in die Tasche gegriffen - wenn sie sich bisher entzogen haben - als auch den Schwarzarbeitern. Beides ist für mich viel ungerechter, da sie die heutigen Gesetze umgehen! Dies sind für mich unsoziale Personen, da beide Gruppen sich herausnehmen, aktuelle Gesetze nicht zu befolgen. (egal aus welcher Motivation heraus) M.E. kommt damit dann auch genug in die Kassen, so dass das Sozialsystem in Deutschland auch wieder vernünftig funktioniert.
(ich inkludiere bei den Steuer- und SV-Betrüger auch gleich mal die Unternehmen, die dieses betreiben)

Bsp. Griechenland - dort gibt es ganz viele Gesetze für Besserverdiende ... dennoch wird damit nichts eingenommen ... nicht die Anzahl der Gesetze spült also Geld in die Kasse sondern die Einhaltung.
 
_killy_ schrieb:
Dies sind für mich unsoziale Personen, da beide Gruppen sich herausnehmen, aktuelle Gesetze nicht zu befolgen. (egal aus welcher Motivation heraus).

Naja, das kann ich einigen Leuten nicht verübeln, wie mit ihren Steuergeldern umgegangen wird. Natürlich ist das unsozial und muss verhindert werden, aber mit der jetzigen Lage ( unnötige Subventionierung, EEG-Mist für Industrien usw.) wird man es nicht schaffen.
 
Klar kann man das schaffen. Mittelbeschaffung und Mittelverwendung haben schließlich nichts miteinander zu tun. Abgesehen davon ist die Motivation für die Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit wohl kaum "Was der Staat damit baut, gefällt mir nicht" sondern einfach nur "Ich will dem Staat kein Geld geben." Daran würde sich wohl auch nichts ändern, wenn der Staat sein Geld nur noch für die sozialsten aller sozialen Zwecke ausgibt.
 
Bist du dir da wirklich sicher? Bei den weniger gut betuchten hast du wohl recht. Bei den Wohlhabenden kann ich mir vorstellen dass das sicherlich ein Aspekt ist, da diese ja sehr viel (finanziell) zum gemeinwesen Beitragen. Wenn man dann aber sieht, dass dann vom dem Geld was man hat, eine Herdprämie eingeführt wird, statt diese mittel zum z.B. Schuldenabbau zu verwenden, oder dass in berlin der Kindergarten für alle (auch die Wohlhabenden) umsonst ist, sich das Land dafür aber Geld über den Länderfinanzausgleich von anderen Ländern holt und diese auch lieber Schulden tilgen würden. Ich glaube da findet man schon Argumente für die Steuerhinterziehung neben dem Aspekt des mehr Geld habens.

Andererseits kann Selbstjustiz kein vernünftiger Weg sein und das obwohl die Politiker ja offenbar nicht verantwortungsbewusst mit den Steuergelden umgehen (können)
 
Das Grundproblem ist doch, ein Sozialsystem kann doch nur funktionieren, wenn alle daran mitwirken. Dies sollte das primäre Ziel sein. Danach kann man sich immer noch um die Ausgestaltung kümmern.
 
So, zurück ausm Urlaub.

@Ganzir Post 244
Ist ja in Ordnung. Dann ist es wie Tiu schreibt. Es ist nicht solidarisch, weil du dich bei dem Wort "Versicherung" festhakst an: "Ich zahle für eine Leistung ein und muss demnach auch eine dazu festgelegte, passende Auszahlung haben." Ferner ist für dich alles Andere eine Enteignung.

Das lasse ich durchaus als Argument zu. Sage jedoch, dass es für diejenigen ab 1000-5000€ ebenfalls eine Enteignung ist, weil sie keine Wahl haben, ob sie die 20% bezahlen oder nicht. Sie werden gezwungen. Der Mittelstand muss die unteren Schichten mitfinanzieren. Die oberen Gehaltsschichten werden prozentual niedriger belastet. Was nicht solidarisch ist.

@_killy_ Post 246
Sprich, Steuer-/ und SV Hinterziehung bekämpfen. Setzt man die Gesetze durch, erhöht man die Einnahmen. Schließlich sind Personen die die Gesetze umgehen unsozial gegenüber den Zahlern.
Ja aber natürlich. Genau darum geht es. Um eine solidarische Zahlung von allen Menschen in Deutschland für alle Menschen in Deutschland. Wer da Steuern hinterzieht oder Schwarzarbeit betreibt, der nimmt dieses Geld den Bedürftigen weg. Allen Bedürftigen. Und ist damit unsozial. Unsolidarisch.

@vanbey 247
Diese Steuerhinterziehung ist ja ein Resultat dessen, dass man immer weniger verdient.
Nein. Eine Steuerhinterziehung ist ein Verbrechen gegenüber allen Deutschen Mitmenschen, die mit ihren Steuergeldern einen Beitrag für die Verbesserung des Landes und der Struktur bezahlen. Klar geht einiges vom Geld drauf für Unsinnigkeiten. Aber dennoch. ALLE zahlen für ALLE.

@Quickbeam2k1
weil es eine Versicherung ist. Zudem wird der Millionär ja durch den Steuerzuschuss eh schon stärker belastet. Das merkt er nur nicht direkt.
Ist es da nicht viel besser das Wort "Sozialversicherung" in "Sozialabgabe" umzuändern und jeden 20% zahlen zu lassen, völlig unabhängig von der Auszahlung? Und die Steuerbelastung ebenfalls auf einen festgelegten Prozentsatz zu stellen, völlig unabhängig davon, wie hoch das Einkommen ist? Anstatt die Mittelschicht die Unterschicht mitzufinanzieren würden alle Schichten alle Schichten finanzieren.

@ vanbey
Steuern und Abgaben, die an den Staat gezahlt werden, sollten für alle gleich hoch sein, weil es gerechter ist und nicht diskriminierend. Dann wären die Millionäre auch nicht benachteiligt. Man müsste nur festlegen, ab welchen Einkommen es Sinn macht, das Einkommen steuerlich zu belasten.
Genau das. Wobei man sogar sagen kann: Alle. Und diejenigen, die zu wenig haben aufstocken, jedoch nicht aus den Steuergeldern, sondern aus den Sozialversicherungen. Das geht dann auch wunderbar. Weil ja ALLE zahlen.
Diese Personen mehr zu belasten wäre aus meiner Sicht unsozial, denn sie haben schließlich ihre ganze Energie dafür eingesetzt. Nicht jeder Mensch schafft so etwas.
Genau das. Es geht nicht darum, Millionäre zu enteignen. Enteignet wird, wenn man es ganz genau betrachtet, jeder Bürger, der Steuern zahlt, und der Sozialversicherungsbeiträge bezahlt. Denn er hat keine freie Wahl ob er es macht. Würde man die freie Wahl haben, niemand würde mehr Steuern bezahlen. Aber jeder würde meckern, dass die Straßen schlecht sind, die Kindergärten voll und zu wenig Feuerwehrleute und Polizisten und und und, beliebig fortsetzbar. Dafür ist der Staat und die Regierung "gut". Sie verteilt in Robin Hood Methode an die Bedürftigen, einen Lebensgrund und Lebensstandard. Damit hier niemand auf der Straße leben muss. Oder verhungert. Im Gegenzug dazu, muss die arbeitende Bevölkerung mit einem Teil ihres Einkommens bezahlen. Um die Bedürftigen zu bezahlen.

Da kann es nicht sein, dass Menschen mit mehr Geld, mehr Steuern zahlen müssen. Aber auch nicht, dass sie weniger Sozialabgaben zahlen.

Denn das ist nicht solidarisch, das ist ungerecht und unfair.

@_killy_ 250
M.E. kommt damit dann auch genug in die Kassen, so dass das Sozialsystem in Deutschland auch wieder vernünftig funktioniert.
Nein. Es funktioniert ja so schon nicht vernünftig. Eben genau aus den o.g. Gründen. Es ist unsolidarisch und unsozial die Bedürftigen vom Mittelstand zu finanzieren, während die höheren Einkommen prozentual weniger Sozialabgaben zahlen (nicht insgesamt weniger, sie zahlen ja mehr Steuern, was ja wiederum bedeutet, dass sie ja vielleicht bis zu einem bestimmten Schnittpunkt dasselbe zahlen, aber nicht für dieselben Ausgaben!) und somit die Sozialversicherung jedesmal als nicht finanzierbar oder zu hoch eingestuft/schätzt wird. Natürlich müssen Steuersünder wie auch Schwarzarbeiter bestraft werden. Dies bringt uns zum fairen Solidarprinzip aber kein Stück weiter. Dies müsste nebenher laufen (würde im übrigen wahrscheinlich Kostendeckend arbeiten, die Ausgaben für die Finanzierung der Ermittler wäre sicherlich gleichhoch mit den Einnahmen der Rückzahlungen der Steuern). Und es müsste nebenher vieles andere auch laufen, wenn man die Gesetze denn eingehalten haben wollte.

@Quickbeam2k1 253
Wenn man dann aber sieht, dass dann vom dem Geld was man hat, eine ..... eingeführt wird, statt diese mittel zum z.B. Schuldenabbau zu verwenden,....
Dieser Satz lässt sich beliebig weit ausdehnen. Die Frage nach dem Nötig und Unnötig ist wirklich wichtig. Hat jedoch eigentlich mehr mit dem Thema: "Steuerverschwendung und deren Auswirkungen" was zu tun.

@_killy_
ein Sozialsystem kann doch nur funktionieren, wenn alle daran mitwirken. Dies sollte das primäre Ziel sein. Danach kann man sich immer noch um die Ausgestaltung kümmern.
Was wir ja gerade machen. Wir sagen, dass es ein sozial gerechtes System sein muss, in dem jeder gleich behandelt wird, in dem jeder den gleichen prozentualen Beitrag zahlen muss von seinem Lohn. Ob dies nun Sozialabgaben sind oder Steuern ist irrelevant. Es muss Gleichheit geben. Alle müssen alle tragen. Wenn nun demnach die Sozialversicherung funktioniert, und alle Menschen gut versorgt sind mit dem Lebensstandard, mit den Grundbedürfnissen und wenn als Schluss der Beitragssatz sinkt, um die Belastung ALLER zu senken, dann ist das ein positiver Nebeneffekt. Für wen? Na für ALLE! Und genau darum geht es.

Wir sind alle Bürger dieses oder eines jenen Landes. Wir sind Menschen. Wir sind als Menschen, als Spezies gleich, und als Individuen verschieden. Aber jeder soll gleich daran teilhaben, jeder soll gleich behandelt werden vor dem Gesetz. Das gilt für mich auch vor dem Steuergesetz und vor dem Sozialversicherungsgesetz.

Sodann wir mit dem Begriff immer wieder Schwierigkeiten haben, wäre denn auch Ganzir sowie Quickbeam2k1 damit einverstanden, wenn ich anstatt das Wort: "Sozialversicherung" das Wort "Sozialabgabe" benutze?

Denn es geht einfach nur um die folgenden Punkte:
1. Jeder mit Einkommen zahlt prozentual denselben Satz an Steuern und Sozialabgaben
2. Die Sozialabgabe darf nur zur Deckung der Sozialausgaben genutzt werden und sichert die Lebensgrundlage
3. Die Sozialabgabe wird NICHT durch Steuern subventioniert, der Sozialabgabensatz wird langsam angepasst auf die tatsächlichen Ausgaben. Überschüsse werden als Rücklage für eine Neueinstufung durch Senkungen der prozentualen Belastung genutzt, für andere Zwecke wird sie nicht berührt.

Die Sozialabgabe wäre damit sozial gerecht, solidarisch von allen Arbeitnehnehmern getragen (auch Selbstständige, auch Beamte, einfach jeder).

Die Überwachung des Staates gegenüber Steuersündern und Schwarzarbeitern wird ausgeweitet (was auch für jegliche andere Bereiche zutrifft wie z.B. Wucherzinsen, Preisabsprachen der Tankstellen, Verbraucherschutz etc. etc.).

Was wir brauchen ist ein Land für Menschen.
 
Ich stimme die vollkommen zu beim Thema Einheitssteuer und Einheitssätzen für die Sozialversicherung. Wo das große Problem bei der Umsetzung ist (mal davon abgesehen dass dem deutschen eine Einheitssteuer nicht passt da ja die Reichen nicht "mehr" zahlen) ist bei der Rücklagenbildung. Wir werden riesige demographische Probleme bekommen, da ist die Frage auf was für einen Zeitraum man die Rücklagen bilden will. Wenn man das dann notgedrungen für lange Zeiträume machen muss liegt dort auf einmal eine riesige Menge Geld rum. Das weckt dann wieder Begehrlichkeiten bei der Politik. Da Politker ein solches Gesetz erschaffen müssten weiss man schon dass es nicht kommen wird (ohne Hintertüren). Da waren die Norweger mit ihrem Staatsfonds schlauer. Unsere Politiker haben dafür aber eine zu beschränkte Sichtweite. Die sterben ja auch bald im Vergleich zu den jetzt 25 Jährigen. Also was kümmert es sie.

Edit: Überwachung ausweiten ist das letzte was ich sehen will. Wenn man heut schon liest dass die Arge den Internetzugang von ALGII Empfängern überwachen will krieg ich das Kotzen.
 
Entschuldige die Formulierung, natürlich ist es nicht die Überwachung sondern die Suche nach solchen muss ausgeweitet werden.

Die Rücklagenbildung ist nicht nötig. Sie ist nur da zum einpendeln des Sozialabgabensatzes. Indem es eben bei 20% für alle anfängt und dann runter geht auf 19%, 18%, 17%, 15%, 10%, oh, war zu wenig. Also wieder 13%. Wieder zu hoch. Also 12%. Ok, immer noch zu hoch. 11%. Zu wenig. 11,5%. Bisschen Überschuss. Ok, so lassen wir es.

Diese Zahlungen müssen wirklich dicht gemacht werden. Sie sollen abgeschlossen genutzt werden wie z.B. die Beitragszahlungen für die öffentlich rechtlichen Anstalten für Fernsehen und Radio. Es darf nur für dieses benutzt werden und nicht für was anderes. Punkt.

Der Demografiewandel wäre gegessen wenn ALLE dieselben Prozente zahlen. Und der hätte sich noch viel mehr, wenn endlich dafür gesorgt würde, dass die Alten sicher sind, und die Kinder versorgt werden. Denn dann ist es kein so hohes Risiko mehr Kinder zu haben. Es können wieder Kinder geboren werden. Momentan kippelt alles halt so stark, dass die Menschen eine Werteverlagerung haben, weil ihnen die Sicherheit fehlt. Durch eine Stärkung dieses Sektors in Deutschland kann man auch wieder Kinder in die Welt setzen. Und dann kann dem Demografiewandel (sofern denn vorhanden) entgegengewirkt werden.
 
Aber das jetzige System wird doch von Schwarzarbeitern und Steuerhinterzieher umgangen. Dies droht auch dem zukünftigen System. Zumindest völlig legal könnten dies Personen mit höheren Einkommen tun, indem sie in die Selbstständigkeit gehen. Somit fallen aber genau die Personen weg, welche das System tragen sollen.

Die Motivation von Menschen ist nunmal immer auf die eigene Person bezogen als auf die Gemeinschaft. Gerade in Deutschland haben wir doch das Land der Neider. Der Andere hat immer mehr. Der Garten des Nachbarn ist schöner. Die "Reichen" verdienen an den "Armen".

Im Land der Neider wird es sehr schwierig werden, ein solches System zu schaffen, was sehr auf das Gemeinschaftsgefühl appeliert.
Als Beispiel:
-> nominiere in ein Unternehmen eine Person zum Mitarbeiter des Monats - im nächsten Monat wird diese Person nicht mehr im Unternehmen arbeiten weil die Kollegen genau diese Person herausgemobbt haben ...

Die Kultur in Deutschland sieht nunmal nicht vor, auch anderen etwas zu gönnen. "Hartz IV Emfänger sitzen den ganzen Tag vorm TV und stehen vor 12 Uhr nicht auf ...".
Du hast Neid in alle Richtungen.

Aus meiner Sicht ist eine bessere Verfolgung der Schwarzarbeiter und Steuerhinterziehende gewinnbringender. Auch wenn es erstmal kostendeckend ist, so wird zumindest allen gezeigt, dass auch wirklich alle gleich behandelt werden und nicht die "Zahler" am Ende die Dummen sind.
 
Dies droht auch dem zukünftigen System. Zumindest völlig legal könnten dies Personen mit höheren Einkommen tun, indem sie in die Selbstständigkeit gehen.
Tut es nicht. Weil ja ALLE zahlen. Auch Selbstständige. Die "Flucht" in die Selbstständigkeit wäre demnach also gar nicht möglich.

Aus meiner Sicht ist eine bessere Verfolgung der Schwarzarbeiter und Steuerhinterziehende gewinnbringender. Auch wenn es erstmal kostendeckend ist, so wird zumindest allen gezeigt, dass auch wirklich alle gleich behandelt werden und nicht die "Zahler" am Ende die Dummen sind.
Sie SIND Aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze nicht gleich behandelt. Weder zahlen die Beamten, die Selbstständigen noch die wirklich höherverdienenden solidarisch ihre 20%. Und das ist einfach ungerecht. Da reicht es nicht aus, wenn wir nur die suchen und bestrafen, die schwarz arbeiten und die Steuern hinterziehen. Die sollten so oder so schon gefunden werden.

Aber es Bedarf an der Gleichmachung der Beitragszahler. Denn die mit der Höchsten Last im prozentualen Bereich ihres Einkommens sind diejenigen knapp unter der Beitragsbemessungsgrenze und über dem Satz an dem es losgeht mit Sozialversicherungsbeiträge voll bezahlen.

Es ist jetzt schon unfair. Natürlich muss man die schwarzen Schafe suchen und bestrafen. Das ist aber jetzt schon der Fall. Es muss aber einfach mal ein gerechtes System für den Rest gelten. Und das ist es eben nicht.

Das zukünftige System, oder sagen wir eher das Utopensystem, welches hier ja kreiert wird, das unterscheidet ja gar nicht mehr nach Einkommen. Es sagt einfach: xy % = Abgaben und Sense. Nur sind es dann eben ALLE die ALLE tragen. Und nicht die in der Mittelschicht. Auch hilft es uns nicht die Mittelschicht zu entlasten. Indem wir, nur als Beispiel, die Beitragsbemessungsgrenze erhöhen.

Es sollte einen Zwang geben, so wie die bis 5000€ ja auch im Zwang sind und nicht aussteigen können. Einen Zwang für jeden prozentual von seinem Gehalt das Geld abzugeben. Und dieses Geld verwenden. Und dann ist der Neid auch völlig egal. Den gibt es immer, wie du schon sagst, und auch in alle Richtungen. Aber nur weil er geschürt wird von denen, die den Hals nicht voll bekommen. "Buhu, das ganze Geld was ich EINgezahlt habe ist weg. Davon HÄTTE ich mir xy kaufen können". Das aber mit dem Geld unzähligen Menschen geholfen wurde... naaa. Das ist ja nur passiv gesehen. Und daher aus unserer Wahrnehmung heraus. Man müsste demnach viel mehr Werbung für unser tolles System machen, als es immer schlecht zu reden.
 
Solange hier in Deutschland keiner flächendeckend gegen das Steuer-/Versicherungssystem protestiert, wird es niemals eine Veränderung geben. Denn Politiker reagieren oftmals nur aus Angst und Verzweiflung als durch Elan und Begeisterung.

Das ist das Problem in Deutschland. Man lässt sich vieles gefallen. Wenn die Bevölkerung z.B. klar gegen die Sonderstellung von Beamten bei der Pension wäre, müssten jene dies akzeptieren, denn so funktioniert eben die Demokratie -> die Mehrheit regiert.
Das haben wir z.B. im Falle von Fukushima gesehen. Obwohl die Merheit des Parlamentes für die Atomkraft war, musste es wegen der Motivation der Bürger einlenken.

Und nur das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem, warum wir jetzt ein solches System besitzen. Es wird nicht mehr viel über die Probleme und "Ungerechtigkeit" offener gesprochen. Man kann weiterhin die CDU und SPD wählen, doch wir dürfen uns nicht an die Parteien richten, die Parteien müssen sich an uns richten!

Aus diesem Grund wird diese Diskussion wie @Onkelhitman schon sagte, nur eine Utopie bleiben, leider.
 

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