Für jemanden, der auch in Zukunft noch gute Alien-Spiele abseits von 08/15 will, sollte die Kaufentscheidung ein Nobrainer sein. Einfach den Pile of Shame gegen einen Pile of Aliens, äh, Marine-Leichen austauschen. Wir sind hier schließlich nicht bei Gearbox.
Ich war auch skeptisch, obwohl ich eher Fan der Filme bin. Sah trotz allem (positive Presse, sehr positive Userwertungen) etwas einfach gestrickt aus, dazu ein mir komplett unbekannter Entwickler und ein Spiel, das sich nicht so einfach einordnen lässt. Weil sich hier ein Entwickler erst mal Gedanken gemacht hat, wie man den Film in ein Spiel übersetzen könnte, statt zu sagen: "Jo, der Film hat Knarren und Aliens -- Shooter geht immer." Hätte nie gedacht, dass das Spiel den Film
so gut einfängt.
Das übrigens auch audiovisuell. Denn obwohl das Spiel kein Stresstest für eine RTX 4090 ist, streckt sich alleine der Score schon ziemlich gut, Horner zu emulieren, ohne ihn 1:1 zu kopieren (ein wenig Goldenthal und Alien³ ist auch mit drin). Bonuspunkt: Seegson und die Working Joes aus Isolation sind ebenfalls mit am Stacht.
Independent schrieb:
Ich hasse auch jedes spiel was mir ein Zeitlimit setzt...
Auf dem leichtesten ist es aber wohl sehr generös -- kann man auch individuell einstellen, mittlerweile bis auf OFF. Dazu kommt, dass das Spiel im Standard-Savemodus (den ich sofort deaktiviert habe) Autosaves anlegt, bis der Medic kommt. Selbst, wenn man einen Aufzug benutzt...
Normalerweise: Mit Zeitlimits, die nach zig Stunden DIREKT ins Game Over führen, sollte man vorsichtig sein. Vor allem, wenn das so streng umrissen ist, dass man auch ohne grobe Fehler schnell ans Limit kommt. Wenn es hier allerdings überhaupt keinen Zeitdruck gäbe, wäre das Spiel komplett witzlos. Und verlöre seinen Reiz.
Man könnte für jede Mission x Drops buchen, müsste dabei niemals abwägen, ob man mit angeschlagenem Squad noch weitermacht oder nicht. Und zurück in der Basis auch erst mal gemütlich rumömmeln, bis alle besten Marines wieder kuriert und einsatzfähig sind. Dazu hatte der Film auch seinen Timer -- Dark Descent orientiert sich an Aliens, nicht an Michael Bays Schießbudenfiguren - Die Rückkehr oder so.
Es gibt übrigens im Prinzip zwei Timer. Einmal einen, der erst später anläuft und klar sagt: Nach x Tagen (je nach Schwierigkeitsgrad) ist die Sause vorbei, mein Freund. Der andere läuft immer und beeinflusst (etwas), wie stark das Alienaufkommen auf dem Planeten bzw. in den Missionen ist. Damit simuliert das Spiel, dass sich die Viecher auch ausbreiten, statt statisch immer gleich in Skriptsequenzen a la AvP2 auf einen gehetzt zu werden.
Damit ist dies das erste Aliens-Spiel seit 1986, das eine Ausbreitung simuliert (siehe Abschnitt
Alien-Strukturen) -- Next-Gen.
Diesen Grad der "Durchseuchung" kann man aber später wohl gegen Ressourcen dank kluger Forschungs-Menschen in der Basis wieder runterfahren.