So, ich denke ich bin endlich fertig. Und da ich auch was zurückgeben will nach dem vielen Einlesen in eure Erfahrungen (hier auf CB und HWLuxx), findet ihr hier meine. Gerade auch weil man wenig zu den M16E findet, und auch gleich inkl. meinen Erfahrungen wie man den Ryzen 5800X stabil bekommt im RAM Overclock + PBO / CO / UV.
Zusammenfassung & Hardware:
- - 2x32GB = 64GB Micron E-Die 16gbit / M16E @3800 CL18 @1,37V
- - MSI B550I Gaming Edge WIFI MiniITX / AGESA 1.2.0.5
- - 5800X @PBO mit CO -30 Allcore, und -0,05V Offset -> 1,37V max VCore effektiv (geht auch mit vollem PBO)
- - IF1900 1:1:1 bei vSoc 1,05 / VDDP 0,80 / VDDG CCD 0,85 / VDDG IOD 0,97 / CPU PLL 1,77V
Ergebnis:
- ~54000MB/s Read / ~63ns Latenz AIDA
- ~65 / ~660 CPU-Z Bench
- ~12400 TimeSpy CPU Score
Stable in einem 90min Prime95 Custom Loop mit 768K - 800K, mit gleichzeitigem 3DMark Firestrike Loop laufen. Kein Audio Crackling so weit.
Das alles in einem Miniwürfel. Thermatake Core V1, Kühler ist der NH-D9L mit zweitem Lüfter.
Wie habe ich mich vorgetastet?
Zunächst mal Memory Fast Boot ausgeschaltet Retry auf 3x eingestellt. Viele Settings haben beim dritten Versuch funktioniert, ich habs aber auf den ersten hin optimiert. Ich wollte eine Einstellung finden, die auch beim Booten bei der Memory Initialisierung stabil ist. Und nicht ein Setting, das nur aufgrund eines früheren Memory Trainings bootet, aber dann unberechenbar ist beim Kaltstart / Neustart / Aufwachen.
Generell noch etwas, das ev beim Booten hilft: ich hab einfach alle Einstellungen die ihr im ZenTimings seht, händisch fixiert wo möglich. Dh GDM enabled, BGS disabled, BGSalt enabled, RAM PowerDown Disabled, SetUp Zeiten auf 0, ... da muss er ggf weniger selber ausprobieren beim Booten / MemTraining?
Zu den Timings bei 3800MHz Ram Takt:
- - CL16 bootet nicht mal, auch nicht bei vSOC 1,15, vRAM 1,45 etc
- - CL18 läuft super entspannt.
- - tRCDRD 22. 20 geht nicht, 21 bootet , 22 macht aber keinen Unterschied und ist gerade, dh ganzzahliger tRDWR Teiler.
- - tRCDWR 18 geht ohne Probleme, drunter wollte ich nicht.
- - tRP 18 geht, drunter zickt es rum.
- - tRAS 42 funktioniert super als Formel tRCDRD + tRP + 2 = tRAS
- - tRC 60 geht super als Formel tRP + tRAS = tRC
- - tRFC 600 geht als ganzzahliges Vielfaches von tRC (x10), drunter packt der e-Die nicht
- - tRRDS 4 / tRRDL 6 / tFAW 24 geht gut. 4 / 4 / 16 geht auch und ist angeblich das optimale Miinimum, aber bootet unzuverlässiger und hat sogar schlechtere Performance bei mir?
- - tWRTS 4 / tWRTL 12 / tWR 12 bootet zuverlässig. 4 / 10 / 10 geht auch, aber bootet unzuverlässiger und hat sogar schlechtere Performance bei mir?
- - tRDRDSCL / tWRWRSCL geht gut auf 4 / 4 und hat angeblich guten Performanceimpact. Hab da nie mehr oder weniger versucht.
- - tCWL 16 geht gut auf tCL - 2. 14 geht glaub ich auch, aber nicht probiert bei 3800.
- - tRTP 12 geht gut, 10 ist wieder unzuverlässiger beim Booten und nicht schneller
- - tRDWR 11 / tWRRD 1 funktioniert als tRDWR = tRCDRD/2 und 1 als Minimum beim Einhalten dieser Formel. 10 / 3 geht auch, aber bringt nichts und hält sich an keine mir bekannte Formel
- - tRDRDSD 4 / tRDRDDD 4 und tWRWRSD 6 / tWRWRDD 6 geht gut, ist eins weniger als Standard. Der Rest der tertiären Timings ist auf 1, siehe Screenshot.
Zu den Widerständen:
- - ProcODT 28,2 Ohm ist die niedrigste Einstellung und geht wunderbar. Ist original 36,9 Ohm, damit hab ich begonnen. Dann hatte ich lange 32 Ohm. 43,6 bootet zuverlässiger, drüber eben Bootprobleme. Hab dann einfach mal 28,2 Ohm eingestellt, und siehe da - geht alles wunderbar?
- - RttNom 7 (34 Ohm) / RttWr 3 (80 Ohm) / RttPark 3 (80 Ohm) geht super. 6/3/1 geht genau so gut, aber ist ja unnötiger Stress mit 240 Ohm? Deshalb 7/3/3. Die Werte voreinzustellen macht scheinbar einen großen Unterschied beim Booten, standardmäßig bootet das Board mit 0/3/1 und das hat oft mehrere Anläufe gebraucht.
- - ClkDrvStr und die anderen DrvStr gehen ohne Probleme auf 20/20/20/20. Hatte ich lange auf 24 alle,
- - Unterschiede bei allen Widerständen konnte ich wenn überhaupt im Bootverhalten feststellen (ProcODT / Rtt). Bei Performance / Stabilität keine Unterschiede für mich erkennbar, wenn dann eher positiv.
Zu den Spannungen:
- - vSOC 1,05 ist der niedrigste Wert der für mich sinnvoll ist. Der soll nämlich mindestens VDDG IOD + 0,04 bis +0,08 sein. 1,0V bootet auch, 1,075 geht auch gut. 1,05 ist übrigens real ca 1,07 lt HWInfo, aber 1,05 lt ZenTimings.
- - CLDO VDDP 0,80: geht super, und scheint mir auch gegen Soundprobleme zu helfen. 0,90V war voreingestellt, geht auch - bin aber Fan von einem Effizienzminimum.
- - VDDG CCD 0,85: soll immer min 0,04 über VDDP liegen, läuft ohne Probleme.
- - VDDG IOD 0,97: drunter gibts WHEA Fehler im Eventlog. Bei 0,925V gibt es viele, bei 0,95V nur noch ganz wenige. Ab 0,96V keine mehr, aber ich habs mit der 7 bei den Spannungen scheinbar, da ist für mich das "sichere Optimum"
- - VDIMM 1,37V: 1,35V läuft, liefert aber Prime95 Fehler. Ab 1,36V stabil, 1,37 wie gesagt das sichere Optimum. Ist real ca 1,376 lt HWinfo.
- - CPU +1,8V / PLL / 1P8 auf 1,77V läuft, soll angeblich auch irgendwie helfen bei einem stable Overclock. Hab keinen Unterschied festellen können, aber hey - niedriger ist besser Lt HWinfo ist das real eh genau 1,8V.
Wenn wir schon dabei sind, dann auch zu den Nebenschauplätzen CPU Performance und stabiler Betrieb:
- - Wie schon geschrieben, den 5800X betreibe ich @PBO mit CO -30 Allcore (entspricht etwa -0,03V), und -0,05V Offset -> 1,37V max VCore effektiv. Die RAM Settings etc gehen auch mit vollem PBO, aber das scheint nicht schneller zu sein, während es aber mehr Leistung verbrät? Interessanterweise wird das ganze langsamer und weniger Primestable, wenn ich unterschiedliche CO Offsets auf die einzelnen Kerne verwende, zB -15 auf die zwei besten --> Prime-Fehler.
- - IF1900 1:1:1 geht auf dem Brett ohne Probleme, darüber keine Chance. Ist angeblich bei MSI den BIOS Updates geschuldet, die 1900 ohne WHEA stabil betreiben, aber darüber eben nicht mehr booten. Kann ich mit AGESA 1.2.0.5 bestätigen, kein einziger WHEA Fehler, ausser ich fahre weniger als 0,96V VDDG IOD.
- - PPT / TDC / EDC hab ich auch eine interessante Erkenntnis. Die hab ich im PBO manuell auf die AMD Referenzwerte eingestellt (142/95/140). Damit boostet POC auf ein höheres VCore Limit hin wie es scheint, als wenn man ausserhalb der Limits arbeitet. Konkret: wenn ich das auf 142/95/142 stelle, ist offenbar die VCore Obergrenze 1,45V, abzüglich meinen 0,05V Offset und ~0,03V Curve Optimizer, ergibt dann am Ende meine maximal 1,37V VCore. Auf 142/95/140 wiederum boostet er auf 1,45V, trotz 0,5V Offset und 0,3V CO, ich gehe also davon aus dass er hier das PBO Boost Limit auf den bekannten 1,525V ansetzt. Also bei geplantem UV unbedingt die EDC leicht ausserhalb der Limits setzen Leistung ist gleich oder sogar besser bei 1,37V.
- - CPPC hab ich ausgeschalten, auch CPPC Preferred Cores. Ich merke unter Windows 11 keine Verbesserung, eher mehr Inkonsistenz in der Leistung. Ohne das Setting gleiche oder bessere Ergebnisse im 3DMark CPU Test und auch in CPU-Z.
- Reboots: ich hatte immer wieder im Leerlauf reboots. Hier half im BIOS PSS = Cool & Quiet ausschalten und "Power Supply Idle Control" auf "Typical Current Idle" stellen.
- Freeze: ich hatte zb auch immer wieder während 3DMark Firestrike Loops oder auch direkt beim Beenden von F1 2021 einen Freeze, bei dem sich nur noch der Mauszeiger bewegen liess. Hier half aus meiner Sicht das Deinstallieren vom Ryzen Master (!), der auch eine Abhängikeit zu BIOS Settings hat. Im BIOS hab ich dann statt "AMD Overclocking" bei vCore auf "Offset" gestellt, und bei vSOC statt "AMD Overclocking" auf "Override". Damit sollte das fixiert sein, und AMD Software kann nicht mehr reinpfuschen.
Abschließend bin ich da ganz zufrieden. Sehr ordentliche Leistung bei geringer Spannung und Leistungsaufnahme, und top Stabilität. AGESA 1.2.0.5 find ich damit ganz gelungen muss ich sagen.