Anbieterzwang über Hausverwaltung

Lawnmower schrieb:
Wenn das Internet nicht funktioniert und ein Bestandteil vom Mietvertrag ist, musst Du Dich an den Vermieter wenden.
Ansonsten könntest Du zur Überbrückung eine Lösung per 5G beschaffen, ggf je nachdem mit Kostenüberwälzung auf den Vermieter oder/und eine Mietzinsreduktion.
Bester Hinweis bisher.
Und wenn du vorher schon deinen Vermieter auf diesen Mangel hingewiesen hast, ohne bisher erfolgten Behebungsversuch seinerseits, dann sind auch schnell die Fristen für deine eigenmächtige Mietminderung erreicht. Die Mietminderung geht auch auf die Bruttomiete (nicht nettokalt), zb. in Höhe von 5%.

Man stelle sich mal vor du hättest einen Job den du vorrangig im Homeoffice über Internet ausübst, dann wäre es noch heikler. Und ja du kannst auch die Kosten für einen Überbrückungs LTE Router in Rechnung stellen.
 
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das Nebenkostenprivileg entfällt erst zum 1.7.2024
wenn die Infrastruktur im Haus von Vodafone erstellt wurde, kann sie die Telekom oder sonstwer nicht nutzen
und wenn der Vertrag mit Vodafone in irgendeiner Weise mit dem Mietvertrag in Zusammenhang steht, kann man doch sicher die Miete kürzen
 
0x8100 schrieb:
der vermieter muss nur eine(!) technische infrastruktur stellen, in diesem fall das kabel. er ist z.b. nicht verpflichtet, kabel, dsl und glasfaser parallel anzubieten. wenn auf dem kabel nur vodafone drauf hängt, hat man keine grosse wahl.
Der TE schreibt aber, dass bei ihm auch FTTH von der Telekom vorhanden ist, dessen Nutzung aber scheinbar vom Vermieter untersagt ist.

Ja, der Vermieter mag verpflichtet sein, zumindest eine Infrastruktur vorzuhalten und die Kosten kann er dann auch auf die Nebenkosten umlegen. Den Mietern dann aber vorzuschreiben, sie dürfen einen Internetanschluss nur bei Vodafone bzw. nur über Kabel buchen, statt bei der Telekom über deren FTTH Infrastruktur, halte ich rechtlich doch schon für sehr dünnes Eis.
 
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mibbio schrieb:
Der TE schreibt aber, dass bei ihm auch FTTH von der Telekom vorhanden ist, dessen Nutzung aber scheinbar vom Vermieter untersagt ist.
der punkt scheint mir etwas unklar. die telekom soll die glasfaser bis in die wohnung gelegt und dann auf docsis umgesetzt haben. wäre zwar technisch machbar, aber irgendwie nicht wirklich sinnvoll. selbst wenn: wenn der telekomanschluss da ist, kann man den auch nutzen - wie soll der vermieter das verhindern?
 
MOBERT_BRONSN schrieb:
Die Hausverwaltung hat einen Exklusiv-Deal mit Vodafone, das ist auch im Mietvertrag so festgehalten.
Das ist aber dann vermutlich nur der Kabelanschluß, oder, da kann das ein Vermieter so machen, das ist schon lange so. Es gibt aber noch als Alternative, DSL und Glasfaser.
Ergänzung ()

mibbio schrieb:
Der TE schreibt aber, dass bei ihm auch FTTH von der Telekom vorhanden ist, dessen Nutzung aber scheinbar vom Vermieter untersagt ist.
Problem ist hier, daß der Vermieter dem Glasfaserausbau zustimmen muß, weil es ja seine Liegenschaften betrifft. Das ist kein Untersagen in dem Sinne, er erlaubt den Ausbau einfach nicht.
 
nutrix schrieb:
Problem ist hier, daß der Vermieter dem Glasfaserausbau zustimmen muß, weil es ja seine Liegenschaften betrifft. Das ist kein Untersagen in dem Sinne, er erlaubt den Ausbau einfach nicht.
Da müsste der TE dann jetzt mal aufklären, ob bei ihm tatsächlich eine Glasfaser bis in die Wohnung liegt, wie er es eingangs dargestellt hat.
 
kachiri schrieb:
Das ist halt gesetzlich geregelt, dass du dann erstmal das alleinige Vermarktungsrecht hast.
Sofern du nicht Telekom heißt oder eine marktbeherrschende Stellung hast. Jeder bessere Anbieter bietet aber irgendwas Richtung Open Access/BSA an, um sein Netz besser auszulasten.

MOBERT_BRONSN schrieb:
Typisch für Vodafone besteht natürlich seit Einzug (also seit über 2 Monaten) eine großräumige Rückwegstörung, (...)
Eine Glasfaser geht auch bis in meine Wohnung, wobei hinter den Abschlusspunkt eine Box geklemmt wurde, um das ganze auf DOCSIS umzuwursten,
Kannst du von dem Abschlusspunkt und der Box ein Foto machen? Nur so aus persönlichem Interesse.
Wäre natürlich etwas makaber, die Glasfaser nur als DOCSIS-Transportmedium zu nutzen und da dann noch eine Rückwegstörung hinzubekommen. Selbst Vodafone kennt und kann ja FTTH selbst betreiben.
 
Lawnmower schrieb:
Ein Glasfaseranschluss der mit einer Box auf DOCSIS umgerüstet ist? Habe ich jetzt noch nie gehört.
Ich tippe mal auf ein Micro Node. Gibts von DCT, Axing und anderen. Sieht aus wie ein normaler Verstärker fürs Kabelnetz, nur das dort ne Glasfaser reingeht. Lichtfrequenz in Radiofrequenz umsetzen (und zurück). Daher auch RFoG = Radio Frequency over Glass, wenn das hier so ist, wird da höchstwahrscheinlich ein "stinknormales" DOCSIS-Signal auf der Glasfaser anliegen.

Und wenn der Verstärker im Upstream Schrott angeliefert bekommt, dann wird er auch komische Lichtsignale auf die Faser ausgeben.
 
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Danke schon mal für die zahlreichen Antworten und Vorschläge.

  • Das Glasfaserkabel geht in eine Box von Genexis und von da aus in ein Micro Node von WISI. Dann habe ich da offensichtlich etwas falsch verstanden, sorry.
  • Eine TAE-Dose gibt es nicht.
  • Dass es sich um eine Rückwegstörung handelt, wurde mir mehrmals von verschiedenen Mitarbeitern bei der Vodafone-Hotline so gesagt.
  • Habe für die Dauer der Störung schon eine LTE-Box von Vodafone bekommen. Allerdings ist deren mobiles Netz hier leider so schlecht, dass dort auch ständig die Verbindung abbricht. Mir wurde auch schon ein "GigaCube" ans Herz gelegt, den ich dann aber selbst zahlen müsste (zusätzlich zur nicht funktionierenden Leitung)
  • Die Hausverwaltung weist jegliche Verantwortung von sich und sagt "damit haben wir überhaupt nichts zu tun, da müssen Sie sich an Vodafone wenden."
Die genaue Formulierung im Mietvertrag:

"Die Wohnung wird über Breitbandkabelnetz mit Rundfunk und Fernsehen versorgt. Daneben können durch den jeweiligen Vertragspartner der [Hausverwaltung] (Signallieferant) auch Telefon- und Internetanwendungen angeboten werden.

Vertragspartner der [Hausverwaltung] ist in o. g. Liegenschaft zurzeit die Vodafone Deutschland GmbH. Wir behalten uns vor, einseitig den Anbieter zu wechseln.

Ist der Empfang von Fernsehen und Rundfunk über das Breitbandkabel gewünscht, schließt der Mieter einen direkten, eigenen Vertrag mit der Vodafone Deutschland GmbH. Ohne einen solchen gesonderten Vertrag ist ein Empfang von Fernsehen und Rundfunk über das Kabelnetz nicht möglich.

[Hausverwaltung] weist darauf hin, dass eine Umlage von Gebühren für das Breitbandkabelnetz über die Betriebskosten nicht erfolgen wird."

Wenn ich das richtig verstanden habe, sieht es also so aus: Kabel von Vodafone ins Haus -> über Glasfaser in die Wohnung -> in das Micro Node von WISI -> Kabel in den Abzweiger und von da aus in die FritzBox.

Dann wurde mir jedenfalls bei der Hotline der Telekom Quatsch erzählt oder wir haben aneinander vorbeigeredet, weil der Mitarbeiter davon sprach, dass eine Glasfaser der Telekom ins Haus gezogen werden könnte (was die Hausverwaltung natürlich nicht mitmacht).

Screenshots der Kanäle befinden sich im Anhang. Die Modulation der Kanäle in Senderichtung variiert stark zwischen 4QAM und 64QAM. Über den Tag verteilt gibt es unregelmäßige Verbindungsabbrüche, mal im Abstand von 5 Std. mal alle paar Minuten und ist dabei nicht auf die typischen Stoßzeiten beschränkt.

Edit: So sehen die Uploadkanäle zB aktuell aus (Kanäle_5)
 

Anhänge

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Zuletzt bearbeitet:
Aha.
Nun ergibt das ganze aus technischer Sicht plötzlich Sinn.

Leider ändert sich dadurch an deinem Problem nichts. Rückkanalstörer können leider überall in deinem Segment auftreten. Das Auffinden dieser Fehler ist aufgrund der Baumstruktur im Kabelnetz sehr kompliziert.

Und ja, mit 4QAM auf allen Uploadkanälen ist der Anschluss tatsächlich völlig unbrauchbar.

Ich würde dir dazu raten dich von Vodafone für den Ausfall entschädigen zu lassen und zwar auch RÜCKWIRKEND!
https://www.verbraucherzentrale-bra...bei-stoerungen-von-internet-und-telefon-38208
Der Entschädigungsbetrag beträgt für den 3. und 4. Tag der vollständigen Störung 5 Euro bzw. 10 % des monatlichen Grundentgelts und ab dem 5. Tag für jeden weiteren vollen Kalendertag 10 Euro bzw. 20 % des monatlichen Grundbetrags, je nachdem welcher Betrag höher ist. Die Entschädigungen gelten jeweils pro Tag, an dem der Anschluss vollständig ausfällt. Sie werden addiert.

Da kommt ein stattliches Sümmchen zusammen, von dem du dir problemlos eine Telekom oder o2 SIM mit haufenweise Datenvolumen besorgen kannst... in der Hoffnung das eines der Netze besser ist als Vodafone.
Ich würde mal mit einer 30 Tage o2 Testkarte anfangen:
https://www.o2online.de/e-shop/tarif/netz/o2-testkarte
 
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@MOBERT_BRONSN Danke für die ausführliche Erklärung in #30. damit sind zumindest die meisten Fragen beantwortet.

Bleibt noch - was ist mit den anderen 49 Parteien bei euch. Die müssten ja genau so betroffen sein und ohne Alternative da stehen. Mit denen müsste man sich zusammen tun und dann gegenüber der Hausverwaltung verhandeln, dass beispielweise der Telekom Glasfaserausbau doch stattfinden darf.
Sind Leerrohre zur Wohnung vom Keller vorhanden, sodass man die zusätzliche Telekom Glasfaser innerhalb des Hauses leicht verlegen könnte? Oder wie kommt die Vodafone Glasfaser zu dir in die Wohnung?
Handelt es sich um eine Eigentümergemeinschaft (und du bist Mieter bei einem Eigentümer) oder gehörer der Verwaltung die 50 Wohnungen?
 
Meine Schritte wären:
1. Schreiben an Vodafone (via FAX) mit Inhalt: dass zum einen eine Entschädigung über sämtliche Störungstage, entsprechend auch rückwirkend und zum anderen auch die Störung beseitigt wird.

Da Vodafone dir bereits eine außerordentliche Kündigung angeboten hat, wird dies wohl nicht möglich sein.

2. Setze dich mit deinen Nachbarn auseinander, damit du herausfinden kannst, wer noch von Störungen betroffen ist. Vielleicht habt ihr ja ein "schwarzes Brett", wo du einen Zettel anbringen kannst.
Ansonsten würde ich eben mal einen Abend opfern, um mal deine Gegend abzuklappern.

2a: Verbraucherschutz/Bundesnetzagentur informieren.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/InternetTelefon/Internetgeschwindigkeit/start.html

2b: Bei der Telekom nochmals deine Möglichkeiten evaluieren.

2c: Anwalt für Verbraucherrecht kontaktieren.

3. Mit den gesammelten Informationen an die Hausverwaltung herantreten.
(4.) Falls alles nicht fruchtet, führt wohl kein Weg an einem LTE/5G "Anschluss" vorbei. O2 ist da preislich noch recht human.

5. Diesen Schritt habe ich bereits vollzogen, und zwar Grundregel 1:
Niemals Verträge mit Vodafone abschließen.
 
Pepsi.Cola schrieb:
Da Vodafone dir bereits eine außerordentliche Kündigung angeboten hat, wird dies wohl nicht möglich sein.

Die außerordentliche Kündigung ist der Versuch sich da raus zu wieseln. An der rechtlichen Situation der Entschädigung ändert das nichts. Der Vertrag ist in beide Richtungen bindend.

Natürlich kann VF das erstmal aussitzen und ggf. auf eine gerichtliche Auseinandersetzung ankommen lassen bzw. darauf spekulieren, dass du genervt aufgibst und die Kündigung akzeptierst.

Vodafone könnte das ja grundsätzlich entstören, es würde nur extrem viele Technikereinsätze erfordern, die man sich aus Kostengründen sparen will. Und die Auftagsvergabe an Subunternehmer mit wenig Interesse das große Ganze zu betrachten macht es auch nicht besser.

Im Telekom-Netz würde bei sowas ein Prüfingenieur ausrücken und nach 1-2 Arbeitstagen wäre die Ursache identifiziert.
 
h00bi schrieb:
Im Telekom-Netz würde bei sowas ein Prüfingenieur ausrücken und nach 1-2 Arbeitstagen wäre die Ursache identifiziert.

Nö, hatte ich zweimal hier.... Konnte keinen Fehler feststellen. Sah aber in den Loggs die ca. 15 Verbindungsabbrüche am Tag.
Hat uns damit dann sitzen lassen...nach 2 Wochen hat sich das Problem dann von selbst gelöst.
 
Habe jetzt in den Hauseingang mal einen Zettel mit grober Beschreibung des Problems und bitte um Rückmeldung an eine dafür eingerichtete E-Mail Adresse gehängt, mal schauen was da zurückkommt.

Hatte mit zwei Parteien aus dem Haus auch schon einmal darüber gesprochen, die haben die gleichen Probleme, hatten aber den Fehler eher bei sich gesucht ("Ich habe ja keine Ahnung von der Technik, vielleicht habe ich da etwas falsch angeschlossen, das hatten die bei der Hotline auch schon vermutet").

Ein VF-Mitarbeiter bei der Hotline hatte mir auch eine nette Story aufgetischt, nämlich, man könne da ja gar nichts für, weil das ja ein Neubau sei und da fänden dann ja immer noch Bauarbeiten statt und da würden dann häufig Kabel beschädigt und das würden dann die Bauarbeiter immer nicht melden denn von denen sprächen ja die wenigsten noch vernünftig deutsch, man kenne das ja. Habe das Gespräch dann zügig beendet.

Ein Schreiben an mit Entschädigungsforderung geht per Post an Vodafone, da ich so altmodisch bin und noch kein FAX-Gerät habe.

Fürs erste bleibt dann wohl tatsächlich nur eine LTE/5G Lösung übers mobile Netz. Werde da als erstes, wie empfohlen, O2 ausprobieren. Ein Kumpel in der Nähe ist da mobil und hat soliden Empfang.
 
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Sonst wäre das allenfalls ein Fall für die Rubrik "Vorsicht Kunde" bei der C't - dann kriegst ggf Unterstützung der Redaktion da was oft den Lösungsprozess enorm beschleunigt. Es ist ja nicht bloss 1 Anschluss betroffen sondern ganz viele.
Ich bin immer noch der Meinung dass die Hausverwaltung da mitverantwortlich ist und die sich das zu einfach machen.
 
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Lawnmower schrieb:
Sonst wäre das allenfalls ein Fall für die Rubrik "Vorsicht Kunde" bei der C't
Teltarif.de hat eine ähnliche Rubrik, heißt glaube ich "Teltarif hilft" und ist mehr auf Telekommunikationsdienstleister fokussiert.
 
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